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Der Hypnotiseur - Kepler, L: Hypnotiseur - Hypnotisören

Titel: Der Hypnotiseur - Kepler, L: Hypnotiseur - Hypnotisören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Kepler
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»Rosenlund es la familia con un gato, no es verdad ?«
    Anabella lächelt und nickt. Sie putzt die Wohnung mit der Katze.
    » Y muchas flores «, fügt sie hinzu.
    »Viele Blumen«, sagt Joona und sieht sie nicken.
    Joona fragt ernst, ob ihr vor vier Nächten etwas Besonderes aufgefallen ist:
    » Notabas alguna cosa especial hace cuatros días? De noche … «
    Anabellas Gesicht erstarrt.
    » No «, sagt sie schnell und versucht, sich wieder in Jarl Hammars Wohnung zurückzuziehen.
    » De verdad «, sagt Joona schnell. » Espero que digas la verdad, Anabella .« Ich erwarte, dass Sie die Wahrheit sagen.
    Er wiederholt, dass es sehr wichtig ist, dass es um ein Kind geht, das verschwunden ist.
    Jarl Hammar, der neben ihnen gestanden und zugehört hat, hebt zwei heftig zitternde Hände und sagt mit seiner heiser bebenden Stimme:
    »Seien Sie nett zu Anabella, sie ist ein sehr fleißiges Mädchen.«
    »Sie muss mir erzählen, was sie gesehen hat«, erklärt Joona verbissen und wendet sich erneut Anabella zu:
    » La verdad, por favor.«
    Jarl Hammar wirkt hilflos, als aus Anabellas glänzenden dunklen Augen große Tränen kullern.
    » Perdón «, flüstert sie. »Perdón, señor .«
    »Sei nicht traurig, Anabella«, sagt Jarl Hammar und winkt Joona zu sich. »Kommen Sie herein, ich kann sie hier nicht im Treppenhaus weinen lassen.«
    Sie betreten die Wohnung und setzen sich an Jarl Hammars glänzenden Esszimmertisch, auf dem er eine Dose mit Pfefferkuchen platziert, während Anabella leise berichtet, dass sie seit drei Monaten obdachlos ist, sich bisher aber immer in den Treppenhäusern und Kellerräumen der Häuser verstecken konnte, in denen sie geputzt hat. Als sie die Schlüssel zu Rosenlunds Wohnung bekam, um die Blumen zu gießen und sich um die Katze zu kümmern, konnte sie sich endlich regelmäßig waschen und sicher schlafen. Sie wiederholt immer wieder, dass sie nichts gestohlen hat, dass sie keine Diebin ist, sie hat weder Lebensmittel noch sonst etwas angerührt, und sie schläft auch nicht in den Betten der Rosenlunds, sondern auf dem Küchenteppich.
    Dann sieht Anabella Joona ernst an und sagt, dass sie einen sehr leichten Schlaf hat, den hat sie schon als Kind gehabt, als sie auf ihre kleineren Geschwister aufpassen musste. In der Nacht zum Samstag hörte sie ein Geräusch im Treppenhaus und bekam Angst, raffte ihre Sachen zusammen, schlich sich zur Wohnungstür und schaute durch den Spion.
    »Die Aufzugtür stand offen«, sagt sie, aber sehen konnte sie nichts. Plötzlich hörte sie Geräusche, Seufzer und langsame Schritte, es klang, als käme ein alter, schwerer Mensch.
    »Aber Stimmen haben Sie keine gehört?«
    Sie schüttelt den Kopf.
    » Sombras .«
    Anabella versucht zu beschreiben, dass sie Schatten gesehen hat, die sich im Hausflur bewegten. Joona nickt und fragt:
    »Was haben Sie im Spiegel gesehen? Qué viste en el espejo? «
    »Im Spiegel?«
    «Sie konnten in den Aufzug sehen, Anabella«, sagt Joona.
    Anabella denkt nach und sagt langsam, dass sie eine gelbe Hand gesehen hat.
    »Und dann«, ergänzt sie, »habe ich ihr Gesicht gesehen.«
    »Es war eine Frau?«
    » Sí, una mujer .«
    Anabella erklärt, dass die Frau eine Mütze trug, die einen Schatten auf ihr Gesicht warf, aber für einen kurzen Moment konnte sie Wange und Mund sehen.
    » Sin duda er una mujer «, wiederholt Anabella. Es war zweifellos eine Frau.
    »Wie alt?«
    Sie schüttelt den Kopf. Sie weiß es nicht.
    »War sie in Ihrem Alter?«
    » Tal vez .« Vielleicht.
    »Ein bisschen älter?«, fragt Joona.
    Sie nickt, sagt dann jedoch, dass sie es wirklich nicht weiß und die Frau nur für Sekundenbruchteile gesehen hat und ihr Gesicht eigentlich verdeckt war.
    » Y la boca de la señora ?«, zeigt Joona. Wie sah der Mund der Frau aus?
    »Fröhlich.«
    »Sie sah fröhlich aus?«
    » Sí. Contenta .«
    Joona gelingt es nicht, eine genauere Personenbeschreibung zu bekommen, er fragt nach Details, dreht die Fragen um und macht Vorschläge, aber Anabella hat offensichtlich alles beschrieben, was sie gesehen hat. Er dankt ihr und Jarl Hammar für die Hilfe.
    Die Treppe hochsteigend, ruft Joona Anja an. Sie meldet sich sofort.
    »Anja Larsson, Landeskripo.«
    »Anja, hast du schon etwas über diese Eva Blau herausgefunden?«
    »Ich bin dabei, aber dann rufst du dauernd an und störst mich.«
    »Ich bitte vielmals um Entschuldigung, aber die Sache eilt.«
    »Ich weiß, ich weiß. Aber im Moment habe ich noch nichts für dich.«
    »Okay,

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