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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Niemand, der auch nur ein Quentchen Hirn besitzt, hört auf diese Spekulationen.«
    »Ihr Außenministerium...«, sagte Achmad nachdenklich, die Augen noch immer auf Kendrick gerichtet. »1979, als in Teheran alles drunter und drüber ging, ist man zu mir gekommen. Ich war damals noch Student und hatte keine Ahnung, was die beiden Typen zu finden erwarteten. Wahrscheinlich einen Beduinen in einer langen, wallenden Aba, der im Türkensitz dasaß und aus einer Wasserpfeife Haschisch rauchte. Vielleicht hätten sie mich ernst genommen, wenn ich diesem Bild entsprochen hätte.«
    »Ich komme schon wieder nicht mit«, warf Kendrick unglücklich ein.
    »Oh, tut mir leid. Sobald ihnen klar wurde, daß weder mein Vater noch die Familie etwas tun konnten, daß wir keinerlei Verbindung zu den fundamentalistischen Bewegungen hatten, gerieten sie außer sich. Einer flehte mich geradezu an, sagte, ich schiene ein einigermaßen vernünftiger Araber zu sein – und ich solle ihm doch um Himmels willen sagen, was ich tun würde, wenn ich in Washington am Drücker säße. Damit meinte er, was ich für einen Rat in petto hätte, falls man mich um Rat fragte... Und verdammt, ich hatte recht!«

    »Was haben Sie ihnen gesagt?«
    »Das weiß ich noch genau. ›Sie hätten den Anfängen wehren müssen‹, habe ich gesagt. ›Jetzt könnte es zu spät sein, aber vielleicht schaffen Sie’s immer noch.‹ Ich riet ihnen, sie sollten ihre fähigste Antiterror-Gruppe mobilisieren und sie – nicht nach Teheran, sondern nach Ghom schicken, Khomeinis Hauptquartier in der Provinz. Als Vorausabteilung sollten sie ehemalige SAVAK-Agenten rekrutieren; diese Schweinehunde würden eine Möglichkeit finden, an Khomeini heranzukommen – wenn die Kohlen stimmten. ›Lockt Khomeini nach Ghom‹, sagte ich. ›Versammelt die Mullahs um ihn, die fast alle Analphabeten sind, bringt sie ins Ausland und präsentiert sie der Welt im Fernsehen.‹ Khomeini wäre der höchstmögliche Spieleinsatz gewesen, und die langhaarigen Fanatiker, die seinen Hofstaat bilden, hätten allein durch ihr Auftreten bewiesen, wie lächerlich sie alle sind. Dann wären sie für Verhandlungen reif und zugänglich gewesen.«
    Kendrick nickte nachdenklich. »Das hätte vielleicht sogar funktioniert«, sagte er leise. »Aber wie, wenn Khomeini beschlossen hätte, sich zum Märtyrer zu machen, und in Hungerstreik getreten wäre?«
    »Das hätte er nie und nimmer getan, glauben Sie mir. Er hätte sich gefügt. Es wäre zu einem Kompromiß gekommen, den zwar andere vorgeschlagen hätten, der aber von ihm ausgeklügelt worden war. Er hat keine Lust, so schnell in den Himmel einzugehen, den er so rühmt, oder sich dem Märtyrertum hinzugeben, das er verherrlicht, um zwölfjährige Kinder in die Minenfelder jagen zu können.«
    »Wieso sind Sie so sicher?« fragte Kendrick, der selbst unsicher war.
    »Ich habe diesen Idioten in Paris kennengelernt – und wenn ich ›Idiot‹ sage, bedeutet das nicht, daß ich Pahlevi oder seine SAVAK oder seine Land und Leute ausplündernden Verwandten gutheiße, das könnte ich nie. Aber Khomeini ist ein seniler Eiferer, der gern an seine Unsterblichkeit glauben möchte und alles tut, um am Leben zu bleiben. Ich habe gehört, wie er einer Gruppe katzbuckelnder Schwachsinniger erzählte, er habe nicht nur zwei oder drei, sondern zwanzig, vielleicht dreißig, möglicherweise sogar vierzig Söhne. ›Ich habe meinen Samen verstreut‹, tönte er, ›und ich werde ihn weiterhin verstreuen. Es ist
Allahs Wille, daß mein Samen sich in aller Welt ausbreite.‹ Scheiße! Er ist ein sabbernder, schmutziger alter Mann, ein klassischer Fall für die Klapsmühle. Können Sie sich das vorstellen? Diese kränkelnde Welt mit kleinen Ayatollahs bevölkert? Ich habe Ihren Leuten gesagt, sie sollten, sobald sie ihn hätten, heimlich ein paar Videos von ihm machen, wenn er sich unbeobachtet glaubte und seinen täppischen Hohepriestern predigte. Seine ganze heilige Person wäre in einem globalen Gelächter untergegangen.«
    »Sie ziehen gewisse Parallelen zwischen Khomeini und diesem Mahdi, von dem ich gesprochen habe, nicht wahr?«
    »Ich weiß es nicht, aber es ist möglich, falls Ihr Mahdi existiert, was ich bezweifle. Doch wenn Sie recht haben, ist er ein Gegenpol – ein sehr praktisch denkender, nichtreligiöser Gegenpol. Trotzdem, bei jemand, der glaubt, heutzutage das Gespenst des Mahdi heraufbeschwören zu müssen, müssen ein paar Schrauben gefährlich locker

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