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Der Huf des Teufels (German Edition)

Der Huf des Teufels (German Edition)

Titel: Der Huf des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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sich bei den Zelten an den Schlangen an. Die Leute um sie herum beäugten Shelly vorsichtig, manche grüßten mit einem schüchternen Lächeln, andere starrten sie ganz unverhohlen an, wie einen, tja, wie einen Flamingo unter Graugänsen.
    Simon kam mit drei Tellern zurück, Sara trug zwei Biere und ein Weinglas.
    »So, bitte schön. Das ist eine der großen Spezialitäten in Niedersachsen. Frischer Spargel.«
    Shelly blickte auf ihren Teller, und ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.
    »Esst ihr eigentlich auch noch was anderes als Sachen, die aussehen wie ein …« Shelly beendete den Satz nicht. Sara musste kichern, und Simon fiel erst jetzt auf, dass der Spargel einem gewissen Körperteil glich.
    »Das ist nur deine schmutzige Phantasie, und jetzt iss bitte.«
    Shelly probierte ein Stück und kaute nachdenklich.
    »Und?«, wollte Simon wissen.
    »Ist gut. Schmeckt mir.«
    »Na also«, freute er sich und hob sein Bierglas. »Auf dich, Shelly. Du warst unsere Rettung. Prost!«
    »Ja, auf dich«, sagte auch Sara und stieß mit ihrem Weinglas an. Sie genossen den ersten Schluck, und Simon und Shelly leckten sich den Schaum von den Lippen.
    »Stresser hab ich übrigens auch eingeladen«, sagte Simon. »Aber ich weiß nicht, ob er kommt. Du hast ihm, glaube ich, wirklich den letzten Nerv geraubt.«
    »Aber ich hatte recht.«
    »Allerdings. Ich hätte dir auch nicht geglaubt, wenn ich ehrlich bin. Den beiden hätte ich so was nicht zugetraut. Und das mit Cleo …« Simon stockte und sprach nicht weiter. Sein Gesicht verdunkelte sich.
    Es war tatsächlich so gewesen, wie Shelly vermutet hatte. Leif hatte jedoch ausgesagt, Lasse habe nicht gewusst, dass Simons Frau in der Box war, als er die Nadel in den Hinterlauf des Pferdes stach. Er war so wütend auf die Stute gewesen, dass er ihr einen Teil seiner ertragenen Schmerzen zufügen wollte. Nur hatte er dabei Frau Langensalza nicht bemerkt, die, für ihn unsichtbar, in einer Ecke der Box gearbeitet hatte.
    Das alles hatte alte Wunden wieder aufgebrochen, man sah es Simon an, aber Shelly wollte nicht, dass er an diesem Tag traurig war. Also griff sie unter den Tisch und holte eine der beiden Tüten hervor.
    »Ich wollte mich auch bei euch bedanken. Ihr habt mich hier aufgenommen und habt mir geholfen. Ich fühle mich sehr wohl bei euch, und darum möchte ich euch ein kleines Geschenk machen. Lieber Simon, das hier ist für dich.« Shelly holte ein rechteckiges Paket, das in hellblaues glänzendes Papier eingeschlagen war, aus der Tüte und übergab es ihm.
    »Ach, Shelly, das ist doch nicht nötig.«
    »Doch, doch, pack’s ruhig aus.«
    Simon lächelte verlegen. Er entfernte das Geschenkpapier und hielt einen schwarzbraunen Karton in der Hand.
    »Was ist das?«, fragte er.
    »Nun mach schon auf, Papa«, forderte ihn Sara ungeduldig auf.
    Er klappte den Deckel auf, schob ein weißes, hauchdünnes Seidenpapier zur Seite und blickte auf ein Paar Westernstiefel. Sie waren rotbraun und schwarz und aufwendig verziert. Sie rochen herrlich nach Leder, und vorn auf dem Schienbein stand etwas geschrieben. »Simon« prangte dort in weißen ledernen Lettern, und darunter war ein Hufeisen zu sehen.
    »Das gibt’s doch nicht«, rief er und drehte einen Stiefel bewundernd in der Hand hin und her. »Ich weiß zwar nicht, ob mir so was steht, aber sie sehen fabelhaft aus. Danke, Shelly.«
    »Anziehen!«, rief jemand vom Nachbartisch, weil inzwischen alle Umsitzenden beobachteten, was hier am Tisch passierte.
    »Ja, los, Papa, probier sie an«, sagte Sara.
    Simon zog seine Schuhe aus und schlüpfte in die Stiefel. Erstaunt blickte er zu Shelly.
    »Die passen! Und sind bequem.«
    »Tja, Maßarbeit. Sara hat dir eine Sohle geklaut«, sagte sie und zwinkerte ihr zu.
    »Zeig doch mal, wir sehen ja gar nichts«, rief wieder jemand.
    »Steig mal auf den Tisch!«, schlug Shelly vor.
    »Ach was!«
    »Doch, steig schon rauf.«
    »Auf den Tisch, auf den Tisch!«, riefen alle. Simon bekam einen roten Kopf, aber er stieg von der Bank auf den Tisch und drehte sich für alle um die eigene Achse. Die Menge jubelte. Als er wieder saß, wandte sich Shelly an Sara.
    »Und nun zu dir, Sara. Eine Kleinigkeit hab ich auch für dich.« Shelly zog aus der zweiten, größeren Tüte ein Geschenk hervor, das zwar auch eingepackt, an der Form jedoch schnell zu erkennen war.
    »Shelly, das ist eine Gitarre!«, rief Sara mit großen Augen.
    »Das glaube ich nicht«, sagte Shelly und grinste.
    Sara riss das Papier

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