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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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selbstverständlich«, sagte der Angestellte, seine Gereiztheit unterdrückend. »Im Telefonkasten ist ein Hebel...«
    In der Halle angekommen, wandte sich der Blonde sofort an den Hoteldirektor, der sie am Lift erwartete. »Ich war vor längerer Zeit mit einem Geschäftsfreund hier verabredet, habe aber leider verschlafen. Der Flug von Paris war sehr lang und sehr anstrengend. Der Name meines Geschäftsfreundes ist Grinell, haben Sie ihn zufällig gesehen?«
    »Mr. Grinell und die unglückliche Mrs. Vanvlanderen haben mit ihrem Gast vor ein paar Minuten das Hotel verlassen«, antwortete der Direktor. »Ich glaube, sie wollten zu einem Gedächtnisgottesdienst für ihren Gatten, der ein ungewöhnlich feiner Mensch war...«
    »Ja, auch er gehörte zu meinen Geschäftsfreunden. Wir sollten ebenfalls an dem Gottesdienst teilnehmen, man hat jedoch vergessen, uns mitzuteilen, wo er stattfindet. Wissen Sie es?«
    »O nein, Sir.«
    »Weiß es vielleicht irgend jemand? Hat möglicherweise der Portier gehört, wohin das Taxi meine Freunde bringen sollte?«
    »Mr. Grinell ist mit seinem eigenen Wagen gekommen...« »Gehen wir«, sagte Kalaila und hakte sich bei dem Blonden
unter. »Sie machen sich mit Ihren Fragen nur verdächtig«, fuhr sie fort, während sie betont lässig zum Haupteingang schlenderten.
    »Ich habe vielleicht meinen Auftrag geschmissen, und das wäre sehr schlimm.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Milos. Nennen Sie mich einfach Milos.«
    »Ich möchte mehr wissen als das. Vergessen Sie nicht, ich hab’ die Schießeisen.«
    »Wenn wir eine akzeptable gütliche Einigung erreichen, erzähle ich Ihnen mehr.«
    »Sie werden mir verdammt viel mehr erzählen, Mr. Milos, und versuchen Sie ja nicht noch einmal, mich auszutricksen. Ihre Waffe ist in meiner Handtasche, und meine ist unter meiner Jacke direkt auf Ihre Brust gerichtet.««
    »Was tun wir jetzt, Sie ägyptische, angeblich aus den Diensten der CIA ausgeschiedene Geheimagentin?«
    »Wir gehen essen, Sie Klugscheißer. Ich bin halb verhungert, aber ich werde jeden Bissen mit der linken Hand in den Mund schieben. Wenn Sie eine falsche Bewegung machen, werden Sie nie Kinder haben können, und das nicht etwa, weil Sie tot sein werden. Habe ich mich deutlich ausgedrückt?«
    »Sie müssen wirklich gut sein.«
    »Jedenfalls gut genug, Mr. Milos, gut genug. Ich bin zur Hälfte Araberin, vergessen Sie das nicht.«
     
    Sie gingen in ein italienisches Restaurant, zwei Blocks nördlich vom Hotel, und setzten sich in eine große runde Nische, die Kalaila ausgesucht hatte. Varak berichtete ihr bis in die kleinste Einzelheit, was in der Suite von Ardis Vanvlanderen gesprochen worden war. »Ich war geschockt. Nie hätte ich gedacht, daß Andrew Vanvlanderen auf eigene Faust handeln würde. Er war ein Idiot.«
    »Da bin ich anderer Meinung. Er hat alles sehr raffiniert eingefädelt. Alles, was für Evan Kendrick getan, und alles, was ihm angeboten wurde, zielte ganz logisch auf einen dscharam ath-thaar ab, das ist der arabische Ausdruck für Mord aus Rache. Und Sie haben alles ausgelöst, Mr. Milos, und zwar in dem Augenblick, in dem Sie Frank Swann im Außenministerium aufsuchten.«

    »Aber nicht mit dieser Absicht, das versichere ich Ihnen. Ich hätte es nie für möglich gehalten.«
    »Sie haben sich geirrt.«
    »Ich habe mich geirrt.«
    »Gehen wir zu diesem ersten Augenblick zurück – oder besser, rekapitulieren wir die ganze verdammte Geschichte.«
    »Es gibt nichts zu rekapitulieren. Ich habe nichts Wesentliches gesagt.«
    »Aber wir wissen viel mehr, als Sie denken. Wir wissen, daß Evan Kendrick, ein absoluter Neuling auf politischem Parkett, auf die Wahlliste manipuliert werden soll, weil man ihn zum nächsten Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten machen will.«
    »Das wissen Sie?«
    »Ja, und man kann es wohl kaum die natürliche Entwicklung einer politischen Karriere nennen.«
    »Ich bin überzeugt, man wird es dafür halten.«
    »Woher kommen Sie eigentlich?« fragte Kalaila, beugte sich vor und versuchte ungeschickt, das Kalbfleisch auf ihrem Teller einhändig mit der Gabel zu zerteilen. In der rechten Hand hielt sie unter dem Tisch noch immer die Pistole.
    »Ich muß Ihnen sagen, Miß Raschad, daß es sehr schmerzlich für mich ist, Sie unter solchen Schwierigkeiten essen zu sehen. Ich bin ungefährlich für Sie, und ich rücke Ihnen auch nicht aus.«
    »Und woher weiß ich, daß Sie ungefährlich für mich sind und nicht ausrücken, wie Sie es

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