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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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hinter ihm. »Im Lauf der Ermittlungen hat er ein paar ganz ungewöhnliche Informationen ausgegraben, die mit Ereignissen in Zusammenhang stehen, welche fast auf den Tag genau ein Jahr her sind.«
    »Oman?« fragte Sundstrom, über dem Punktstrahler auf seinem Platz die Augen zusammenkneifend. »Vergangene Woche wurden in mehr als einem Dutzend Städten Gedenkgottesdienste abgehalten.«
    »Lassen wir Mr. Varak sprechen«, sagte der weißhaarige Historiker Samuel Winters und drückte auf einen Knopf. Ein Summer ertönte; Sekunden später wurde die Tür der Bibliothek geöffnet, ein untersetzter blonder Mann, Mitte bis Ende Dreißig, trat in das gedämpfte Licht und blieb an der Tür stehen. Er trug einen braunen Sommeranzug und eine dunkelrote Krawatte. Seine breiten Schultern schienen den Stoff seines Jacketts auszudehnen. »Wir sind bereit, Mr. Varak. Kommen Sie bitte herein.«
    »Vielen Dank, Sir.« Milos Varak schloß die Tür hinter sich und begab sich an das entgegengesetzte Ende des Raums. Vor der heruntergelassenen Filmleinwand blieb er stehen und nickte den Mitgliedern von Inver Brass höflich zu. Das Licht der messingnen Punktstrahler, das sich in der polierten Tischplatte spiegelte, fiel auf sein Gesicht, betonte die hohen Wangenknochen und die breite Stirn unter dem vollen, glatten blonden
Haar. Seine Lider waren ein wenig schräg und ließen auf slawische Ahnen schließen. Die Augen blickten gelassen, wissend und irgendwie kalt. »Darf ich sagen, es tut gut, Sie alle wiederzusehen?« fragte er in seinem sehr korrekten Englisch mit Prager Akzent.
    »Wir freuen uns auch, Sie zu sehen, Milos«, entgegnete Jacob Mandel. Die anderen folgten mit kurzen Bemerkungen.
    »Varak«, sagte Sundstrom und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.
    »Sie sehen gut aus, Milos.« Gideon Logan nickte.
    »Er sieht wie ein Footballspieler aus«, meinte Margaret Lowell lächelnd. »Lassen Sie sich ja nicht bei den Redskins sehen. Sie suchen Verteidiger.«
    »Das Spiel ist für mich viel zu verwirrend, Madame.«
    »Für sie auch.«
    »Ich habe allen von Ihrem Fortschritt erzählt«, sagte Winters und fügte leise hinzu: »Ihrem, Ihrer Meinung nach künftigen Fortschritt. Wollen Sie uns noch einmal einen Überblick über die Richtlinien geben, bevor Sie uns die Identität des Mannes nennen, den Sie vorschlagen?«
    »Gern, Sir.« Varak ließ, während er seine Gedanken ordnete, die Augen um den Tisch herumschweifen. »Ihr Mann sollte körperlich anziehend, aber nicht >hübsch< oder feminin sein. Jemand, der den höchsten Ansprüchen Ihrer Image-Macher gerecht wird - sonst wären, in der kurzen Zeit, die uns bleibt, zu viele Hindernisse zu überwinden. Daher muß es ein Mann sein, dem seine Geschlechtsgenossen alle in dieser Gesellschaft üblichen männlichen Tugenden zuschreiben, und der den Frauen gefällt. Er darf kein Ideologe sein, der von der Wählerschaft nicht akzeptiert wird. Außerdem muß er den Eindruck einer – wie Sie sagen – >eigenständigen Persönlichkeit‹ machen, unbestechlich, nicht käuflich, völlig neutral, und daß er das ist, muß durch eine entsprechend makellose Vergangenheit bewiesen werden. Selbstverständlich darf er auch nichts Ehrenrühriges zu verbergen haben. Schließlich ist die Ausstrahlung ein beinahe lebenswichtiger Aspekt. Unser Mann muß über jene mitreißende Persönlichkeit verfügen, die ihn durch häufiges Auftreten in der Öffentlichkeit ins politische Scheinwerferlicht katapultieren kann. Ein Mann, der echte oder in ihn hineinprojizierte Wärme und stillen Humor ausstrahlt, mit einer Vergangenheit, in der er
sich durch mutige Handlungen ausgezeichnet hat. Doch auf keinen Fall darf er die Gestalt des Präsidenten überschatten.«
    »Das würden seine Leute nicht akzeptieren«, sagte Eric Sundstrom.
    »Sie werden keine andere Wahl haben, Sir«, antwortete Varak leise, aber mit Überzeugungskraft. »Die Manipulation umfaßt vier Stadien. Innerhalb von drei Monaten wird unser im Grunde anonymer Mann rasch sichtbar werden; nach sechs Monaten wird er verhältnismäßig gut bekannt sein; und Ende des Jahres wird er genauso populär sein wie die Führer des Senats und des Parlaments. Die vierte Phase wird ein paar Monate vor dem Nationalkonvent durch Titelbilder in der Times und in Newsweek sowie Leitartikel in den größten Tageszeitungen und anderen Medien eingeleitet. Mit entsprechenden finanziellen Mitteln ist das alles garantiert.« Varak machte eine Pause und fügte dann leise hinzu:

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