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Der Huf des Teufels (German Edition)

Der Huf des Teufels (German Edition)

Titel: Der Huf des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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Habt ihr Simons Frau noch kennengelernt?«
    »Ja, haben wir. Sie war sehr nett«, sagte Leif.
    »Sara erzählte mir, dass Simon das Pferd gehasst hat und ihm die Schuld am Tod seiner Frau gab. Glaubt ihr, er könnte dazu fähig sein, so etwas zu tun wie mit der Nadel?«
    »Hören Sie, Mrs. Stone«, begann Lasse. »Herr Langensalza ist ein guter Arbeitgeber. Wir machen hier in drei Tagen unsere Prüfung. Ich würde den Teufel tun und ihn verpfeifen. Selbst wenn ich’s wüsste.«
    »Aber sonst fällt euch wohl auch niemand ein, der es getan haben könnte? Frau Dr. Zinnbacher vielleicht?«
    »Die? Niemals«, sagte Leif.
    »Was wollen Sie eigentlich wirklich von uns?«, fragte Lasse. »Kümmern Sie sich denn gar nicht um Ihren eigenen Hof? Da gibt es doch bestimmt genug Arbeit für Sie. Hier auf dem Hof war alles friedlich, bis Sie kamen.«
    »Oh, das ist nicht sehr nett, junger Mann. Schließlich hab ich das mit der Nadel überhaupt erst rausgefunden. Da ist es doch nur verständlich, dass ich wissen möchte, wie es dazu kommen konnte, meint ihr nicht? Aber ich verstehe, dass das angesichts dieser Geschichte mit Hofstätter belanglos wirkt. Der arme Mann … Warum sollte jemand auf ihn schießen? Wer könnte ein … wie heißt das bei euch?«
    »Motiv«, sagte Lasse.
    »Motiv? Okay, wer könnte ein Motiv haben? Nur jemand, der ihn kennt, schätze ich. Kennt ihr ihn?«
    »Was soll das heißen?«, fragte Leif.
    »Oh nein, so hab ich das nicht gemeint. Egal … macht ihr mal weiter. Ich halte euch nur von der Arbeit ab. Nachher bin ich noch schuld, wenn ihr schlechte Noten bekommt.«
    Es war fast fünfzehn Uhr, als Sara endlich nach Hause kam. Shelly war ins Haus gegangen und wartete oben in ihrem Zimmer auf sie. Sie hatte angefangen, ein bisschen auf der Gitarre zu spielen und dazu zu singen. Ein altes Volkslied über die Flüsse von Texas und eine unglückliche Liebe. Die Tür hatte sie völlig überhört. Plötzlich stand Sara im Zimmer.
    »Das ist schön.«
    Shelly hörte sofort auf zu spielen.
    »Sara! Tut mir leid, ich wollte hier auf dich warten und bin einfach in dein Zimmer gegangen.«
    »Schon gut, kein Problem. Kann ich das auch mal spielen?« Sie warf ihren Rucksack auf den Boden und streckte die Hand nach ihrer Gitarre aus.
    »Sara, wir spielen jetzt nicht. Ich muss dir was sagen.« Shelly legte die Gitarre beiseite, und Sara setzte sich ängstlich neben sie aufs Bett.
    »Ist was mit Papa?«
    »Nein.«
    »Bernd?«
    »Ja. Jemand hat auf ihn geschossen.«
    Sara hielt erschrocken die Hände vor den Mund.
    »Er liegt im Koma. Viel mehr weiß ich leider auch nicht. Man hat ihn auf einem Feld gefunden, irgendwo südlich von hier.«
    Sara begann, am ganzen Körper zu zittern. Shelly drückte sie ganz fest an sich.
    »Schätzchen, wir müssen zur Polizei und das mit der Erpressung sagen. Ich bin sicher, dass das miteinander zu tun hat.«
    »Nein, das geht nicht«, fuhr Sara auf, doch Shelly hielt sie weiterhin fest.
    »Doch, Sara, das geht. Vertrau mir.«

Acht
    Stresser fuhr die Auffahrt zum Anwesen der Hofstätters hinauf. Er stieg aus, sah sich um und klingelte schließlich. Ein Dienstmädchen öffnete.
    »Ja bitte?«
    »Mein Name ist Stresser von der Kripo Celle, ich möchte bitte mit Frau Hofstätter sprechen.«
    »Frau Hofstätter ist … Sie hat sich etwas hingelegt.«
    »Das verstehe ich. Würden Sie sie trotzdem herunterbitten, es ist sehr wichtig.«
    Das Mädchen war verunsichert.
    »Ja, also gut, dann kommen Sie doch bitte herein.«
    Sie ließ Stresser im Flur stehen und eilte nach oben, wo er sie flüstern hörte. Stresser wunderte sich über einen mit einem Vorhängeschloss versehenen Schrank neben der Garderobe und wurde kurze Zeit später in ein Wohnzimmer geführt, das größer war als seine gesamte Wohnung. Das Mädchen brachte ihm ein Glas Wasser und verschwand. Er musste fast zwanzig Minuten warten, bis Frau Hofstätter endlich auftauchte. Man sah sofort, warum. Sie hatte versucht, ihr vom Weinen und von der Müdigkeit gezeichnetes Gesicht zu überschminken, was aber nur ungenügend gelungen war.
    »Frau Hofstätter, ich bin Kommissar Stresser, wir sind uns neulich schon mal kurz begegnet. Es tut mir sehr leid, was mit Ihrem Mann passiert ist.«
    Sie winkte ab, als hätte er ihr etwas Ungenießbares zu essen angeboten, und setzte sich an einen gläsernen Couchtisch. Sie trug einen roten Kimono und eine schwarze Seidenhose. Stresser nahm auf einer riesigen Couch Platz.
    »Ich hatte es zunächst im

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