Der Hundertjaehrige der aus dem Fenster stieg und verschwand
Altersheim Malmköping. Die Polizei hegt den Verdacht, dass er von der kriminellen Biker-Bande Never Again entführt wurde. Nach Informationen, die dem Expressen vorliegen, soll auch der Meisterdieb Julius Jonsson in den Fall verwickelt sein .«
Es folgte ein Durcheinander aus Informationen und Zeugenaussagen. Allan Karlsson war an einem Busbahnhof in Malmköping beobachtet worden, wo er den Bus nach Strängnäs bestiegen hatte, was wiederum den Mann von Never Again wütend gemacht hatte. Aber … Moment mal … »… ein blonder Mann um die dreißig …« Das war nun wirklich keine Beschreibung, die auf Benny passte. Die Schöne Frau war … erleichtert?
Das ganze Durcheinander ging damit weiter, dass Allan Karlsson gestern auf einer Draisine im tiefsten Wald von Sörmland gesichtet worden war, zusammen mit dem Meisterdieb Jonsson und dem zuvor noch so wütenden Never-Again -Mitglied. Der Expressen konnte nicht genau angeben, in welchem Verhältnis die drei zueinander standen, schloss sich jedoch der Theorie an, dass Allan Karlsson sich in der Gewalt der beiden anderen befand. So hatte sich zumindest der Landwirt Tengroth aus Vidkärr geäußert, nachdem der Reporter des Expressen eine Zeit lang nachgebohrt hatte.
Zum Schluss konnte der Expressen noch mit einem anderen Detail aufwarten, dass nämlich der Imbissbudenbesitzer Benny Ljungberg tags zuvor spurlos verschwunden war, und zwar ausgerechnet aus Åkers Styckebruk, wo man den Hundertjährigen und den Meisterdieb zuletzt gesichtet hatte. Das konnte die Aushilfe in der nahe gelegenen Statoil-Tankstelle berichten.
Die Schöne Frau faltete die Zeitung zusammen und steckte sie Buster ins Maul. Dann machte sie sich auf den Weg zu ihrem Häuschen im Wald, in dem sie einen Hundertjährigen, einen Meisterdieb und einen Imbissbudenbesitzer zu Gast hatte, wie sie jetzt wusste. Letztgenannter besaß sowohl Chic und Charme als auch medizinische Kenntnisse, doch hier war kein Platz für Romantik. Einen Moment lang war die Schöne Frau eher traurig als wütend, doch bis sie zu Hause war, hatte sie sich wieder ausreichend in ihre Rage hineingesteigert.
* * * *
Die Schöne Frau riss Buster den Expressen aus dem Maul, faltete die Zeitung auseinander, sodass man die erste Seite mit den Bildern von Allan und Julius bewundern konnte, und fluchte und krakeelte ein Weilchen, bevor sie ihnen Auszüge aus dem Artikel laut vorlas. Anschließend verlangte sie eine Erklärung, versicherte ihnen jedoch, dass sie in den nächsten fünf Minuten sowieso rausfliegen würden. Daraufhin gab sie Buster die zusammengefaltete Zeitung zurück, verschränkte die Arme und schloss mit einem eisig entschlossenen:
»Also?«
Benny sah Allan an, der Julius ansah, und der fing seltsamerweise an zu grinsen.
»Ein Meisterdieb«, sagte er. »Aha, jetzt bin ich also ein Meisterdieb. Nicht schlecht.«
Doch die Schöne Frau ließ sich gar nicht beeindrucken. Sie war schon rot und wurde noch röter, als sie Julius aufklärte, dass er binnen Kurzem ein übelst verdroschener Meisterdieb sein würde, wenn sie nicht unverzüglich erfuhr, was hier eigentlich gespielt wurde. Dann wiederholte sie, was sie sich bereits selbst gesagt hatte, nämlich dass man eine Gunilla Björklund von Sjötorp nicht ungestraft hinters Licht führte. Diesen Worten verlieh sie Nachdruck, indem sie sich die alte Schrotflinte griff, die an der Wand hing. Damit konnte man zwar nicht mehr schießen, wie die Schöne Frau zugeben musste, aber um Meisterdieben, Imbissbudenbetreibern und Tattergreisen den Schädel einzuschlagen, würde es im Bedarfsfalle gerade noch reichen. Und es sah ja ganz so aus, als bestünde Bedarf.
Julius Jonsson verging das Grinsen. Benny stand wie angewurzelt vor ihr und ließ die Arme schlaff herabhängen. Er war nur zu einem Gedanken fähig: dass sein Liebesglück ihm gerade wieder durch die Finger rinnen wollte. Da mischte Allan sich ein und bat die Schöne Frau um Bedenkzeit. Mit ihrer Erlaubnis wolle er mit Julius im Nebenzimmer ein Gespräch unter vier Augen führen. Murrend erklärte sich die Schöne Frau einverstanden, warnte Allan aber, er solle bloß keine Dummheiten machen. Er versprach ihr, sich zusammenzureißen, und dann fasste er Julius unter, zog ihn mit sich in die Küche und machte die Tür hinter sich zu.
Allan begann mit der Frage, ob Julius vielleicht eine Idee habe, die die Schöne Frau nicht auf die Palme bringen würde, im Gegensatz zu dem, was Julius bis jetzt eingefallen war. Der
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