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Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle)

Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle)

Titel: Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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der Scheibe schrie er noch der Frau im Auto zu, bevor er
den Löscher mit voller Wucht gegen das Seitenfenster rammte. Die Scheibe
platzte und zersprang augenblicklich in ihre Einzelteile. Wegner beugte sich ins
Auto, öffnete das Gurtschloss und zog, ohne zu zögern, die Fahrerin aus dem
engen Fenster heraus. Nachdem er die junge Frau in ein paar Metern Entfernung
auf der Autobahn platziert hatte, lief er zum Auto zurück und verfuhr ebenso
mit dem Mädchen, das leblos und blutüberströmt auf dem Beifahrersitz in ihrem
Gurt hing. Aus der Ferne konnte Wegner nun bereits einige Sirenen hören. Die
Kollegen vom Rettungsdienst und der Feuerwehr würden sich bald anrücken.
    Vera kniete neben der jungen Mutter und versuchte
diese zu beruhigen. Als Wegner jetzt auch ihre Tochter brachte, hätte er
eigentlich auf Freude und Erleichterung gehofft. Stattdessen sah Vera aus, als
ob ihr der Leibhaftige begegnet wäre.
    »Manfred!«
    »Was ist denn?«
    »Die Frau sagt, dass hinten im Auto noch ihr
Säugling ist ... er ist drei Monate alt ...«
    Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, raste Wegner
zum mittlerweile lichterloh brennenden Fahrzeug zurück. Aus dem Motorraum
schlugen die Flammen inzwischen so hoch, dass auch das Heck des Trailers Feuer
gefangen hatte. Die Plane brannte wie Zunder, sodass bereits die komplette
Autobahn in dichten Qualm gehüllt war. Wegner schaute durch das kleine
Heckfenster. Er konnte das Hinterteil eines Kindersitzes erkennen, der sich der
physikalischen Gewalt des Aufpralls anscheinend nicht hatte widersetzen können.
Wieder schnappte er sich den herumliegenden Feuerlöscher und zerstörte mit zwei
gezielten Schlägen die Heckscheibe. Danach riss er einfach den kompletten
Kindersitz samt Säugling durch die Heckscheibe heraus und rannte zu Vera und
der Mutter hinüber, deren hysterisches Schreien einem kraftlosen Wimmern gewichen
war. Als Wegner sich wieder umdrehte, sah er bereits die Kollegen der
Feuerwehr, die den Brand innerhalb von ein paar Minuten vollständig löschen
konnten. Jetzt kam auch der Notarzt dazu. Nach kurzer Einschätzung der Lage orderte
dieser sofort auch einen Rettungshubschrauber. Die Mutter und der Säugling
schienen, von ein paar kleineren Verletzungen abgesehen, weitestgehend
unversehrt zu sein. Um das Leben des kleinen Mädchens vom Beifahrersitz jedoch
kämpfte der Notarzt schon jetzt verzweifelt.
    Ernüchtert fiel Wegners Blick auf die Schaulustigen,
deren Zahl er mit weit über hundert beziffert hätte. Kopfschütteln registrierte
er die zahllosen Handys, Fotoapparate und Videokameras.
    »Das ist der Held!«, schrie nun ein älterer Mann aus
der Masse und deutete auf ihn. Applaus kam auf, in den sogar die Feuerwehrleute
mit einstimmten.
    Wegner lächelte grimmig. »Mit ein wenig Hilfe wäre
es gar nicht erst so weit gekommen«, dachte er und schüttelte nun den
Feuerwehrleuten die Hände.
     
    Es war bereits früher Abend, als der Stau sich
langsam auflöste und sie sich wieder auf den Weg machen konnten. Nachdem beide
Notärzte den Zustand des kleinen Mädchens als stabil genug bezeichneten und der
Rettungshubschrauber endlich abheben konnte, da hatte Vera ihren Helden ganz
fest umarmt.
    »Manfred ... ich liebe dich. Wenn es möglich wäre,
dann würde ich dich gleich morgen heiraten.«
    »Na dann ... der Leiter vom Wandsbeker Standesamt
ist ein alter Schulfreund. Es wird doch wohl machbar sein, die Unterlagen nach
Rostock zu FAXen.«
    »Ist das dein Ernst.«
    »Seh ich aus, wie einer der Späße mit so etwas
macht?«

Kapitel 15
     
    Pascal und Tim waren am späten Nachmittag mit der
U-Bahn bis Billstedt gefahren. Auf dem Bahnhof konnten sie bereits von Weitem
eine ganze Horde von Kontrolleuren erkennen, die schon ein paar Schwarzfahrer
aus dem Strom herausgefischt hatten. Die beiden bogen scharf nach links ab und
standen gleich vor den nächsten Männern in blauen Steppjacken. Tim war der
Erste, der nun seine Beine in die Hand nahm und in die entgegengesetzte
Richtung davonrannte, dicht gefolgt von Pascal. Sie rasten förmlich auf eine
Gruppe von vier Kontrolleuren zu, die am Ende, wohl im Interesse ihrer eigenen
Gesundheit, einfach Platz für die beiden jungen Männer machten. Oben angekommen
johlten und tanzten die beiden ausgelassen. »Denen haben wir es gezeigt. Wer
braucht schon `ne Fahrkarte?«
    Jetzt brachen die Zwei beschwingt Richtung
Billstedt-Center auf. Am frühen Abend sollten die Kassen gut gefüllt und die
Mitarbeiter der kleinen Läden

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