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Der Hund im Kuehlschrank

Der Hund im Kuehlschrank

Titel: Der Hund im Kuehlschrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordula Carla Gerndt
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Pausen einfordern: »Darf ich dich hier mal kurz unterbrechen? Ich finde, wir sollten eine kurze Pause einlegen. Danach kann ich wieder besser zuhören.«
    • Den Sprecher in seine inneren Bilder und damit in die Langsamkeit bringen: »Wie genau sah euer Ferienhaus aus? Halt! Ich habe noch nicht wirklich vor Augen, wie ihr mit den Fahrrädern auf der Insel unterwegs wart. Welchen Weg seid ihr genau gefahren?«

    STOP-Sprecher vorwärts bewegen
    Wie kann man STOP-Sprecher, die gern langatmig werden, sich in Details verlieren und nicht auf den Punkt kommen, zum Fokussieren und Straffen der Handlung bewegen?
    • Den Sprecher mit gezielten Fragen an den Ausgangspunkt der Geschichte erinnern: »Eigentlich wolltest du mir doch erzählen, warum dein Geburtstag für dich so schön war, und nicht, wie aufwendig die Vorbereitungen waren, oder?«
    • Durch gezielte Nachfragen den Kern der Erzählung in den Blick rücken: »Du wolltest mir doch von dem besonderen Ausflug in Mexiko an eurem Hochzeitstag erzählen und nicht die gesamte Reise schildern.«
    • Das lange Ausmalen der inneren Bilder unterbrechen: »Ich kann mir gut vorstellen, was du erlebt hast, ich sehe es genau vor mir. Jetzt würde mich aber interessieren, wie die Geschichte schließlich ausgegangen ist.«
    Im Schlumperwald
    Eine verstärkte Bildhaftigkeit im Erzählen erreicht man, wenn man sich von gewohnten Begriffen löst und mit Phantasieworten spielt. Im Improvisationstheater ist das sogenannte Gibberisch-Sprechen eine beliebte Übung. Dabei werden alltägliche Handlungen, einfache Szenen und Dialoge in einer unverständlichen Kauderwelschsprache gesprochen. Da die Worte gewissermaßen sinnentleert sind und fremd klingen, beginnen die Schauspieler beim Sprechen automatisch, mehr Nachdruck in den Gefühlsausdruck und die Betonung von Mimik und Gestik zu legen. Eine gute Übung, um einem inneren Bild – auch ohne
verständliche Worte – lebendigen Ausdruck zu verleihen. Gute Geschichtenerzähler versteht man, auch wenn sie in einer fremden Sprache sprechen. Natürlich kann man als Hörer nicht jedes Detail der Erzählung nachvollziehen, aber Mimik, Gestik, Betonung und Ausdruck sind so stark, dass man der Handlung trotzdem folgen kann. Wieder wird deutlich: Worte sind »nur« eine Brücke in der Kommunikation, im Grunde geht es um das, was dahinter liegt: die Gefühle, die inneren Bilder, das individuelle Erleben! [Ref 8]
     
    Lesen Sie sich selbst oder einer anderen Person den Beginn der Geschichte Im Schlumperwald von Martin Auer laut vor und überlegen Sie dann für sich allein oder im Austausch mit anderen folgende Fragen:
Welche Bilder haben Sie vor Ihrem inneren Auge gesehen?
Worum geht es in dieser Geschichte?
Wie könnte die Geschichte weitergehen?
    Gestern war ich im Schlumperwald. O Gott, war das schrugl. Ich bin jetzt noch ganz zerbriselt davon. Der Wald war so schlumper, und alles war so schierlig, und ich ganz allein mittendrin. In der Ferne hab ich den Gmork haruchzen gehört, und die Zirrelise hat ganz grabl genötscht. Und rund um mich sind die ganze Zeit lauter kleine Zwinken herumgezirgelt, dass mir ganz zimpel davon geworden ist. Ich bin gegangen und gegangen, und der Wald ist immer schlumperer und schlumperer geworden. Und plötzlich steht vor mir ein Garlwocht. Ein richtig zumpler Garlwocht und plunkt mich an mit seinen girren Strugen. Jetzt ist’s stragl mit mir!, hab ich mir gedacht. Der gurracht mich jetzt und
dann bin ich krumpl. Aber er hat mich nur böse angeplunkt und ist davongehimpert.
     
    Es sind nicht grammatikalisch korrekte Worte, die etwas Gesagtes lebendig werden lassen. Vielmehr geht es um ein klangvolles und stimmiges Bild. Wenn der Erzähler vor Augen hat, was er sagt, dann sieht es auch der Zuhörer – ganz gleich welches Kauderwelsch an sein Ohr dringt. Sobald Innenwelt und Außenwelt, also inneres Bild und ausgesprochenes Wort, in Verbindung stehen, entsteht automatisch das Gefühl von Stimmigkeit und Resonanz. Das schafft Vertrauen und Nähe. Klaffen Innen und Außen dagegen auseinander, herrschen Verwirrung und Verunsicherung. Beobachten Sie dies einmal bei ganz normalen Gesprächen im Alltag:
Was ist notwendig, damit Sie ein stimmiges Bild bekommen?
Woran liegt es, wenn Sie jemandem das Gesagte nicht recht abnehmen?
Passen Wort, Bild und Gefühl zusammen, oder werden drei unterschiedliche Botschaften gesendet?
    Perspektiven wechseln
    In bekannte Geschichten lässt sich Bewegung bringen, indem man sie aus

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