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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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»er hat uns in Tel Aviv angerufen und uns Informationen zugespielt, die es uns ermöglichten, fünf ähnliche Zwischenfälle zu verhindern.«
    »Er hat viele Leben gerettet«, sagte Yakov. »Und trotzdem lehnen Sie ihn ab?«
    »Sie kennen ihn nicht. Na ja, niemand achtet groß auf einen neunundsiebzigjährigen Lebemann, einen Flaneur, der in Begleitung eines oder zweier Pariser >Models< die Montaigne entlangstolziert, nachdem er die Mädchen mit dem Geld, das er von der Kendrick-Gruppe bekam, in der Rue St. Honoré ausstaffiert hat.«
    »Wieso verliert er dadurch an Wert?«
    »Er stellt uns seine Diners im La Tour d’Argent in Rechnung. Dreitausend, viertausend Schekalim. Wie können wir uns weigern, zu bezahlen? Er liefert uns gutes Material, und er war Zeuge bei einer ganz besonders gewalttätigen Aktion, als wir die erwähnte Angelegenheit selbst in die Hände nahmen. Eine Tatsache, an die er uns gelegentlich erinnert, wenn die Zahlungen sich verspäten.«
    »Ich bin der Meinung, daß das sein gutes Recht ist«, sagte Ben-Ami nickend. »Er ist Agent der Mossad im Ausland und muß seine Tarnung aufrechterhalten.«
    »Gefangen, erdrosselt, unsere Hoden in einem Schraubstock«, flüsterte der Fahrer vor sich hin. »Und das Schlimmste kommt noch.«
    »Wie bitte? Ich habe nicht verstanden«, sagte Yakov.

    »Wenn jemand Evan Kendrick in Oman finden kann, ist es Emmanuel Weingrass. Sobald wir in Maskat in unserem Hauptquartier sind, melde ich ein Gespräch nach Paris an. Verdammt!«
     
    » Je regrette «, sagte die Telefonistin des Hotels Pont Royal in Paris. »Aber Monsieur Weingrass ist für ein paar Tage verreist. Er hat jedoch eine Nummer in Monte Carlo hinterlassen, unter der Sie ihn erreichen können...«
     
    » ]e suis désolée «, sagte die Telefonistin des L ’ Hermitage in Monte Carlo. »Monsieur Weingrass ist nicht in seiner Suite. Er wollte heute abend im Hôtel de Paris gegenüber vom Kasino speisen.«
    »Können Sie mir die Nummer geben?«
    »Aber selbstverständlich. Monsieur Weingrass ist ein so reizender Mann. Erst heute hat er uns allen Blumen geschenkt. Ein wunderbarer Mensch. Die Nummer ist...«
     
    » Désolée «, sagte der Telefonist des Hôtel de Paris mit öligem Charme. »DerSpeisesaalistbereits geschlossen, aber der überaus großzügige Monsieur Weingrass hat uns mitgeteilt, daß er in den nächsten zwei Stunden im Kasino an Tisch elf zu finden ist. Falls Anrufe für ihn kämen, sollte der Teilnehmer Armand im Kasino anrufen. Die Nummer ist...«
     
    » Je suis très désolée «, flötete Armand, Faktotum im Casino de Paris in Monte Carlo. »Der entzückende Monsieur Weingrass und seine bezaubernde Mademoiselle hatten heute abend beim Roulette kein Glück, daher hat er beschlossen, in Loews Spielsalon zu gehen – ein zweitklassiges Etablissement, natürlich, aber mit tüchtigen Croupiers; damit meine ich selbstverständlich die Franzosen, nicht die Italiener. Fragen Sie nach Luigi, einem Kretin, der kaum lesen und schreiben kann, aber er wird Monsieur Weingrass für Sie aufstöbern. Richten Sie Monsieur meine besten Grüße aus, und sagen Sie ihm, daß ich ihn morgen hier erwarte. Die Nummer ist...«
     
    » Naturalmente! « rief Luigi triumphierend. »Der allerliebste, beste Freund, den ich je hatte! Signore Weingrass! Mein hebräischer Bruder, der den Dialekt von Como und dem Lago di Garda wie ein Einheimischer spricht – hier sitzt er, direkt vor meinen Augen.«

    »Würden Sie ihn bitten, ans Telefon zu kommen?«
    »Er ist sehr beschäftigt, Signore. Seine Signorina gewinnt eine Menge Geld. Man darf jetzt nicht stören.«
    »Sagen Sie dem Halunken, er soll auf der Stelle an den Apparat kommen, sonst stecke ich seine Eier in kochende arabische Ziegenmilch.«
    »Che cos’è?«
    »Bewegen Sie sich gefälligst, Luigi! Und sagen Sie Weingrass, mein Name ist Mossad.«
    »Pazzo«, sagte Luigi vor sich hin und legte den Hörer neben das Telefon. »Unberechenbar«, fügte er hinzu und begab sich zum Würfeltisch, an dem ein Höllenlärm herrschte.
     
    Emmanuel Weingrass mit perfekt gewachstem Bärtchen unter einer Adlernase, die aristokratische Herkunft verriet, und meisterhaft gestyltem weißen Haar auf einem wohlgeformten Schädel, stand ruhig inmitten der von frenetischer Begeisterung mitgerissenen Spieler. Mit einem kanariengelben Jackett und rotkarierter Fliege sehr auffallend gekleidet, schaute er sich um und schien an den Spielern mehr interessiert als am Spiel selbst. Hin und

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