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Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle)

Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle)

Titel: Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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Schüssen.
    Die Kugel durchschlug den Bauch des Mannes in Höhe
der Milz und zerstörte diese fast vollständig. Das Bellen der Waffe war fast
bis zur letzten Ecke des Einkaufcenters zu hören. Schon nach kurzer Zeit
sammelten sich mehr und mehr der letzten Kunden, die aus sicherer Entfernung
die weiteren Ereignisse miterleben wollten. Wie durch Watte waren bereits die
ersten Einsatzfahrzeuge zu hören. In wenigen Minuten würde es an diesem, sonst
eher friedlichen Ort, von Polizeibeamten nur so wimmeln.

Kapitel 16
     
    Frank Müller verließ das Revier mit hängendem Kopf.
Den ganzen Nachmittag über hatte er sämtliche Akten zum Hurenkiller studiert.
Immer wieder hatte er sich dabei über den schlampigen Stil seiner Kollegen
aufgeregt. Die Aufzeichnungen, wenn man überhaupt von solchen sprechen konnte,
ließen zu wünschen übrig. Hinweise auf den Täter, geschweige denn eine heiße
Spur, gab es nicht. Vielmehr hatten sich Wegner und Hauser auf Prävention
versteift. Zogen flächendeckende Information der Bevölkerung und Warnhinweise
der mühsamen Ermittlungsarbeit offensichtlich vor.
    Es war fast schon Sieben, als er endlich den Deckel
der letzten Akte zuknallte. Wieder ein Tag, der ihn kein Stück weitergebracht
hatte. Wo sollte er auch ansetzen? Wer konnte ihm helfen ... oder einen
brauchbaren Tipp geben? Als Frank Müller kurze Zeit später in sein Auto stieg
drehte er die Musik voll auf und rauschte mit offenem Fenster davon. Auf Alster
Radio spielten sie wenigstens auch mal ein paar »Oldies«, zu denen er in seiner
Jugend noch den einen oder anderen Schuppen unsicher gemacht hatte.
    Als er das Radio in einer Werbepause dann etwas
leiser drehte, hörte er Bruchstücke vom Polizeifunk. Zwei junge Männer schossen
im Billstedt-Center um sich. Laut Einsatzleitstelle gab es sogar schon einen
Toten. Müller setzte das Blaulicht aufs Dach und raste die Jenfelder Allee
entlang. Wenn es gut liefe, sollte er bereits in fünf Minuten vor Ort sein.
     
    ***
     
    Tim hatte sich neben seinem Freund hinter dem
Verkaufstresen verschanzt. Auch die junge Polizeibeamtin hatten sie unter dem
Zeitschriftenständer hervorgezogen. Unregelmäßig atmend lag sie nun, völlig
bewegungslos, zwischen den beiden jungen Männern.
    »Die scheiß Bullen sammeln sich in jeder Ecke. Da
rechts sind sie jetzt auch«, fluchte Pascal, »wenn wir hier rauskommen wollen,
dann kann uns nur die kleine Schlampe hier helfen.« Grob schlug er der Beamtin
mit dem Griff Ihrer Dienstwaffe auf den Kopf. Aus der kleinen Platzwunde lief
sofort Blut über das Gesicht der jungen Frau und tropfte von ihrer Ohrmuschel
auf den Boden hinab. Die zweite Frau hatte sich verängstigt unter den breiten
Tresen gekauert und erinnerte nur durch unregelmäßiges Wimmern an ihre
Anwesenheit.
    »Wenn ich jetzt abdrücke, dann ist der Bulle tot ...
hundert Pro`.« Pascal hielt die Waffe mit beiden Händen fest und stützte sie
wie im Film auf dem Tresen ab.
    »Bist du beklo... ?«
    Der Schuss zerriss die angespannte Stille. Das
Projektil durchschlug den Kopf des Beamten und blieb in der Wand dahinter
einfach stecken. Der Polizist war bereits tot, als sein Körper auf den
blankgewischten Boden aufschlug.
    »Volltreffer«, johlte Pascal triumphierend und riss
die Arme in die Luft.
    Tim hingegen schien wie gelähmt. Ohne dass ein Laut
über seine Lippen kam, öffnete er fassungslos den Mund.
    »Was ist denn, Mann? Ich hab doch nur den Bullen
ausgeknipst.«
    »Bist du völlig bekloppt«, begann Tim geschockt,
»die lassen uns doch niemals hier raus, wenn du einen von denen abknallst.«
    »Warte ab ... das war nicht der Letzte, du Weichei.«
    Nachdem sie einen Kollegen erschossen hatten, war
der Rest der Polizisten nun allerdings aus ihrem direkten Blickfeld
verschwunden.
    »Siehst du - die feigen Schweine verpissen sich«,
blaffte Pascal seinen Freund an.
    »Die sammeln sich nur und planen, wie sie uns hier
ausräuchern.«
     
    Eine weitere halbe Stunde verging, ohne dass etwas
passierte. Gerade bei Jugendlichen, die in der Regel charakterlich noch nicht
ausgereift waren, setzten Einsatzleiter gerne auf Zeit. Die Mischung aus Ungeduld
und Planlosigkeit hatte schon so manchen Geiselnehmer zu unbedachten Taten
verleitet.
    Auch Frank Müller war mittlerweile eingetroffen und
war über die Situation informiert. Er hockte direkt neben dem Einsatzleiter
hinter einem breiten Mauervorsprung.
    »Wie sieht Euer Plan aus?«, wollte er von seinem
Kollegen wissen.
    »Wir warten noch

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