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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Leute begrüßt wie Befreier.«
    »Dann haben sie Grinell also geschnappt.«
    Kalaila schaute auf Evan hinunter, machte eine Pause und schüttelte den Kopf. »Nein. Tut mir leid, Liebling.«

    »Aber wie...?« Kendrick fuhr hoch und zuckte bei dem Schmerz in der bandagierten, genähten Schulter zusammen. Kalaila stützte ihn liebevoll und ließ ihn auf das Kissen zurückgleiten. »Er konnte doch gar nicht fort! Sie haben nicht richtig nach ihm gesucht.«
    »Das war auch nicht nötig. Die Mexikaner haben es ihnen erzählt.«
    »Was?«
    »Ein Wasserflugzeug hat den patrόn abgeholt.«
    »Das begreife ich nicht. Er konnte doch gar niemanden benachrichtigen.«
    »Doch. Du hast nicht gewußt – konntest nicht wissen -, daß Grinell im Keller des Haupthauses einen Hilfsgenerator hatte, mit so viel Energie, daß er seine Leute auf einem Flugplatz in San Felipe erreichen konnte. Das wissen wir von den mexikanischen Vermittlungsbeamten. Er kann weglaufen und untertauchen, aber er kann sich nicht immer und ewig verstecken. Wir haben einen Verfolger auf seine Fährte angesetzt.«
    »Schöne Alliteration, wie mein Henker sagen würde.«
    »Was?«
    »Vergiß es -«
    »Sag das doch nicht dauernd.«
    »Tut mir leid; ich meine das ganz im Ernst. Was ist mit Ardis’ Anwalt und dem Hauptbuch, von dem ich dir erzählt habe?«
    »Auch da machen wir Fortschritte, sind aber noch nicht am Ziel. Er ist unterwegs, aber niemand weiß, wo. Alle seine Telefone werden abgehört, und früher oder später wird er mal anrufen müssen. Sobald er sich meldet, haben wir ihn.«
    »Und Manny?« fragte Evan zögernd. »Du hast wahrscheinlich keine Zeit gehabt -«
    »Falsch, ich hatte mehr Zeit, als mir lieb war. Ich habe gestern abend im Krankenhaus in Denver angerufen, aber die Stationsschwester konnte mir nur sagen, daß sein Zustand stabil ist... und daß er ein ziemlicher Quälgeist sein muß.«
    »Die Untertreibung der Woche.« Kendrick schloß die Augen und schüttelte langsam den Kopf. »Er stirbt, Kalaila. Er stirbt, und niemand kann etwas dagegen tun.«
    »Wir sterben alle, Evan. Mit jedem Tag wird unser Leben kürzer. Das ist kein großer Trost, aber Manny ist über achtzig, und noch ist das Urteil nicht gesprochen.«

    »Ich weiß«, sagte Kendrick, schaute auf ihre verschlungenen Hände und dann in Kalailas Gesicht. »Du bist wunderschön, weißt du das?«
    »Das ist nicht gerade ein Thema, mit dem ich mich pausenlos beschäftige, aber ich nehme an, ich gehe als ganz passabel durch. Du siehst auch nicht gerade wie Quasimodo aus.«
    »Nein, ich gehe nur genauso wie er... Das ist nicht gerade bescheiden, aber unsere Kinder haben eine ganz gute Chance, bildhübsche kleine Mistviecher zu werden.«
    »Bildhübsch lasse ich mir gefallen, aber was die Mistviecher anlangt, bin ich ein bißchen skeptisch.«
    »Ist dir klar, daß du eben einen Heiratsantrag angenommen hast?«
    »Versuch bloß, mich wieder loszuwerden, dann wirst du merken, wie gut ich mit einer Schußwaffe umgehen kann.«
    »Reizend... ›Oh, Mrs. Jones, kennen Sie meine Frau, die Revolverheldin? Wenn irgend jemand auf Ihrer Party Ärger macht, schießt sie ihm genau zwischen die Augen.‹«
    »Ich habe außerdem den schwarzen Gürtel, für den Fall, daß eine Schußwaffe zuviel Lärm machen würde.«
    »Hey, das ist ja toll. Jetzt muß ich mich nie wieder herumschubsen lassen. Probier ruhig, Freundchen, mit mir Streit anzufangen, dann lasse ich meine Frau von der Leine.«
    »Grrr«, fauchte Kalaila und zeigte kurz die makellosen Zähne, dann machte sie wieder ein ernstes Gesicht und schaute auf ihn hinunter, als ob sie ihn gründlich mustern wollte. Die dunklen Augen waren feucht, am Überlaufen. »Ich liebe dich so. Gott allein weiß, welcher Teufel uns arme Irre reitet, aber ich glaube, wir sollten es miteinander versuchen.«
    »Nein, nicht nur versuchen«, sagte Evan und streckte die rechte Hand nach ihr aus. »Ein Leben lang«, fügte er hinzu. Sie beugte sich zu ihm herunter, und sie küßten sich, hielten einander fest; zwei Menschen, die sich fast verloren hätten. Und dann klingelte das Telefon. »Scheiße!« rief Kalaila und sprang auf.
    »So unwiderstehlich bin ich?«
    »Teufel, nein, ich meine doch nicht dich. Hier drin darf das Telefon nicht klingeln. Ich habe ganz genaue Instruktionen gegeben!« Sie nahm den Hörer ab und sagte gereizt: » Ja, und wer auch immer dran ist, ich verlange eine Erklärung. Wer hat Sie in dieses Zimmer durchgestellt?«

    »Die Erklärung,

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