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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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einzeln überprüfen werden, falls nicht völlige Einmütigkeit zwischen uns herrscht. Er hat unsere Richtlinien studiert, weiß, welche Vorzüge unser Mann haben muß und wo er nicht angreifbar sein darf. Kurz gesagt, die Talente müssen unserer Überzeugung nach vorhanden sein. Meiner Meinung nach hat er einen brillanten, wenn auch völlig überraschenden Vorschlag. Ich werde jedoch nicht für unseren Freund sprechen – das kann er selbst ausgezeichnet -, doch es wäre nachlässig von mir, wenn ich nicht die unzähligen Konferenzen erwähnte, in denen er mir bewiesen hat, daß er mit der gleichen Hingabe für uns arbeitet wie vor fünfzehn Jahren sein Onkel Anton Varak für unsere Vorgänger.« Winters machte eine Pause und sah die anderen der Reihe nach an. »Vielleicht muß man ein seiner Freiheiten beraubter Europäer sein, um uns zu begreifen, die Gründe für unsere Existenz zu verstehen. Wir sind die Erben von Inver Brass, wieder zum Leben erweckt von jenen, die vor uns kamen. Wir sollten von jenen Männern erwählt werden, wenn ihre Anwälte der Meinung waren, daß wir so lebten, wie es ihrer Vorstellung entsprach. Als man jedem von uns den versiegelten Umschlag überreichte, haben wir verstanden, was
gemeint war. Es gab und gibt in unserer Gesellschaft keine größeren Privilegien, keine begehrenswerteren Stellungen als jene, die wir schon innehaben. Durch unsere besonderen Fähigkeiten, vom Glück, durch eine Erbschaft begünstigt oder durch das Pech anderer, haben wir einen Grad der Freiheit erreicht, der nur wenigen in dieser so schwer heimgesuchten Welt zuteil wird. Doch diese Freiheit bürdet uns auch Verantwortung auf, und wir nehmen sie genauso an wie unsere Vorgänger vor Jahren. Wir müssen unsere Möglichkeiten nutzen, dieses Land zu einem besseren Land zu machen, und hoffen, auf diesem Weg auch die Welt zu verbessern.« Winters lehnte sich kopfschüttelnd in seinem Sessel zurück, und seine Stimme klang zögernd, ja fragend. »Der Himmel weiß, niemand hat uns erwählt, niemand uns im Namen Gottes gesalbt, und ganz gewiß fuhr kein Blitz vom Himmel herab, der eine Botschaft aus dem Olymp enthüllte, aber was wir tun, tun wir, weil wir es tun können. Und wir tun es, weil wir an unser gemeinsames leidenschaftsloses Urteil glauben.«
    »Sei nicht so defensiv, Sam«, unterbrach Margaret Lowell ihn sanft. »Wir mögen privilegiert sein, aber wir sind auch verschieden. Wir stellen nicht nur eine einzige Farbe des Spektrums dar.«
    »Mir ist nicht klar, wie ich das verstehen soll, Margaret«, sagte Gideon Logan, mit gespielter Überraschung die Brauen hochziehend, als die Mitglieder von Inver Brass lachten.
    »Mein lieber Gideon«, erwiderte Margaret Lowell, »das ist mir ja noch gar nicht aufgefallen. Palm Beach um diese Jahreszeit? Du bist richtig braun geworden.«
    »Jemand mußte sich um Ihren Garten kümmern, Madame.«
    »Wenn du das getan hast, bin ich jetzt bestimmt heimatlos.«
    »Das ist durchaus denkbar. Ein Konsortium puertoricanischer Familien hat den Besitz gemietet, Madame, eine Kommune, um genau zu sein.« Unterdrücktes Lachen kam auf. »Tut mir leid, Samuel, unser leichtfertiges Gerede ist unerwünscht.«
    »Aber im Gegenteil«, mischte Jacob Mandel sich ein. »Es ist ein Zeichen von Gesundheit und richtiger Perspektive. Wenn wir eines Tages nicht mehr lachen können, vor allem über unsere eigenen Schwächen und Grillen nicht mehr lachen können, haben wir hier nichts mehr zu suchen. Verzeiht mir bitte, aber diese Lektion haben wir von unseren Vorfahren gelernt, die
den europäischen Pogromen entkommen sind. Sie nannten es ein Prinzip des Überlebens.«
    »Sie hatten natürlich recht«, stimmte Sundstrom, noch immer leise vor sich hin lachend, zu. »Es schafft einen - wenn vielleicht auch kleinen - Abstand zwischen den Menschen und ihren Schwierigkeiten. Aber könnten wir jetzt zu unserem Kandidaten kommen? Ich bin fasziniert. Sam sagt, er sei brillant gewählt, doch niemand habe mit ihm gerechnet.«
    »Ich muß wirklich einmal eines seiner Bücher lesen«, warf Mandel wieder ein. »Er spricht wie ein Rabbi, aber ich verstehe ihn nicht.«
    »Versuch’s gar nicht erst«, entgegnete Winters und lächelte Sundstrom freundlich zu.
    »Der Kandidat«, wiederholte Sundstrom. »Gehe ich richtig in der Annahme, daß Varak eine Präsentation vorbereitet hat?«
    »Mit der ihm eigenen Liebe zum Detail«, antwortete Winters, wandte sich nach links und zeigte auf das rote Licht an der Konsole

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