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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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zum Teufel, haben Sie denn an den Computer gesetzt?«

    »In einer Anzahl von Fällen, Mr. President«, sagte der Direktor der CIA, »wenn uns bestimmte Aktivitäten fragwürdig vorkamen, gingen wir davon aus, sie seien mit Ihrer Zustimmung durchgeführt worden, weil sie Ihre politischen Positionen widerspiegelten. Soweit es um die Gesetzmäßigkeit ging, nahmen wir an, Sie hätten sich mit dem Generalbundesanwalt beraten, wie es üblich ist.«
    »Sie haben also die Augen zugemacht und gesagt: ›Soll sich doch sonstwer an der heißen Kartoffel den Mund verbrennen.‹ Sehr empfehlenswert, wenn man den eigenen Hals retten will, aber warum haben Sie mich nicht einfach mal gefragt?«
    »Was die NSA anlangt«, unterbrach der Direktor der National Security Agency, »wir haben mehrmals sowohl mit Ihrem Stabschef als auch mit Ihrem Sicherheitsberater über etliche unorthodoxe Entwicklungen gesprochen, von denen uns berichtet worden war. Ihr Sicherheitsberater hat uns versichert, er wisse nichts darüber, und sprach von ›gehässigen Gerüchten<, und Mr. Dennison behauptete, das sei – und ich zitiere ihn wörtlich, Mr. President – ein Haufen Scheiße, den ultraliberale Schwachköpfe in die Welt gesetzt hätten, um Ihnen auf die billigste Weise zu schaden. Genau das hat er gesagt, Sir.«
    »Es wird Ihnen aufgefallen sein«, bemerkte Jennings eisig, »daß die beiden Herren nicht anwesend sind. Mein Sicherheitsberater hat sich vorzeitig pensionieren lassen, und mein Stabschef ist beurlaubt, um sich um persönliche Angelegenheiten zu kümmern. Man muß Herb Dennison lassen, daß er sein Schiff in Ordnung gehalten hat und ein strenger Kapitän war, aber er ist etliche Male vom Kurs abgekommen... Und jetzt zu unserem obersten Ankläger, dem Wächter über die Gesetze der Nation. Wenn man bedenkt, daß gegen die Gesetze verstoßen wurde, daß sie gebrochen und umgangen wurden, muß ich annehmen, daß Sie vor drei Jahren zum Mittagessen gegangen und nie zurückgekommen sind. Was machen Sie eigentlich da drüben im Justizministerium? Spielen Sie Bingo oder Korbball? Wozu bezahlen wir eigentlich ein paar hundert Anwälte, die sich um kriminelle Machenschaften gegen die Regierung kümmern sollen, wenn kein einziges der Scheißverbrechen, die in dem Bericht hier aufgezählt werden, je aufgedeckt wurde?«
    »Das gehörte nicht zu unserem Geschäftsbereich, Mr. President. Wir konzentrierten uns auf -«

    »Was, zum Teufel, soll das heißen? Konzernabsprachen über Preise und skandalöse Aufschläge gehören nicht zu Ihrem Geschäftsbereich? Dann will ich Ihnen mal was sagen, Sie Spatzenhirn, sorgen Sie verflucht noch mal dafür, daß sich das ändert! Zum Teufel mit Ihnen, wenden wir uns meinem geschätzten Zweitkandidaten zu – in diesem Fall ist der Letzte weiß Gott nicht der Unwichtigste, ganz im Gegenteil. Das schäbige, miese Werkzeug dieser üblen Lobby ist der zweite Mann im Staat gewesen! Das sind allesamt Ihre Kumpel, Orson! Wie konnten Sie bloß so etwas tun?«
    »Mr. President, das sind doch auch Ihre Leute! Sie haben das Geld für Ihren ersten Wahlkampf aufgebracht. Sie haben die Opposition um Millionenbeträge übertroffen und damit für Ihre Wahl gesorgt. Sie sind für die Ziele dieser Leute eingetreten, haben ihre Forderungen nach weniger Einschränkungen für Handel und Industrie unterstützt -«
    »In vernünftigem Maß, ja«, sagte Jennings, dessen Stirnadern jetzt deutlich angeschwollen waren. »Aber doch auf keinen Fall durch Manipulation! Nicht durch korrupte Geschäfte mit Waffenhändlern in ganz Europa und im ganzen Mittelmeerraum, und, der Teufel soll Sie holen, schon gar nicht durch Geheimabsprachen, Erpressung und angeheuerte Terroristen!«
    »Davon habe ich nichts gewußt!« schrie Bollinger und sprang auf.
    »Nein, vermutlich haben Sie das wirklich nicht gewußt, Mr. Vice President, denn Sie waren bei dem Spiel um Einfluß eine viel zu leichte Beute, als daß die Kerle es riskiert hätten, Sie zu verlieren, weil Sie die große Panik kriegen. Aber Sie haben todsicher gewußt, daß da wesentlich mehr Fett in der Pfanne brutzelte, als dem Rauch anzumerken war. Sie wollten schlicht und einfach nicht wissen, was da anbrannte und so beschissen stank. Setzen Sie sich!« Bollinger setzte sich, und Jennings fuhr fort. »Aber schreiben Sie sich eins hinter die Ohren, Orson. Sie stehen nicht auf der Wahlliste, und wehe Ihnen, wenn Sie auch nur in die Nähe des Parteitags kommen. Sie sind fertig, erledigt, und

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