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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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übrigen, sind heller, haben andere Aufschläge und Stiefel, die zugleich für Wüste und Wasser geeignet sind...«

    »Ich habe sie anfertigen lassen«, unterbrach ihn Asra, der aufmerksam das Tal beobachtete. »In Bahrein natürlich. Über jede wird genau Buch geführt, und wenn sie nicht benutzt werden, halten wir sie unter Verschluß.- Du hast recht, wir müssen aufbrechen. Der Kombi erreicht das Camp in spätestens zwei Minuten. Wir reden unterwegs weiter. Komm.«
    Yosef legte den gefesselten jungen Terroristen quer über die Straße, beruhigte ihn und gab ihm leise, aber sehr energisch ein paar Anweisungen. Asra und Kendrick gingen auf die beiden zu. »Wir kommen schneller vorwärts, wenn wir auf der Straße bleiben«, sagte Kendrick. »Und das tun wir so lange, bis wir die Scheinwerfer aus dem Tal heraufkommen sehen. Und jetzt los, Beeilung!«
    Noch ein paar ermutigende Worte an ihren verletzten Genossen, dann liefen die drei entflohenen Häftlinge die kurvenreiche Steigung zu dem ein paar hundert Meter höher gelegenen Plateau hinauf. Die Vegetation bestand hauptsächlich aus trokkenem Gesträuch, das über den unfruchtbaren Boden kroch, und kleinwüchsigen, knorrigen Bäumen, die ihre Nahrung aus der feuchten Luft sogen, die nachts vom Meer her kam, und in der unbarmherzigen Hitze des Tages wieder verkümmerten. Soweit die Männer das im fahlen Mondlicht ausmachen konnten, verlief die Straße schnurgerade weiter. »Drei oder vier Kilometer von hier in nördlicher Richtung gibt es mehr Bäume, höhere Bäume und mehr Laubwerk, in dem wir uns verstecken können«, sagte Yosef schwer atmend.
    »Du kennst dich hier aus?« fragte Kendrick, unangenehm überrascht, da er gedacht hatte, er sei der einzige, der wußte, wo sie waren.
    »Also diese Straße kenne ich vielleicht nicht, obwohl es nur ein paar hier gibt«, antwortete Yosef. »Aber sie sind alle gleich. Zwischen dem großen Sand und dem Golf verändert sich die Landschaft. Alles ist grüner, und das Land ist hügelig. Plötzlich ist man in Maskat. Das geht sehr schnell.«
    »Yosef gehörte zu einer Gruppe von Kundschaftern unter Abjads Kommando«, erklärte Asra. »Sie waren fünf Tage vor der Besetzung der Botschaft hier.«
    »Ich verstehe. Ich sehe aber auch, daß uns der ganze Schwarzwald nicht retten könnte, sobald es hell wird, und Oman ist nicht der Schwarzwald. Truppen, Polizei und Hubschrauber werden
jeden Zentimeter Boden durchkämmen. Es gibt nur einen Ort, wo wir uns verstecken können, und das ist Maskat.« Mit seinen nächsten Worten wandte Kendrick sich an Asra. »Du hast in der Stadt doch bestimmt Kontakte.«
    »Mehrere.«
    »Was heißt das?«
    »Zwischen zehn und zwanzig, darunter einige hochgestellte Personen.«
    »Ruf sie zusammen, und bring mich zu ihnen. Ich werde einen aussuchen.«
    »Du willst einen aussuchen...«
    »Ich brauche nur einen, aber es muß der richtige sein. Ich schicke ihn mit einer Botschaft weg, dann sind wir spätestens in drei Stunden in Bahrein.«
    »Ist die Botschaft für den Mahdi bestimmt?«
    »Ja.«
    »Aber du hast gesagt – hast angedeutet, du wüßtest nicht, wer er ist.«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    »Und weißt trotzdem, wie du ihn erreichen kannst?«
    »Nein«, antwortete Kendrick, einen hohlen Schmerz in der Brust. »Eine weitere Kränkung, für die ich jedoch mehr Verständnis habe. Meine Operationsbasis ist in Europa, nicht hier. Ich habe einfach angenommen, daß du weißt, wo er in Bahrein zu finden ist.«
    »Vielleicht stand das in der Nachricht, die du auf Al Kabir zerrissen hast, ein Code...«
    »Es gibt doch immer Sonderregelungen für Notfälle«, fiel Kendrick ihm schroff ins Wort und versuchte sich seine Sorge nicht anmerken zu lassen.
    »Die gibt es natürlich«, sagte Asra nachdenklich. »Doch keine betraf bisher den Mahdi. Wie du weißt, spricht man seinen Namen nur im Flüsterton aus, und nur sehr wenige kennen ihn.«
    »Das weiß ich nicht. Ich habe dir doch gesagt, daß ich nicht in diesem Teil der Welt operiere – ganz offensichtlich hat man mich gerade deshalb ausgewählt.«
    »Ja, das vermute ich auch«, stimmte Asra zu. »Du bist von deiner Basis weit entfernt, ein unerwarteter Bote.«
    »Das glaube ich einfach nicht!« explodierte Kendrick. »Ihr
bekommt Instruktionen – und das ganz bestimmt tagtäglich, nicht wahr?«
    »Das ist richtig.« Asra warf Yosef einen kurzen Blick zu. »Aber auch ich bin nur ein Bote – wie du.«
    »Was?«
    »Ich bin Mitglied des Rates, jung und

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