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Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle)

Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle)

Titel: Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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dem für eines
der neuen Musicals geworben wurde. Wieder trat Mike das Gaspedal voll durch und
schoss nach links in den Ballindamm. Vor sich sah er ein wahres Meer von
Blaulichtern. Hier gab es kein Durchkommen, selbst wenn er hätte fliegen
können. Ebenso Umdrehen, wie ihm ein Blick in den Rückspiegel verriet, machte
keinen Sinn. Auch dort flackerten nur noch blaue Lichter.
    Erneut dachte er kurz daran, aufzugeben. Nichts und
niemand hielt ihn davon ab, das Handschuhfach zu öffnen und die Pistole
herauszuholen. Er würde sich die Waffe in den Mund stecken und einfach abdrücken.
Dann wäre es endlich vorbei.
    Die Beretta hatte er erst letzte Woche beim Pokern
in einem Hinterzimmer gewonnen. Dieser Möchtegern-Zuhälter konnte ihm nicht
einmal den verlorenen Tausender in bar geben, sondern warf stattdessen dieses
nutzlose Schießeisen auf den Spieltisch.
    »Wer weiß, ob sich das Teil am Ende nicht doch als
hilfreich erweist«, ging es Mike durch den Kopf, bevor er voll in die Eisen
stieg und aus dem Porsche sprang.
    Hektisch ließ er seine Blicke kreisen. Einige der
Beamten waren ausgestiegen und brüllten unverständliche Anweisungen in seine
Richtung. »Geben Sie auf ... auf den Boden legen ... es hat doch keinen Sinn
mehr ... Herr Gerlach ...«
    Was wussten die schon? Lebendig würden sie ihn nicht
in die Finger bekommen! Als er nach rechts sah, fiel ihm eines der Bürohäuser
auf. Selbst so spät am Abend war fast in jedem der Fenster noch Licht zu
erkennen. Auch das Treppenhaus war hell erleuchtet. Jetzt sah Mike eine
Schwarze mit einem Putzeimer die Treppe herunterkommen. Als sie nun die schwere
Glastür nach innen aufzog, gab es für Mike kein Halten mehr. Mit großen Sätzen
erreichte er den Eingang, packte die völlig verschreckte Putzfrau und schob sie
ins Treppenhaus zurück. Danach verschloss er die Tür hinter ihnen und brach den
Schlüssel direkt ab. Den Rest des tonnenschweren Schlüsselbundes warf er
achtlos auf den Flur. Jetzt drückte er der verängstigten Frau seine Beretta an
die Brust und scheuchte sie die Treppen hinauf. Zwei Stockwerke höher
erreichten sie das Büro eines Steuerberaters. Trotz fortgeschrittener Stunde
wurde hier anscheinend noch gearbeitet. Durch die breite Glastür konnte Mike
Gerlach zwei Frauen erkennen. Sie schauten neugierig aus den Fenstern; wollten
sicher wissen, was dort unten auf der Straße vor sich ginge. Er schob die Tür
auf und brüllte die beiden sofort an: »Kommen Sie von den Fenstern weg -
sofort!«
    Zu seiner Rechten sprang eine Bürotür auf. Ein Mann
in gepflegtem Anzug kam heraus und begann unverzüglich lautstark zu
protestieren: »Wer sind Sie?«, schrie er unbeherrscht. »Machen Sie keinen
Scheiß! Da unten wartet die gesamte Hamburger Polizei ... was wollen Sie denn
noch ...?«
    Wie hypnotisiert hatte Mike die ganze Zeit den
Sicherungshebel der Beretta angestarrt. Als er ihn mit einer kurzen Bewegung
seines Daumens umlegte, wunderte er sich darüber, wie leicht das ging. Langsam
erhob er die Waffe und hielt sie dem Mann wortlos entgegen. Wie in Zeitlupe
krümmte sich sein Zeigefinger und betätigte damit den Abzug. Leblos sackte der
Mann vor ihm zu Boden. Ein letzter Blutschwall drang aus der kleinen Wunde auf
seiner Stirn. Sein Herz hatte aufgehört zu schlagen.
    »Wer wünscht sich noch einen schnellen Tod?«, wollte
Mike wissen, als er sich, die Beretta noch immer erhoben, zu den drei Frauen
umdrehte.
    Diese kreischten wie von Sinnen. Nur die schwarze
Putzfrau erschien ihm ein wenig ruhiger als die anderen. Ihre bohrenden Blicke
kamen ihm fast unnatürlich vor. Aufgeregt fuchtelte er mit der Pistole vor den
Frauen herum und genoss ihre schrillen Schreie.
    »Wer ist die Nächste ... na los ... wer will die
Nächste sein?«

Kapitel 5
     
    Wegner raste den Glockengießerwall entlang und bog
danach scharf in den Ballindamm ein. Schon aus dieser Entfernung konnte er die
Flut von Blaulichtern erkennen. Künstlich, fast wie in einer Diskothek, wirkte
das Gewitter der unzähligen Einsatzlichter. Er konnte bis heute nicht
verstehen, warum die Kollegen, wenn sie den Ort des Geschehens erreicht hatten,
nicht einfach das Blaulicht abschalteten. Man lockte damit doch nur weitere
Schaulustige an, die eine zusätzliche Gefahr für sich selbst und zuletzt auch
die Beamten darstellten.
    Er parkte seinen Wagen hinter einem der
Einsatzfahrzeuge und begrüßte gleich zwei seiner Streifenkollegen, die er seit
Jahren kannte.
    »Wo ist Hauser?«, fragte er den

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