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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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»Garantiert mit dem richtigen Kandidaten, und ich glaube, wir haben ihn gefunden.«
    Die Mitglieder von Inver Brass musterten ihren tschechischen Koordinator mit mildem Erstaunen und sahen sich dann vorsichtig gegenseitig an.
    »Wenn das tatsächlich der Fall ist«, meinte Margaret Lowell, »und er von seinem Berg herabsteigt, bin ich bereit, ihn zu heiraten.«
    »Ich auch«, sagte Gideon Logan. »Zum Teufel mit den Mischehen.«
    »Verzeihung«, unterbrach Varak. »Ich wollte dem Ganzen keinen romantischen Anstrich geben. Er ist ein absolut normaler Mensch, die Eigenschaften, die ich ihm zuschrieb, sind hauptsächlich eine Folge der Selbstsicherheit, die ihm sein Reichtum gibt. Ein Reichtum, den er sich durch extrem harte Arbeit und dadurch erworben hat, daß er zur richtigen Zeit an den richtigen Orten große Risiken einging. Er lebt mit sich und anderen in Frieden, weil er von anderen nichts erwartet und weiß, wozu er selbst fähig ist.«
    »Wer ist es?« fragte Mandel.
    »Darf ich ihn Ihnen zeigen?« sagte Varak, eine direkte Antwort umgehend, respektvoll, holte eine elektronische Fernbedienung aus der Tasche und trat von der Leinwand zurück. »Möglicherweise erkennen ihn einige von Ihnen. Dann muß ich meine Bemerkung über seine Anonymität zurücknehmen.«
    Ein Lichtkeil schoß aus der Konsole, und Evan Kendricks Gesicht erschien überlebensgroß auf der Leinwand. Es war ein Farbfoto, auf dem Kendricks tiefe Bräune ebensogut zu sehen war wie die Bartstoppeln und die hellbraunen Haarsträhnen, die ihm über die Ohren und lang in den Nacken hingen. Er blinzelte in die Sonne und blickte mit nachdenklicher und leicht besorgter Miene über ein Wasser.
    »Er sieht wie ein Hippie aus«, sagte Margaret Lowell.
    »Das läßt sich vielleicht durch die Umstände erklären, unter denen das Foto aufgenommen wurde«, antwortete Varak. »Es ist eine Woche alt, und er ist seit vier Wochen in den Rocky Mountains auf dem Fluß unterwegs - eine Fahrt, die er jedes Jahr unternimmt. Allein. Ohne Begleitung und ohne Führer.« Der Tschechoslowake zeigte weitere Dias und ließ jedes ein paar Sekunden lang auf seine Zuschauer wirken. Die Fotografien zeigten Kendrick in seinem Boot inmitten der Stromschnellen, halsbrecherisch an gefährlich vorspringenden Felszacken vorbeilavierend, von Gischt und schäumendem Wildwasser umsprüht.
    »Warten Sie einen Moment!« rief Samuel Winters, durch seine Hornbrille spähend. »Halten Sie die mal an«, setzte er hinzu und betrachtete die Fotografie sehr genau. »Davon haben Sie noch nie ein Wort erwähnt. Er umfährt gerade die Flußbiegung, die zu dem Basislager unterhalb der Lava Falls führt.«
    »Das ist richtig, Sir.«
    »Dann muß er die vor der Biegung liegenden Stromschnellen mit Schwierigkeitsgrad fünf passiert haben.«
    »Ja, Sir.«
    »Ohne Führer?«
    »Ja.«
    »Er ist verrückt. Vor ein paar Jahrzehnten bin ich dort mit zwei Führern durchgekommen und habe Todesängste ausgestanden. Warum tut er so was?«
    »Er unternimmt diese Fahrt seit Jahren – war immer auf dem Fluß zu finden, wenn er sich in den Vereinigten Staaten aufhielt.«
    »Wenn er sich in den Vereinigten Staaten aufhielt?« Jacob Mandel beugte sich interessiert vor.
    »Bis vor sechs Jahren arbeitete er als Bauingenieur und Projektplaner. Er konzentrierte sich hauptsächlich auf das östliche
Mittelmeer und den Persischen Golf. Jener Teil der Welt ist unendlich weit von Bergen und Flüssen entfernt. Ich denke, er fand in dieser ganz anderen Landschaft Entspannung. Eine Woche widmete er immer seinen Geschäften, dann zog es ihn in den Nordwesten.«
    »Und allein, sagen Sie«, warf Eric Sundstrom ein.
    »Damals nicht, Sir. Damals war er oft in weiblicher Gesellschaft.«
    »Dann ist er also nicht homosexuell«, stellte Margaret Lowell, das einzige weibliche Mitglied von Inver Brass, fest.
    »Davon war nie die Rede.«
    »Doch Sie haben auch weder Frau noch Kinder erwähnt, was meiner Meinung nach wichtig wäre. Sie haben nur gesagt, daß er seine Urlaubsreisen allein unternimmt.«
    »Er ist Junggeselle, Madam.«
    »Das könnte ein Problem sein«, meinte Sundstrom.
    »Nicht unbedingt, Sir. Wir haben zwei Jahre, um uns mit der Situation auseinanderzusetzen, und eine Heirat im Wahljahr könnte positive Aspekte haben.«
    »Mit dem populärsten Präsidenten der Geschichte als Trauzeugen ganz gewiß«, sagte Gideon Logan mit einem Lachen.
    »Die Möglichkeit besteht durchaus, Sir.«
    »Mein Gott, Sie denken wohl an alles,

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