Der Hundeflüsterer - Thriller (German Edition)
entdeckt, die sich anscheinend versteckt halten!“ Müller gab Schneider eine kurze Zusammenfassung.
„Oh, Scheiße!“, fluchte Schneider. „Das kann für Stein allerdings zum Problem werden.“
„Sehe ich genauso!“, pflichtete ihm Müller bei. „Halten Sie sich also bereit, um Stein im Ernstfall zusammen mit dem Team aus Nizza herauszuholen. Hat er wenigstens ein Survival Package dabei?“
„Ja, die Uhr mit der Titanklinge und dem Stahlseil. Mehr war nicht möglich, denn jeder Besucher des Botschaftsgeländes wird streng kontrolliert“, antwortete Robyn. „Ich selbst habe ihm den Gebrauch erläutert. Und er hat das Smartphone, mit dem er zu uns Kontakt aufnehmen kann.“
„Es darf auf keinen Fall eine Verbindung zur deutschen Regierung gefunden werden. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?“ Müllers Stimme wurde hart und mitleidlos. „Robyn, analysieren Sie die Situation, wenn wir die Echtzeitaufnahmen via Satellit bekommen. Dann erst gebe ich meine endgültige Entscheidung bekannt. Bis dahin bleiben alle in Alarmbereitschaft auf Exit Code Red. Schneider, Sie sind der Einsatzleiter vor Ort!“
„Natürlich, Sie können sich darauf verlassen, dass ich das Team einweise, wenn es kritisch wird. Wir versuchen dann mit allen Mitteln, Stein vom Gelände zu holen und auf das Boot nach Nizza zu verfrachten“, wiederholte Schneider die Anweisungen. „Ich hoffe allerdings, es kommt nicht so weit und Stein schafft seinen Abgang alleine.“
22. Saint-Tropez, Villa von Gurbanguly – letzter Tag vor der Abreise
Ein minimaler Ruck an der Führungsleine genügte und Ali Baba verlangsamte sein Tempo und blieb schließlich direkt vor David Stein stehen. Abwartend hob er den Kopf und seine großen schwarzen Augen waren auf die schwarze Lackschachtel gerichtet, die David in der Hand hielt. Vorsichtig nahm David das Halsband aus der Schatulle, wog es prüfend in der Hand, ging damit auf Ali Baba zu, der sich in der Zwischenzeit auf die Hinterläufe gesetzt hatte und ihm den Hals entgegenstreckte, als wüsste er bereits, was gleich passieren würde.
„Warum legen Sie ihm jetzt das Halsband um?“, fragte Tasha und trat neben David. Sofort richtete sich der Hund auf und schlich mit gekrümmtem Rücken ein Stück zur Seite.
„Verschwinden Sie, merken Sie denn nicht, dass der Hund unglaublich sensibel ist und Ihre Ausstrahlung fürchtet!“, herrschte David Tasha an, die wütend zurückging und die Lippen verächtlich zusammenpresste. „Ich muss ihn an die Wettkampfbedingungen gewöhnen. Bisher ist er nur mit der Führungsleine auf der Rennbahn gewesen. Jetzt muss er ohne Führungsleine seine ideale Spur finden“, beantwortete er dann ihre Frage.
Tashas Handy klingelte und sie drehte sich zur Seite, um das Gespräch anzunehmen. „Wir müssen Catherine eine Lektion erteilen, sie ist erst im Morgengrauen durch die Seitenpforte zurückgekommen“, hörte er sie leise in das Handy fauchen. „Jawohl! Catherine verdient eine Lektion! Sucht sie! Ich unterhalte mich später mit ihr!“ Dann beendete sie das Gespräch, steckte ihr Handy wieder in die Tasche ihres pinkfarbenen Strandkleides und beobachtete Davids Aktivitäten mit finsterer Miene.
Als der Saluki langsam zu David zurücktrottete, setzte sich dieser auf den Boden und legte das Halsband vor sich in den Sand. Vorsichtig beschnüffelte Ali Baba das Lederhalsband mit dem umgeklappten Metallgriff, setzte sich dann wieder auf die Hinterläufe und seine schwarzen Augen blickten erwartungsvoll auf David.
„Du weißt, alles steht für mich auf dem Spiel. Du darfst mich jetzt nicht im Stich lassen. Wenn du dich am Halsband auf die Rennbahn führen lässt, kommst du zurück zu deinem Herrn.“ Lautlos formte David diese Sätze, während er aufstand und Ali Baba das Wettkampfhalsband mit dem Haltegriff um den Hals legte. Wissend blickte der Hund in das Gesicht von David, der sich darauf konzentrierte, seine Gedanken auf den Hund zu übertragen. Die Botschaften, die er Ali Baba zuflüsterte, waren klar und einfach und er ließ den Saluki keinen Moment aus den Augen. Als er ihm zum Schluss die flache Hand ganz sanft auf den Kopf legte, wedelte der Hund mit seiner Rute. Ali Baba hatte verstanden. Plötzlich bemerkte David mehrere Personen oben bei der Villa.
„Ich glaube, wir bekommen Besuch!“, rief David zu Tasha, die Davids Aktionen noch immer skeptisch aus einiger Entfernung beobachtete. Er wies mit seinem Arm hinauf zur Villa, die noch immer vollständig
Weitere Kostenlose Bücher