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Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle)

Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle)

Titel: Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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zu
zerstören.
    Mit offenem Mund lauschte Jutta Franke jetzt den
Worten der Polizistin: Martin Schiller, Offizier bei einer großen Reederei, sei
schon seit dem Mittag auf der Flucht vor den Behörden. Man betrachte ihn als
dringend tatverdächtig im Zusammenhang mit den fünf Morden an Callgirls, die in
den vergangenen Monaten Hamburg erschüttert hatten. Es sei Vorsicht geboten und
nichts auf eigene Faust zu unternehmen. Wer Martin Schiller sehe, oder über
seinen Aufenthaltsort Bescheid wisse, der solle sofort die Polizei informieren.
     
    »Martin«, Jutta Franke schüttelte müde den Kopf,
»was hast du nur getan ... was ...?«

Kapitel 31
     
    »Ruf das MEK, wir machen uns sofort auf den Weg!«,
Wegner zog seine Waffe aus dem Halfter und ließ das Magazin herausschnellen, um
es zu prüfen. »Wir holen uns das Schwein jetzt. Nochmal entkommt der uns
nicht.«
    Hauser ließ den Hörer wütend in die Schale fallen.
»Weißt du, wer heute Dienst hat?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich kann es mir schon
denken. Wenn Sven Rauchel wieder den Cowboy mimen will, dann erschieß ich ihn
selbst.«
     
    Keine halbe Stunde später hatte das Mobile Einsatzkommando
das kleine Haus umstellt. Anders als im Fernsehen würde es hier keinen
unbekannten Zugang zur Kanalisation geben, durch den Martin Schiller unbemerkt
entkommen konnte. Auch stundenlange, ergebnislose Schießereien oder
Verhandlungen sollte es nicht geben. Wegner und Hauser standen am Leitstand
hinter Sven Rauchel, der anscheinend einen eher ruhigen Tag erwischt hatte.
    »Was wissen wir bis jetzt?«, erkundigte sich Wegner.
    »Vier Personen im Haus. Zwei kleine, die Kinder.
Eine Frau, deutlich zu erkennen. Und wahrscheinlich der Gesuchte.«
    »Bringt man Euch Elitecops keine ganzen Sätze auf
der Polizeischule bei? Wir sind doch hier nicht im Telegrafenamt«, Wegner war
wieder einmal in Höchstform.
    Rauchel schüttelte verwirrt den Kopf, und weil ihm
offensichtlich die passende Antwort fehlte, fuhr er einfach fort: »Das Haus ist
komplett umstellt, Herr Hauptkommissar.«
    »Na also, es geht doch ... das mit den ganzen
Sätzen.«
    »Wie auch immer«, Rauchel wirkte genervt, »wir haben
da drin bereits angerufen, aber es geht niemand ran.«
    »Das wundert mich wenig«, kommentierte nun Hauser.
    »Wenn Sie einverstanden sind, dann stürmen wir das
Haus so schnell wie möglich, bevor es noch weitere Opfer gibt.«
    »Sie haben wohl vergessen, dass zwei Kinder da drin
sind. Bevor ich Sie mit Ihren schießwütigen Affen da reinlasse, habe ich vorher
noch alles andere ausprobiert!« Wegner lief knallrot an. »Ich darf Sie wohl
daran erinnern, wie Sie Ihren letzten Einsatz versaut haben, Herr Rauchel.«
Ohne ein weiteres Wort drehte Wegner sich jetzt um und ging zu einem der
Streifenwagen, vor dem sich einige Beamte versammelt hatten.
    »Geben Sie mir mal Ihre Flüstertüte. Wenn der nicht
mit uns reden will, dann wird das eben eine einseitige Unterhaltung.«
    Wegner überlegte kurz und begann, für seine
Verhältnisse, in relativ sanftem Ton: »Herr Schiller! Hier spricht
Hauptkommissar Wegner.« Wieder überlegte er kurz und fuhr dann fort: »Herr
Schiller, haben Sie denn nicht schon genug Unheil angerichtet. Warum sollen
eine weitere unschuldige Frau und ihre Kinder noch ein Teil davon werden?«
Wegner schaute auf die umherstehenden Beamten, deren Gesichter eine ebenso
große Ratlosigkeit verrieten.
    »Herr Schiller«, fuhr er nun etwas energischer fort,
»lassen Sie Ihre Geiseln frei und Sie haben mein Wort, dass Sie hier lebendig
rauskommen.«
    Noch bevor Wegner weitermachen konnte, kam nun
Hauser herübergelaufen und hielt ihm ein Telefon entgegen. »Er ist es ... und
er will dich sprechen.«
    Wegner nahm den Hörer: »Herr Schiller, hier ist
Wegner.«
    »Ich kenne Sie schon aus der Zeitung.«
    »Und ich kenne Sie von Ihrem Fahndungsbild.«
    »Dann weiß ja jeder, mit wem er es zu tun hat.«
    »Herr Schiller«, in Seminaren hatte Wegner gelernt,
dass es wichtig war, Menschen, die unter erheblichem Druck standen, möglichst
oft direkt mit ihrem Namen anzusprechen. »Warum machen Sie nicht einfach
Schluss, Herr Schiller. Was wollen Sie denn jetzt noch erreichen?«
    »Deshalb ruf ich Sie ja an.«
    »Und ...? Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich werde in ein paar Minuten die Geiseln laufen
lassen.«
    Wegner war ganz platt, konnte sich aber schnell
wieder fangen. »Und dann?«
    »Wenn die Geiseln frei sind, dann können Sie
reinkommen. Aber nur Sie - allein!«
    »Okay«,

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