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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Kalaila nahm einen Zettel aus der Tasche ihrer Fliegerjacke und las ihm die Nummer vor: »Fünf-neun-fünfneun-eins.«
    »Vielen Dank, Madame Sekretärin.« Kendrick griff nach dem Telefon, und es tat ihm überall weh, als er sich vorbeugte, den Apparat aufnahm und auf seine Knie stellte. Ein Gefühl totaler Erschöpfung breitete sich in ihm aus; er konnte sich kaum bewegen, kaum die Nummer wählen. »Asra?« sagte er. »Hast du die Karte von Manama studiert? Gut. Ich hole dich um zehn
im Hotel ab. Falls ich aufgehalten werde, treffen wir uns in der Straße auf der Nordseite der Dschuma-Moschee. Ich finde dich schon. Verstanden? Gut.« Zitternd legte er auf.
    »Sie müssen noch ein Gespräch führen, Herr Abgeordneter.«
    »Lassen Sie mir ein paar Minuten Zeit.« Er lehnte sich in die Kissen zurück. Gott, war er müde!
    »Sie sollten es wirklich sofort erledigen. Sie müssen Achmad sagen, wo Sie sind, was Sie unternommen haben und wie alles läuft. Er erwartet es. Und er verdient, es von Ihnen zu hören, nicht von mir.«
    »Schon gut, schon gut.« Es kostete ihn ungeheure Anstrengung, sich wieder aufzusetzen und nach dem Telefon zu greifen, das noch auf dem Bett stand. »Ach ja, man kann ja von hier aus durchwählen. Wie ist die Vorwahl für Maskat?«
    »Neun-sechs-acht«, antwortete Kalaila. »Aber vorher Nullnull-eins.«
    Die Ziffern verschwammen vor Kendricks Augen, während er wählte.
    »Wann haben Sie das letztemal geschlafen?« fragte Kalaila.
    »Vor zwei, drei Tagen.«
    »Und wann haben Sie zum letztenmal gegessen?«
    »Weiß ich nicht mehr. Und Sie? Sie hatten schließlich auch eine Menge zu tun, Madame – nicht unbedingt Butterfly .«
    »Ich weiß es auch nicht mehr. – O ja, ich habe gegessen. Als ich das Asch-schari al musch kwaijis verließ, ging ich in diese gräßliche kleine Bäckerei auf dem Platz und holte mir ein paar orangefarbene Baklavas, eigentlich nur um festzustellen, wer in dem Laden war...«
    Kendrick hob die Hand. Aus Maskat kam das Freizeichen, dann meldete sich der Sultan. »Iwah?«
    »Hier spricht Kendrick, Achmad.«
    »Ich bin erleichtert.«
    »Und ich bin sauer.«
    »Wieso? Wovon redest du?«
    »Warum hast du mir nichts von ihr gesagt?«
    »Von ihr? Wen meinst du?«
    Kendrick reichte Kalaila den Hörer.
    »Ich bin es, Achmad«, sagte sie verlegen. Ein paar Sekunden später, nachdem die Stimme des verblüfften und zornigen Sultans im ganzen Zimmer zu hören gewesen war, fuhr Kalaila fort:
»Es gab nur diese eine Möglichkeit, sonst hätte die Presse erfahren, daß ein amerikanischer Kongreßabgeordneter mit fünfzigtausend Dollar im Gürtel illegal nach Bahrein eingeflogen worden war. Wie lange hätte es gedauert, bis man festgestellt hätte, daß die Maschine vom omanischen Königshaus gechartert worden ist? Und wie schnell hätte man angefangen zu überlegen, was für eine Mission den Amerikaner nach Maskat geführt haben könnte? Ich habe einem Bruder des Emirs, den ich seit Jahren kenne, deinen Namen genannt, und er hat uns ein Quartier zur Verfügung gestellt... Danke, Achmad. Hier hast du ihn wieder.«
    Kendrick nahm den Hörer. »Sie ist einsame Spitze, meine junge alte Freundin, und ich glaube, ich bin hier besser dran als dort, wo ich sein könnte. Nur halte bitte keine Überraschungen mehr für mich bereit, okay? Warum bist du so still?... Vergiß es, hier ist der Zeitplan, und denk dran: Keine Einmischung, es sei denn, daß ich dich darum bitte. Ich habe unseren Jungen aus der Botschaft im Hotel Aradus untergebracht, und MacDonald, über den du wohl Bescheid weißt«, – Kalaila nickte, und Kendrick fuhr rasch fort -, »hat sich im Tylos eingemietet. Er telefoniert ununterbrochen, und sobald er fertig ist, bekommen wir eine Namensliste der Leute, die er angerufen hat, mit den Telefonnummern. Übrigens sind die beiden bewaffnet.« Erschöpft schilderte Kendrick dann die Besonderheiten des Treffpunkts, wie sie an die Agenten des Mahdi weitergegeben worden waren. »Wir brauchen nur einen, Achmad, einen einzigen Mann, der uns zu ihm führen kann. Ich werde jetzt ein bißchen pennen, bis wir die Information bekommen.«
    Kendrick legte auf und fiel in die Kissen zurück.
    »Sie müssen etwas essen«, sagte Kalaila.
    »Lassen Sie was beim Chinesen holen«, sagte Kendrick. »Sie haben die fünfzigtausend, nicht ich.«
    »Ich lasse Ihnen in der Küche etwas zubereiten.«
    »Mir?« Unter halb geschlossenen Lidern hervor betrachtete Kendrick die olivhäutige Frau in dem

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