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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Agentin Raschad«, sagte Mitchell Payton in Langley, »ist relativ einfach. Ich habe den Befehl einer Untergebenen aufgehoben.«
    »MJ, du hast ihn nicht gesehen! Er sieht aus wie Godzilla nach einem Atombombenangriff!«
    »Für eine erwachsene Frau, Adrienne, die in meiner Gegenwart schon zugegeben hat, daß sie über dreißig ist, ist es eine dumme Angewohnheit, dauernd wie ein Teenager zu reden... Außerdem habe ich auch mit den Ärzten gesprochen. Evan braucht Ruhe und muß den Knöchel und das Bein ein paar Tage lang stillegen, und nach der Schulterwunde muß regelmäßig gesehen werden, aber von diesen Nebensächlichkeiten abgesehen, ist er durchaus fit für den nächsten Einsatz.«
    »Du bist kalt wie Hundeschnauze, Onkel Mitch. Er kann kaum sprechen!«
    »Warum führst du dann lange Gespräche mit ihm?«
    »Woher weißt du -«
    »Ich weiß gar nichts. Du hast es mir eben gesagt... Wollen wir uns nicht auf die realen Gegebenheiten einstellen, meine Liebe?«
    »Was ist denn Evan? Nicht real?«
    »Gib mir das Telefon«, sagte Kendrick und nahm Kalaila den Hörer unbeholfen aus der Hand. »Ich bin’s, Mitch. Was ist denn los?«
    »Wie geht’s Ihnen, Evan?... Ich nehme an, das ist eine ziemlich blöde Frage.«
    »Ausgesprochen blöd. Beantworten Sie meine.«
    »Ardis Vanvlanderens Anwalt ist in seinem Sommerhaus in den Bergen von San Jacinto. Er hat in seinem Büro nach Nachrichten gefragt, und wir haben ihn festnageln können. Eine Einheit ist dorthin unterwegs, um die Lage abzuschätzen. Unsere Leute müßten in den nächsten Minuten dort sein.«
    »Abschätzen? Was, zum Teufel, gibt es denn da abzuschätzen? Er hat das Buch! Holen Sie es sich! Offenbar steht da alles drin über das weltweite Netz, über jeden miesen Waffenhändler, den sie benutzt haben! Bei jedem von denen kann sich Grinell verstecken! Schnappen Sie sich das Buch!«
    »Sie vergessen dabei, daß Grinell von sich aus über Überlebensinstinkt verfügt. Ich nehme an, Adrienne... Kalaila hat es Ihnen gesagt.«

    »Ja, ein Wasserflugzeug hat ihn abgeholt. Na und?«
    »Grinell ist hinter dem Hauptbuch genauso her wie wir, und zweifellos hat er sich inzwischen mit dem Anwalt in Verbindung gesetzt. Grinell wird es bestimmt nicht riskieren, persönlich dort aufzutauchen, aber er wird einen Vertrauensmann schicken, der das Hauptbuch abholen soll. Wenn er weiß, daß wir auf der Lauer liegen, und dazu brauchte er das Haus des Anwalts bloß beobachten zu lassen, was für Instruktionen wird er dann wohl dem Kurier seines Vertrauens geben, der das Buch nach Mexiko schaffen soll?«
    »Wo wir ihn an der Grenze oder auf einem Flughafen abfangen könnten -«
    »Und wo wir auf ihn warten. Was wird er Ihrer Meinung nach in diesem Fall dem Kurier auftragen?«
    »Das verfluchte Ding zu verbrennen«, sagte Kendrick ruhig.
    »Genau.«
    »Ich hoffe, Ihre Leute verstehen sich auf ihr Geschäft.«
    »Es sind zwei, und einer davon gehört zu den Besten, die wir haben. Er heißt Ingwerbrot; fragen Sie Ihre Freundin nach ihm.«
    »Ingwerbrot? Was ist denn das für ein blöder Name?«
    »Später, Evan«, unterbrach ihn Payton. »Ich muß Ihnen etwas sagen. Ich fliege heute nachmittag nach San Diego und muß dann unbedingt mit Ihnen sprechen. Ich hoffe, Sie sind dazu in der Lage, denn es ist dringend.«
    »Ich bin dazu in der Lage, aber warum können wir nicht jetzt darüber reden?«
    »Weil ich noch nicht weiß, was ich Ihnen sagen soll... Ob ich das nachher genau weiß, ist auch noch nicht sicher, aber wenigstens etwas mehr kriege ich hoffentlich raus. Ich treffe mich in einer Stunde mit dem Mann, einem einflußreichen Mann, der großes Interesse an Ihnen hat – schon seit letztem Jahr.«
    Kendrick machte die Augen zu und fühlte sich schwach, als er sich auf das Kissen zurücksinken ließ. »Er gehört zu einer Gruppe oder einem Komitee namens... Inver Brass.«
    »Das wissen Sie?«
    »Mehr aber nicht. Ich habe keine Ahnung, was das für Leute sind, ich weiß nur, daß sie in mein Leben hineingepfuscht haben.«

     
    Der braune Wagen, gekennzeichnet als Fahrzeug der CIA, fuhr durch die eindrucksvollen Tore des Landsitzes zu der Chesapeake Bay, die Auffahrt hinauf bis zu der Steintreppe zum Haus. Der große Mann im offenen Regenmantel, unter dem ein zerknitterter Anzug und ein zerknautschtes Hemd hervorschauten – ein Zeichen dafür, daß er seit fast zweiundsiebzig Stunden nicht mehr aus den Kleidern gekommen war-, stieg aus und ging müde die Treppe zur riesigen,

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