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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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alle.«
    »Nach einer so oberflächlichen Untersuchung?« protestierte
Asra. »Wir riskieren, unschuldiges Leben-wertvolle Kämpfer- zu vernichten.«
    »Keine Scheinheiligkeiten bitte!« Amal Bahrudi lachte. »Bei unseren Feinden sind wir nicht so zimperlich. Da töten wir keine ›wertvollen Kämpfer‹, wir töten unschuldige Menschen nach allen Regeln der Kunst, um die Welt aufhorchen zu lassen, eine Welt, die blind und taub ist gegen unsere Nöte, unseren verzweifelten Kampf ums Überleben.«
    »Bei deinem allmächtigen Allah, jetzt bist aber du blind und taub«, höhnte Asra. »Du glaubst der westlichen Presse, wie man sieht. Vier von den elf waren bereits tot, darunter zwei Frauen. Eine starb von eigener Hand, weil sie Angst davor hatte, vergewaltigt zu werden – von Arabern; eine zweite warf sich auf einen unserer jungen Irren, dessen einzige Reaktion es war, seine Waffe abzufeuern. Die beiden Männer waren alt und schwach und sind an Herzversagen gestorben. Das spricht uns nicht frei, wir haben den Tod Unschuldiger zu verantworten, aber wir haben es nicht mit Waffengewalt getan. Saja hat alles erklärt, aber niemand hat uns geglaubt. Sie werden uns nie glauben.«
    »Es ist natürlich ganz unwichtig, aber was war mit den anderen sieben?«
    »Von unserem Rat rechtskräftig verurteilt. Geheimdienstagenten, die den Golf und den Mittelmeerraum mit einem Spionagenetz überziehen; Mitglieder der berüchtigten Abteilung Consular Operations; sogar zwei Araber, die ihre Seelen an die Zionisten und ihre amerikanischen Marionetten verkauft hatten, um uns zu vernichten. Sie haben den Tod verdient, denn sie wollten uns sterben sehen. Doch vorher hätten sie uns entehrt, Karikaturen des Bösen aus uns gemacht, obwohl nichts Böses in uns ist und wir uns nur danach sehnen, in unserer angestammten Heimat leben zu dürfen...«
    »Das reicht, Poet«, unterbrach ihn Kendrick und sah zu Yosef und dem Jungen hinüber, der sich nach Allahs Armen sehnte. »Wir haben keine Zeit für deine Predigten, wir müssen hier weg.«
    »Zur Botschaft«, stimmte Asra zu. »Durch den ›Kanal‹.«
    Kendrick ging auf den Palästinenser zu. »Zur Botschaft, ja«, sagte er. »Aber nicht durch den ›Kanal‹, nur ans Tor. Von dort schickst du deiner Schwester eine Nachricht, in der du ihr alles genau erklärst. Mit diesen Befehlen ist mein Auftrag hier beendet,
und der deine ebenfalls – wenigstens für einen oder zwei Tage.«
    »Ich verstehe nicht«, sagte Asra verwirrt.
    »Meine Anweisung lautet, einen von euch so bald wie möglich nach Bahrein zu bringen. Nur für kurze Zeit, aber es ist dringend.«
    »Nach Bahrein?«
    »Zum Mahdi. Er hat neue Befehle für euch, Befehle, die er nur einem Mitglied des Rates anvertrauen will.«
    »Der Flugplatz wird bewacht wie eine Festung«, sagte Asra. »Dort patrouillieren Soldaten und Wachhunde; keiner kommt an ihnen vorbei, ohne gründlich verhört zu werden. Wir schaffen es nie. Im Hafen ist es das gleiche. Jedes Boot wird bis in den letzten Winkel durchsucht oder einfach in die Luft gejagt, wenn es sich dem nicht fügt.«
    »Und doch haben auch die schärfsten Kontrollen eure Leute nicht daran gehindert, nach Herzenslust durch den ›Kanal‹ zu kommen und zu gehen. Die Folgen habe ich in Berlin gesehen.«
    »Aber du hast gesagt, es sei dringend, und der ›Kanal‹ ist eine Prozedur von vierundzwanzig bis achtundvierzig Stunden.«
    »Warum dauert es so lange?«
    »Weil wir nach Süden fahren, und zwar nur nachts und in den Uniformen der an der jemenitischen Grenze stationierten Garnisonen. Werden wir angehalten, sagen wir, wir seien eine Küstenpatrouille. Abgeholt werden wir jeweils von schnellen Hochseeschiffen, die natürlich aus Bahrein kommen.«
    »Natürlich.« Wie recht ich hatte, dachte Kendrick. Die Südküste bis Ras el Had und darüber hinaus bis zur Straße von Masirah ist offenes Territorium... Ödland aus felsiger Küste und unwirtlichem Binnenland, ein Geschenk des Himmels für Räuber, Schmuggler und – vor allem – Terroristen. Und konnte es eine bessere Tarnung als die Uniformen der Grenzgarnisonen geben, jener Elitetruppen, die wegen ihrer Loyalität berühmt und wegen ihrer Brutalität berüchtigt waren – einer Brutalität, die sich durchaus mit der der internationalen Desperados messen konnte, die im Jemen Asyl fanden? »Das ist sehr gut«, fuhr Amal Bahrudi sachlich fort. »Wie in Allahs Namen seid ihr an die Uniformen gekommen? Ich habe gehört, sie unterscheiden sich von den

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