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Der Huf des Teufels (German Edition)

Der Huf des Teufels (German Edition)

Titel: Der Huf des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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Ordnung«, sagte Leif. »Ich komme gleich.«
    »Klasse.« Sie verschwand, und Lasse blickte Leif zornig an.
    »Was?«, brauste der auf. »Ich kann ja jetzt schlecht so tun, als würde ich sie auf einmal nicht mehr mögen. Wie glaubwürdig wäre das denn?«
    »Pass lieber auf, dass du dir nicht den Kopf verdrehen lässt.«
    »Keine Angst«, sagte Leif und wusste im Grunde, dass es längst zu spät war.

Zehn
    Shelly und Sara gingen durch einen langen Flur. Die Decken hier waren hoch und mit Stuck besetzt. Ihre Schritte hallten durch den Gang. Namensschilder hingen jeweils links der Türen in einer schmalen Schiene. Shelly las die Beschriftungen, bis sie an der vierten Tür Stressers Namen fand. Sie klopfte, und Sara versteckte sich halb hinter ihr. Sie hörten kein »Herein«, nur das Gemurmel mehrerer Männerstimmen. Shelly klopfte erneut, diesmal etwas lauter, und nach drei Sekunden wurde die Tür geöffnet. Ein junger Polizeibeamter in Jeans und kariertem Hemd stand vor ihnen.
    »Ja, bitte?«
    »Ist das das Büro von Kommissar Stresser?«
    »Richtig.«
    »Schön, ich möchte ihn gern sprechen.«
    »In welcher Sache denn?«
    Shelly lugte an ihm vorbei in den Raum hinein und sah dort Stresser an einem Schreibtisch sitzen, auf dem einige Plastiktüten und Gegenstände lagen.
    »Im Mordfall Hofstätter.«
    »Herr Hofstätter lebt aber noch.«
    »Herrje, dann nennen Sie es Mordversuchsfall, wenn Ihnen das besser gefällt.«
    Der junge Beamte drehte seinen Kopf zu Stresser, und der Kommissar nickte.
    »Kommen Sie herein.«
    »Vielen Dank. Sie sind ein wahrer Gentleman.«
    Shelly nahm Sara bei der Hand, und sie betraten das geräumige Büro. Man hatte durch eine geöffnete gläserne Schiebetür zwei Zimmer miteinander verbunden, und mit dem Torwächter saßen insgesamt vier Männer um den Tisch mit den Plastiktüten, die alle jeweils an der oberen Kante chiffriert waren. Stresser stand auf und zupfte seine Anzugjacke und seine Fliege gerade.
    »Ich bin Kommissar Stresser, was kann ich für Sie tun?«
    »Wie gesagt, geht es um Herrn Hofstätter. Könnten Sie diese netten Herren freundlicherweise auf einen Kaffee nach draußen bitten, wir würden gern allein mit Ihnen sprechen.«
    Die Männer sahen sich verdutzt an. Einer von ihnen musterte Shelly mit Argusaugen.
    »Nun, diese Herren sind Teil meines Ermittlungsteams in diesem Fall, und ich …«
    »Herr Stresser, Sie können ihnen hinterher ja gern berichten, aber aus Gründen der … ähm, wie heißt das?«
    »Was genau meinen Sie?«, fragte Stresser irritiert.
    »Wenn man über etwas besser nicht redet, weil es vielleicht jemandem schaden könnte.«
    »Diskretion«, rief der mit den Argusaugen.
    »Bingo. Das ist es. Diskretion.«
    »Na gut, dann … ihr habt’s ja gehört. Bis gleich«, sagte Stresser zu seinen Kollegen. Das Argusauge ging zu ihm und flüsterte ihm etwas ins Ohr, bevor er hinausging. Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, bot Stresser Shelly und Sara einen Stuhl an. Er setzte sich ebenfalls und wackelte mit dem Bart. »So, ich bin ganz Ohr, Frau …« Er wartete auf ihren Namen.
    »Ihr Kollege hat Ihnen doch bereits gesagt, wer ich bin«, meinte Shelly, und Stresser machte große Augen.
    »Das … ist korrekt. Frau Kutscher, seien Sie sich meiner Diskretion gewiss. Ich kenne Ihre Serie mehr oder weniger und habe die Nachrichten verfolgt. Ich bin froh, dass es Ihnen gut geht, und mehr als überrascht, Sie hier in Celle zu sehen.«
    »Ja, ja, aber es geht nicht wirklich um mich. Dies ist Sara Langensalza. Ihr Vater besitzt ein Gestüt in Fischbach. Wir haben eine Information für Sie, die äußerst wichtig ist. Frau Langensalza hatte nämlich bis vor Kurzem ein Verhältnis mit Herrn Hofstätter.«
    Stressers Bart erzitterte, und seine Augenbrauen schossen nach oben. Er warf einen Blick auf Sara und richtete sich in seinem Stuhl auf.
    »Genau«, meinte Shelly. »Und Sara weiß von Herrn Hofstätter, dass er erpresst wurde.«
    »Moment«, sagte Stresser und zog seinen Stuhl näher an den Tisch heran. Er ließ Shelly links liegen und wandte sich an Sara, die ängstlich in ihrem Sitz nach unten rutschte. »Sie sind Sara Langensalza?«
    »Ja?«
    »Ihr Vater ist Simon Langensalza?«
    »Ja«, sagte sie, und ihr wurde immer unwohler.
    »In Ordnung, reden Sie bitte weiter. Herr Hofstätter wurde also erpresst?«
    »Ja, jemand hatte uns beide gefilmt und Bernd gedroht, das öffentlich zu machen. Er wollte zweihunderttausend Euro von ihm.«
    »Hat er gesagt, wer

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