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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Kendrick ein äußerst moralischer Mensch ist, sosehr das auch aus der Mode sein mag. Er verabscheut Korruption; deshalb ist er in die Politik gegangen, um einen korrupten Vorgänger abzulösen.«
    »Und er ist nach Oman gegangen«, fügte Gideon Logan hinzu, »weil er glaubte, daß er helfen könne – und er hat sich keinerlei Lohn dafür erwartet. Dafür haben wir Beweise.«
    »Und genau das hat uns alle dazu bewogen, ihn zu akzeptieren«, sagte Mandel und nickte dabei. »Alles paßte zusammen. Ein außergewöhnlicher Mann in einem Feld von mittelmäßigen Kandidaten. Aber reicht das? Wird er die Nominierung annehmen,
wenn die Kampagne losbricht, die Milos so hervorragend vorbereitet hat?«
    »Wir sind davon ausgegangen, daß er die Berufung annimmt, wenn sie überzeugend vorbereitet wird«, sagte Winters. »Aber ist diese Annahme auch richtig?«
    »Ich glaube, ja«, erwiderte Margaret Lowell.
    »Ich glaube das auch.« Logan nickte mit dem schweren Kopf und rückte in den Widerschein des Lichtkegels auf dem Tisch. »Trotzdem hat Jacob recht. Wir können uns nicht sicher sein, und wenn wir uns irren, dann kriegen wir Bollinger, alles bleibt wie gehabt, und im nächsten Januar übernehmen die Wölfe die Regierung.«
    »Nehmen wir mal an, wir konfrontieren Kendrick mit Ihren Wölfen, mit Beweisen für deren Käuflichkeit, für ihre Macht hinter den Kulissen, mit der sie ganz Washington infiltriert haben?« fragte Winters, jetzt nicht mehr mit monotoner, sondern mit quicklebendiger Stimme. »Glauben Sie, daß er dann bereit wäre, die Nominierung anzunehmen?«
    Der schwarze Unternehmer lehnte sich wieder in den Schatten zurück und kniff die großen Augen zusammen. »Nach allem, was wir wissen... Ja, ja, ich glaube schon.«
    »Und Sie, Margaret?«
    »Ich bin Gids Meinung. Er ist wirklich ein bemerkenswerter Mensch – und ich glaube, er hat ein politisches Gewissen.«
    »Jacob?«
    »Natürlich glaube ich das, Samuel, aber wie wollen wir das machen? Wir haben keinerlei Dokumente, keine amtlichen Berichte – Gott im Himmel, wir verbrennen ja sogar die eigenen Notizen. Mal abgesehen von der Tatsache, daß er keinen Grund hätte, uns Glauben zu schenken, dürfen wir uns auf keinen Fall ihm gegenüber demaskieren, und Varak ist tot.«
    »Ich habe jemanden gefunden, der seinen Platz einnehmen könnte. Einen Mann, der dafür sorgen könnte, daß Evan Kendrick die Wahrheit erfährt, wenn das nötig werden sollte. Die ganze Wahrheit, falls er sie nicht schon kennt.«
    Alle schauten den Sprecher von Inver Brass fassungslos an. »Was soll das heißen, Sam?« rief Margaret Lowell.
    »Varak hat für den Fall seines Todes Instruktionen hinterlassen, und ich habe ihm mein Wort gegeben, sie nur zu öffnen, wenn er umgebracht würde. Ich habe Wort gehalten, weil ich,
ehrlich gesagt, keinen Wert darauf legte, das zu wissen, was er mir möglicherweise zu sagen hatte... Gestern abend, nach dem Anruf von Mitchell Payton, habe ich den Umschlag aufgemacht.«
    »Wie wollen Sie Payton anpacken?« fragte Margaret Lowell plötzlich voller Unruhe dazwischen.
    »Wir treffen uns morgen; keiner von euch hat etwas zu befürchten. Er weiß nichts über euch. Wir werden uns einigen-oder nicht. Falls nicht, ich habe ein langes und produktives Leben hinter mir. Das ist kein Opfer.«
    »Entschuldigen Sie, Samuel«, sagte Gideon Logan ungeduldig, »solche Entscheidungen stellen sich uns allen – wir säßen nicht an diesem Tisch, wenn es anders wäre. Worin bestehen Varaks Instruktionen?«
    »Wir sollen uns mit dem Mann in Verbindung setzen, der uns völlig auf dem laufenden halten kann, von Amts wegen. Den Mann, der von Anfang an Varaks Informant war, ohne den Milos nie hätte tun können, was er getan hat. Als unser Tscheche vor sechzehn Monaten auf die Unregelmäßigkeiten in den Unterlagen des Außenministeriums stieß, die Tatsache, daß Kendricks Eintreffen zwar verzeichnet war, aber nicht, wann er wegging – da wußte Varak genau, an wen er sich wenden mußte. Er stieß nicht nur auf einen willigen Informanten, sondern auf einen, der mit Hingabe bei der Sache war... Milos ist selbstverständlich unersetzlich, aber in unserem Zeitalter der Hochtechnologie gehört unser neuer Koordinator zu den jungen Regierungsbeamten in Washington, die besonders schnell Karriere machen. Es gibt kein Ministerium und keine Behörde in Washington, die sich nicht nach ihm die Finger lecken, und ihm sind Verträge von der Industrie angeboten worden, wie sie sonst nur

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