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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Meter Höhe auf sie herunterprasselte. Und hilflose Männer – Freunde, Ehemänner, Väter -, die trotzig gegen die herabstürzende Hölle anbrüllten, obwohl sie wußten, daß diese Hölle ihr Grab werden würde... Der Mahdi!
    Kendrick stand auf, atmete tief ein, machte sich auf den Weg zum Platz und kam auf der Nordseite des Gehsteigs an den verbarrikadierten Läden vorbei. Er ging gebückt und blieb häufig stehen, um sich zu kratzen und auszuspucken.
     
    »Die Frau hatte recht«, flüsterte der dunkelhäutige Araber in westlicher Kleidung und spähte durch den schadhaften Rolladen in einem der Läden, der noch vor drei Wochen ein hübsches Cafe gewesen war, in dem man einen besonders guten Kaffee mit Kardamom, ausgezeichnete Kuchen und schöne Früchte bekommen hatte. »Das Schwein war so nah – fast hätte ich ihn berühren können, als er vorbeilief. Ich habe nicht einmal zu atmen gewagt.«
    »Pssst!« warnte der Mann neben ihm, der ganz arabisch gekleidet war. »Hier kommt er. Das ist der Amerikaner. Seine Größe verrät ihn.«
    »Auch andere werden ihn verraten. Er wird nicht überleben.«
    »Wer ist er?« fragte der arabisch gekleidete Mann so leise, daß seine Stimme kaum zu hören war.
    »Das zu wissen steht uns nicht zu. Wichtig allein ist, daß er sein Leben für uns aufs Spiel setzt. Unser Befehl lautet, daß wir der Frau gehorchen sollen.« Vor dem Laden blieb die gebückte Gestalt stehen, kratzte sich an der Leiste, spuckte in den Rinnstein. Schräg gegenüber näherte sich, in dem trüben Licht nur undeutlich zu sehen, eine andere Gestalt dem Eingang der Botschaft. »Es war die Frau«, fuhr der Araber in westlicher Kleidung fort, »die uns auftrug, im Hafen nach ihnen zu suchen, alle kleinen Boote zu überprüfen, und dann die Straßen nach Norden und Süden zu beobachten. Sogar hier sollten wir die Augen offenhalten, wo man sie am wenigsten erwartete. Setz’ dich mit der Frau in Verbindung und sag ihr, daß das Unerwartete eingetreten ist. Dann funk’ die anderen auf den Kalbah- und Bustafi-Wadis an, der Einsatz ist beendet.«
    »Sofort«, sagte der arabisch gekleidete Mann und ging nach hinten, wo die Stühle auf den Tischen standen, als erwarte der Pächter des Cafes außerirdische Gäste, die keine Bodenberührung wollten; es sah irgendwie unheimlich aus. Plötzlich blieb der Mann stehen und drehte sich um. »Und was machen wir dann?«
    »Die Frau wird es dir sagen. Beeil dich! Das Schwein am Tor winkt einem von den Kerlen hinter dem Tor. Und genau dahin wollen sie auch. Hinter das Tor. In die Botschaft.«
     
    Asra packte die eisernen Gitterstäbe und schaute zum Himmel hinauf. Von Osten her wurde es mit jeder Minute heller. Bald würde das Dunkelgrau des Platzes von der grellen, blendenden Sonne über Maskat in Helligkeit getaucht werden. Es mußte jeden Augenblick geschehen, wie immer bei Tagesanbruch. Es war wie eine Explosion, die alles mit Licht überschwemmte. Schnell! dachte Asra. Ihr müßt mich doch sehen, ihr Idioten! Der Feind ist überall, beobachtet, sucht, wartet auf die Sekunde, in der er losschlagen kann, und ich bin jetzt ein Preis von unschätzbarem Wert. Einer von uns muß nach Bahrein, muß zum Mahdi durchkommen. Um der Liebe eures gottverdammten Allah willen, komm endlich einer von euch zu mir. Ich kann – ich darf nicht rufen!
    Und einer sah ihn. Ein Halbwüchsiger in einem verdreckten
Drillichanzug löste sich zögernd aus einem kleinen Trupp und kam, im noch dämmrigen, aber zunehmenden Licht blinzelnd, auf die merkwürdige Gestalt zu, die auf der linken Seite des riesigen, mit Kettenschlössern gesicherten zweiflügeligen Tores stand. Je näher der Junge dem Tor kam, um so schneller ging er. Eben noch unsicher fragend, verriet sein Gesichtsausdruck jetzt nur noch Erstaunen.
    »Asra!« rief er. »Bist du’s wirklich?«
    »Sei still«, flüsterte Asra. Der Junge war einer der Rekruten, die er im Gebrauch von Schnellfeuerwaffen ausgebildet hatte, und er war, wenn Asra sich recht erinnerte, nicht gerade der Hellste gewesen – wie die meisten seiner Genossen.
    »Sie haben uns gesagt, daß du einen Geheimauftrag hast, eine so heilige Mission erfüllen mußt, daß wir Allah dem Allmächtigen für deine Kraft danken sollten.«
    »Ich war gefangen...«
    »Allah sei gepriesen!«
    »Wofür?«
    »Dafür, daß du die Ungläubigen erschlagen hast. Denn hättest du das nicht getan, würde dich Allah jetzt in seinen gesegneten Armen halten.«
    »Ich bin geflohen...«
    »Und

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