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Der Huf des Teufels (German Edition)

Der Huf des Teufels (German Edition)

Titel: Der Huf des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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Theissen, wie würden Sie Ihren Chef, Herrn Langensalza, beschreiben?«
    »Er ist sehr nett, sehr korrekt. Er achtet auf Kleinigkeiten, aber er ist sehr fair zu uns.«
    »Aha, und Herrn Hofstätter, kennen Sie den?«
    »Na ja, kennen nicht direkt. Er war ein paarmal hier. Ich kenne ihn vom Sehen, hab aber nie mit ihm gesprochen.«
    »Wissen Sie etwas über das Verhältnis der beiden?«
    Geraldine war die Frage unangenehm, weil sie auf keinen Fall schlecht über Simon reden wollte.
    »Sie … sind keine Freunde oder so.«
    »Gab es Meinungsverschiedenheiten?«
    »Ja, also, nichts Weltbewegendes. Als Hofstätter das letzte Mal hier war, da haben sie sich ein bisschen gezofft.«
    »So? Haben Sie das selbst mitbekommen?«
    »Ja, und gehört vor allem. Hofstätter war sehr laut.«
    »Worum ging es?«
    »Hofstätters Bezahlung war bei uns nicht eingegangen, und er glaubte wohl, dass Simon ihn zweimal abkassieren wollte.«
    »Aha. Und kennen Sie auch Sara, die Tochter von Herrn Langensalza?«
    »Ja, natürlich.«
    »Gibt es da, wie soll ich sagen … haben Sie Gerüchte gehört über sie oder ihren Vater?«
    »Nein, was meinen Sie?«
    »Oh, nichts Bestimmtes, ich meine, manchmal kursieren doch irgendwelche Geschichten über den Chef und dessen Familie.«
    »Nein, tut mir leid. Meinen Sie das mit Cleopatra?«
    »Mit wem?«, fragte Stresser nach.
    »Dem Pferd da.« Geraldine deutete auf Cleos Box.
    Ein Pferd. Stresser wusste nicht, ob er den Namen des Tieres notieren sollte oder nicht. »Was haben Sie denn da gehört?«
    Geraldine wollte das eigentlich gar nicht erzählen. Sie ärgerte sich über sich selbst, dass sie überhaupt davon angefangen hatte.
    »Es ist eigentlich kein Gerücht und hat mit Aladdin und Hofstätter auch nichts zu tun. Es ist einfach nur so, dass neulich …«
    »Ja?«
    »Herr Langensalza hat dieses Pferd lange gemieden und in der Box gelassen. Es hat vor zwei Jahren seine Frau tödlich verletzt.«
    »Ach?« Stresser drehte sich zu Cleopatra um.
    »Ja, und seitdem ist niemand mehr auf ihr geritten. Erst Frau Kutscher hat es geschafft, das Pferd rauszubringen. Dank ihr hat man festgestellt, dass es eine Nadel im Hüftgelenk hatte.«
    »Eine Nadel?«
    »Ja, von einer Spritze. Und Frau Kutscher hat neulich indirekt Herrn Langensalza beschuldigt, das getan zu haben.«
    »Wie, aus Rache?«
    »Ja, wahrscheinlich. Aber wie ich schon sagte, sie hat es nicht wirklich gesagt. Es hatte nur den Anschein, dass sie das meinte.«
    »Interessant. Vielen Dank, Frau Theissen. Und wer ist da oben?« Stresser blickte zur Luke hinauf, in der es merkwürdig still war.
    »Oh, das ist Peter. Er arbeitet auch hier. Peter? Komm doch mal runter!«, rief sie hinauf. »Er ist etwas … beeinträchtigt«, raunte sie Stresser zu.
    Ängstlich schob sich Peters Gesicht über die Öffnung, und er schaute zu Geraldine und dem Kommissar herunter. »Warum sind Sie hier?«, fragte er argwöhnisch.
    »Ich will ein Verbrechen aufklären und muss ein paar Fragen stellen«, antwortete Stresser.
    »Aber das macht doch Marshall Stone!«
    Stresser sah Geraldine irritiert an. Sie zuckte nur mit den Schultern.
    »Marshall Stone kriegt den Mörder immer.«
    »Welchen Mörder?«, fragte Stresser.
    »Na, den vom Pferd.«
    »Könnten Sie nicht zu mir herunterkommen?«, fragte Stresser. Es dauerte einen Moment, bis plötzlich Peters Beine durch die Luke baumelten. Dann ließ er sich einfach ins Stroh fallen. Geraldine musste lachen.
    »Sie kennen also Marshall Stone?«, wollte Stresser wissen, und Peter rappelte sich auf.
    »Ja, sie hat ihren Namen auf mein Kissen geschrieben. Und mir gesagt, dass sie den Mörder immer kriegt.«
    »Soso. Und seit wann arbeiten Sie hier?«
    »Schon seit ich klein bin. Nach der Schule hab ich hier angefangen. Da war ich fünfzehn. Mein Vater war sehr stolz auf mich, aber jetzt ist er tot.«
    »Das tut mir leid. Wie würden Sie denn Ihren Chef beschreiben, den Herrn Langensalza?«
    Peter dachte nach und guckte dabei nach oben.
    »Er ist blond und hat kurzes Haar mit so einem Kreis am Hinterkopf.«
    Stresser und Geraldine mussten lachen.
    »Sie meinen sein Aussehen. Was ich meinte, war, wie er so zu Ihnen ist, was für ein Mensch er ist.«
    »Simon ist ein guter Mensch, er lässt mich hier arbeiten. Ein anderer würde das gar nicht tun. Ich darf ihn nur nicht böse machen, sonst wirft mich Simon raus.«
    »Warum sollten Sie ihn böse machen? Ich bin sicher, Sie sind sehr fleißig.«
    »Ja, aber ich darf ihn nicht …« Peter

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