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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Tür auf. Sie traten ein; die Tür ging zu. »Ist der Mann tüchtig?« fragte der kleinere, als der Motor ansprang und die Kabine nach oben schwebte.
    »Er tut, was man ihm sagt, und was er zu tun hat, ist nicht schwierig... Warum war das Büro des Mahdis so lange versiegelt?«

    »Weil die Behörden nach Männern wie uns Ausschau gehalten, auf Männer wie uns gewartet haben.«
    »Sie haben das Zimmer auseinandergenommen...?« fragte der Untergebene zögernd.
    »Genau wie bei uns wußten sie nicht, wo sie suchen sollten.«
    Der Aufzug wurde langsamer, kam zum Stillstand, und die Tür glitt auf. Mit schnellen Schritten gingen die beiden Besucher zu der Treppe, die zum Stockwerk des Mahdis und zu seinem einstigen >Tempel< führte. Sie kamen an die Tür zum Büro, und der kleinere blieb stehen, die Hand am Türknopf. »Über ein Jahr lang habe ich auf diesen Augenblick gewartet«, sagte er und atmete tief durch. »Jetzt, wo es soweit ist, erzittere ich.«
    Die beiden Eindringlinge blieben in dem riesigen, auf seltsame Weise an eine Moschee gemahnenden Raum mit der hohen Kuppeldecke, die ein Mosaik in leuchtenden Farben schmückte, schweigend stehen, als ob ein ehrfurchtgebietender Geist sie hier empfinge. Die wenigen Möbelstücke aus dunklem poliertem Holz wirkten wie Standbilder wilder Krieger, die das innere Grab eines großen Pharaos bewachen, der übergroße Schreibtisch wie der Sarkophag eines toten, verehrten Herrschers. Und an der Wand rechts, ein schreiender Kontrast, stand ein zweieinhalb Meter hohes, modernes Metallgerüst mit Seitenstangen zum Hinaufsteigen. Der Größere ergriff das Wort.
    »Das könnte Allahs Ruhestätte sein – möge sein Wille geschehen.«
    »Mein ahnungsloser Freund, du hast den Mahdi nicht gekannt, in keiner Hinsicht«, erwiderte der Anführer. »Der phrygische König Midas wäre ein besserer Vergleich... Beeilen wir uns, wir vergeuden Zeit. Bring das Gerüst an die Stelle, die ich dir zeige, und dann steigst du hinauf.« Der Untergebene ging auf das Gerüst zu und schaute sich nach seinem Begleiter um. »Nach links«, fuhr der Anführer fort. »Direkt unter den zweiten Fensterspalt.«
    »Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen«, sagte der Große, trat auf die Seitenstange und kletterte hinauf.
    »Es gibt vieles, das du nicht weißt, und du mußt auch nicht alles wissen... Jetzt fang nach links zu zählen an, vom Fensterrahmen an sechs Kacheln, dann fünf nach oben.«
    »Ja, ja... ich muß mich ganz schön strecken, und ich bin nicht gerade klein.«

    »Der Mahdi war viel größer, viel eindrucksvoller – aber er hatte durchaus seine Fehler.«
    »Wie bitte?«
    »Ach, gar nichts... Jetzt drückst du auf alle vier Ecken der Kachel, genau an der Spitze, und dann mit der Handfläche mit aller Kraft, die du hast, auf die Mitte. Jetzt!«
    Die Mosaikkachel sprang aus dem Sockel; der große Araber konnte sie gerade noch auffangen und wäre fast vom Gerüst gefallen. »Bei Allah!« rief er.
    »Ein ganz einfaches Saugprinzip mit ausbalanciertem Gewicht«, sagte der Kleinere ohne nähere Erklärung. »Jetzt langst du hinein und holst die Papiere heraus; sie müßten gebündelt sein.« Der Untergebene tat, was ihm aufgetragen war, und zog einen umfangreichen Computerausdruck heraus, den zwei Gummibänder zusammenhielten. »Wirf sie zu mir herunter«, fuhr der Anführer fort, »dann bring die Kachel wieder genauso an, wie du sie abgenommen hast. Erst auf die Mitte drücken.«
    Der große Araber führte den Befehl ungelenk aus, dann kletterte er vom Gerüst herunter. Er trat an seinen Vorgesetzten heran, der in dem Ausdruck blätterte und die Seiten aufmerksam überflog. »Ist das der Schatz, von dem Sie gesprochen haben?« fragte er leise.
    »Es gibt keinen größeren vom Persischen Golf bis zur Westküste des Mittelmeers«, gab der Jüngere zur Antwort, während seine Augen über die Papiere rasten. »Sie haben den Mahdi hingerichtet, aber sein Werk konnten sie nicht zerstören. Der Rückzug war nötig, der Weg in den Untergrund – aber wir sind nicht geschlagen. Die tausend Zweige des Unternehmens sind nicht zertreten worden, nicht einmal bloßgestellt. Sie sind nur abgefallen vom Baum und zur Erde zurückgekehrt, und eines Tages werden sie von neuem sprießen.«
    »Das steht auf diesen Seiten, die so komisch aussehen?« Der Vorgesetzte nickte im Weiterlesen. »Was in Allahs Namen steht denn da eigentlich drin?«
    Der Kleinere schaute zu seinem Begleiter auf. »Warum auch nicht?« sagte er

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