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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Gemetzel in Fairfax, in Colorado und – lieber Gott im Himmel – auf Zypern, wo ein Mann, der
mehr wert war als fünf von euch Kanaillen zusammen, mit seiner ganzen Delegation in die Luft geflogen ist... Es ist eine Horrorlitanei. In Sitzungssälen überall in unserem Land wurden ständig geheime Absprachen getroffen, wurden Preise mit empörenden Gewinnspannen abgesprochen, wurde Einfluß auf alle Bereiche der Regierung gekauft, wurde die nationale Rüstungsindustrie zum Wühltisch für Reiche degradiert. Es ist auch eine Litanei von Betrug, von illegalen Transaktionen an Waffenhändler auf der ganzen Welt. Die Waffenkontrollausschüsse sind belogen worden, Ausfuhrlizenzen wurden gekauft und Schiffsladungen zu verbotenen Zielhäfen umdirigiert. Herr und Heiland, es ist eine Mordssauerei!... Und kein einziger von Ihnen ist davon nicht betroffen. Habe ich da etwa ein paar Einwände gehört?«
    »Mr. President -«
    »Mr. President -«
    »Ich war dreißig Jahre im Korps, und niemand hat je gewagt-«
    »Ich wage es aber«, brüllte Jennings. »Und wer, zum Teufel, sind Sie schon, daß Sie mir vorschreiben wollen, was ich darf? Noch jemand?«
    »Ja, Mr. President«, erwiderte der Verteidigungsminister. »Wenn Sie mir einen Ausflug in Ihre Ausdrucksweise gestatten- ich habe keine Ahnung, auf welche Scheiße Sie im Detail anspielen, und ich verbitte mir Ihre Unterstellungen.«
    »Details? Unterstellungen? Scheißkerl, lesen Sie doch die Zahlen! Drei Millionen Dollar für einen Panzer, der in der Produktion grob gerechnet anderthalb Millionen kostet? Dreißig Millionen für ein Jagdflugzeug, das so vollgepackt mit Liebesgaben vom Pentagon ist, daß es sich kaum in der Luft halten kann, und dann geht es zurück ans Reißbrett und kostet noch mal zehn Millionen pro Maschine? Vergessen Sie die Klositze und die Schraubenschlüssel. Sie haben schlimmere Probleme.«
    »Mit der Gesamtsumme verglichen sind das kleine Ausgaben, Mr. President.«
    »Wie ein Freund von mir mal im Fernsehen gesagt hat, erzählen Sie das dem armen Schwein, das sein überzogenes Konto ausgleichen muß. Vielleicht haben Sie den falschen Beruf, Herr Minister. Dauernd erzählen wir unseren Landsleuten, daß die russische Wirtschaft ein Scherbenhaufen ist, daß ihre Technologie
Lichtjahre hinter unserer zurück ist, und trotzdem behaupten Sie jedes Jahr, wenn Sie Ihren Etat zusammenschustern, daß die Kacke am Dampfen ist, weil uns die Russen wirtschaftlich und technisch den Rang ablaufen. Das ist doch ein kleiner Widerspruch, oder sind Sie anderer Meinung?«
    »Sie verstehen nicht, wie vielschichtig -«
    »Das muß ich auch nicht. Ich verstehe die Widersprüche... Und was ist mit euch, euch vier unerschütterlichen, glorreichen Wächtern aus dem Repräsentantenhaus und dem Senat – Mitglieder meiner Partei und der loyalen Opposition? Habt ihr denn nicht gerochen, daß etwas faul ist?«
    »Sie sind ein äußerst populärer Präsident«, sagte der Fraktionsvorsitzende der Opposition im Repräsentantenhaus. »Es ist außerordentlich schwierig, gegen Sie Politik zu machen.«
    »Auch dann, wenn der Fisch schon zum Himmel stinkt?«
    »Auch dann, Sir.«
    »Dann sollten Sie auch den Hut nehmen... Und was ist mit unserer ausgeschlafenen militärischen Elite, unseren ruhmreichen Joint Chiefs of Staff? Wer paßt denn eigentlich auf den gottverfluchten Laden auf, oder seid ihr etwa so elitär geworden, daß ihr die Adresse vom Pentagon vergessen habt? Obristen, Generale, Admirale marschieren im Gleichschritt von Arlington aus direkt in die Reihen von Rüstungshändlern und bescheißen unsere Steuerzahler.«
    »Einspruch!« schrie der Vorsitzende der Joint Chiefs of Staff und sabberte dabei durch die überkronten Zähne. »Es ist nicht unsere Aufgabe, zu überwachen, was jeder unserer Offiziere im Privatbereich für Geschäfte macht.«
    »Das kann schon sein, aber schließlich sorgen Sie für die Beförderungen, die solche Leute überhaupt erst in die Lage bringen, Geschäfte zu machen... Und was ist mit den Superspionen der Nation, mit der CIA und der NSA? Mr. Payton nehme ich aus – und falls einer von Ihnen versuchen sollte, ihn nach Sibirien zu verfrachten, nehme ich den fünf Jahre lang ins Gebet -, aber wo, zum Teufel, haben Sie gesteckt? Da sind Waffen ins ganze Mittelmeer und in den Persischen Golf verschifft worden – in Häfen, die der Kongreß und ich ausdrücklich für off limits erklärt haben! Konnten Sie etwa den Schiffsverkehr nicht überwachen? Wen,

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