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Der Huf des Teufels (German Edition)

Der Huf des Teufels (German Edition)

Titel: Der Huf des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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einem erwachsenen Mann? Gott, Bernd ist so alt wie ich, er hat Familie, einen Sohn!«
    »Es ist, wie es ist«, meinte Shelly leise.
    »Shelly. Bitte.« Simon hielt warnend einen Finger in die Höhe und wandte sich dann wieder an seine Tochter. »Was bedeutet ›Verhältnis‹? Was habt ihr … ich meine, was lief da zwischen euch?«
    Sara konnte nicht antworten. Simon wartete lange, doch dann sprang Shelly wieder ein.
    »Sie war verliebt, Simon, nicht mehr und nicht weniger. Und wenn du wissen willst, ob sie Sex hatten: Nein.«
    Simons Augen fielen fast aus den Höhlen.
    »Hatte ich nicht gesagt, du sollst … also Shelly … Sara … Herrgott, was ist hier eigentlich los?«, rief er und warf hilflos seine Hände über den Kopf.
    »Papa, ich hab das doch nicht gewollt!«, weinte Sara, und der Rotz troff ihr aus der Nase. Shelly nahm schnell eine Serviette und fing alles auf.
    »Aber Sara … er ist ein Familienvater! Ein …«
    »Ein ganz attraktiver Mann«, beendete Shelly den Satz.
    »Er ist ein Arschloch.«
    »Ist er nicht!«, protestierte Sara.
    »Darf ich noch mal was sagen?«, fragte Shelly.
    »Das machst du doch sowieso die ganze Zeit. Du hörst ja nicht auf zu reden!«
    »Tut mir leid. Jetzt ist also die Bombe geplatzt. Aber das ist nicht das Schlimme. Das Schlimme ist, dass Hofstätter mit dieser Beziehung erpresst wurde.«
    »Erpresst?«
    Sara nickte. »Jemand hat uns gefilmt«, sagte sie.
    »Heilige Maria!«
    »Und deshalb denke ich, dass Sara in Gefahr ist. Simon, du und ich, wir müssen Sara jetzt beistehen und sie beschützen. Jemand hat auf Hofstätter geschossen, und er könnte auch Sara gefährlich werden.«
    »Wer zum Teufel sollte das sein?«
    Shelly machte den Mund auf, doch in dem Moment klingelte es.
    »Wer kann das jetzt sein?«, fragte Simon entgeistert. Sie sahen sich an, als stünde der Täter bereits vor der Tür. Simon sprang auf, da klingelte es bereits ein zweites Mal. Er lief leise zur Tür und legte die Kette vor, bevor er sie öffnete.
    Es war Stresser.
    »Herr Langensalza?«
    »Ja?«
    »Mein Name ist Stresser von der Kripo Celle. Ich ermittle im Fall des Tötungsversuchs an Bernd Hofstätter und habe ein paar Fragen an Sie.«
    »Darf ich Ihren Ausweis sehen?«, fragte Simon argwöhnisch. Stresser hielt ihn in den kleinen Türspalt. Simon entriegelte die Tür und zog sie auf. Hinter Stresser stand dessen jüngerer Kollege.
    »Das ist Kommissar Sander. Dürfen wir reinkommen?«
    »Bitte.« Simon machte eine einladende Geste und schloss die Tür hinter den Männern.
    »Es tut mir leid, dass wir Sie so spät noch belästigen, aber es ist sehr wichtig.«
    »Ja, also, wir essen gerade zu Abend. Wollen Sie …«
    »Nein, vielen Dank. Herr Langensalza …« Stresser hielt inne, als Shelly hinter ihm aus dem Wohnzimmer trat.
    »Hallo, Herr Stresser. Haben Sie Ausgang?«, fragte sie frech.
    Er blickte sich um, und seine Schultern fielen herunter, als er Shelly erkannte.
    »Ach du je. Was machen Sie denn hier?«
    »Wir essen zu Abend. Wie Sie ja bereits wissen, bin ich die Nachbarin und …«
    »Gitarrenlehrerin, ja, ja«, ergänzte Stresser ungeduldig. »Shelly Kutscher ist die Gitarrenlehrerin Ihrer Tochter?«, fragte er Simon.
    »Ja, ist sie.«
    Stresser wandte sich verzweifelt ab. »Welche Rolle Sie in dieser Sache spielen, werde ich auch noch rausfinden, Frau Kutscher. Das ist mir nicht geheuer. Aber jetzt geht es nicht um Sie«, sagte er und wandte sich wieder Simon zu. »Sondern um Sie, Herr Langensalza.«
    »Mich? Aber was …«
    »Ich muss Sie bitten, mich aufs Revier zu begleiten, um dort eine Befragung durchzuführen, den Tötungsversuch an Bernd Hofstätter betreffend.«
    »Aber was soll ich denn da … ich verstehe nicht ganz, wie ich da helfen soll.«
    »Sie müssen einfach nur meine Fragen beantworten.«
    »Halt, halt, halt! Jetzt versteh ich«, sagte Shelly und wedelte mit ihrer Rechten vor Stressers Nase herum. »Deshalb bin ich heute nicht bei Ihnen gewesen, damit Sie so verrückte Schlüsse ziehen!«
    »Du warst bei ihm?«, fragte Simon.
    »Sie halten sich da raus, Frau Kutscher, haben Sie mich verstanden?«, drohte Stresser, und sein Bart wackelte wie eine Wippe.
    »Nein, tut mir leid. Sie denken, er hat das gemacht, wegen Saras und Hofstätters Verhältnis, richtig? Aber er hat davon gar nichts gewusst.«
    »Seien Sie still!«, fuhr Stresser Shelly an, » Ich führe die Befragung durch, und ich habe eine Taktik. Wenn Sie jetzt Informationen einfach dummdreist ausplaudern,

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