Der illustrierte Mann
zugehört und zugehört. So viel Licht strahlte aus den Gesichtern derjenigen, die kamen und Zeugnis ablegten und sprachen, daß er ihren Anblick kaum ertragen konnte.
Als es vorbei war, wandte Kapitän Hart sich an den Bürgermeister und fragte mit sonderbarem Blick: »Aber Sie müssen wissen, wo er hingegangen ist?«
»Er sagte nicht, wo er hingehen wollte«, antwortete der Bürgermeister.
»Zu einer der anderen nahegelegenen Welten?« verlangte der Kapitän zu wissen.
»Ich weiß es nicht.«
»Sie müssen es wissen.«
»Sehen Sie ihn?« fragte der Bürgermeister, auf die Menge deutend.
Der Kapitän blickte hin. »Nein.«
»Dann ist er wahrscheinlich fortgegangen«, sagte er.
»Wahrscheinlich, wahrscheinlich!« schrie der Kapitän mutlos. »Ich habe einen schrecklichen Fehler begangen, und ich möchte ihn jetzt sehen. Gerade jetzt ist mir wieder eingefallen, welch ein beispielloses Ereignis dies doch in der Geschichte ist. Daran teilnehmen zu können! Sie müssen wissen, wohin er gegangen ist!«
»Ein jeder findet auf seine Weise zu ihm«, antwortete der Bürgermeister freundlich.
»Ihr versteckt ihn!« Das Gesicht des Kommandanten wurde langsam boshaft. Zug um Zug kehrte die alte Härte zurück. Er begann sich zu erheben.
»Nein«, sagte der Bürgermeister.
»Sie wissen also, wo er ist?« Die Hand des Kapitäns fingerte an der ledernen Pistolentasche an seiner rechten Hüfte herum.
»Ich könnte Ihnen nicht genau sagen, wo er ist«, erwiderte der Bürgermeister.
»Ich rate Ihnen, mit der Sprache herauszurücken«, forderte der Kapitän barsch und zog eine kleine, stahlblitzende Waffe heraus.
»Es gibt kein Mittel«, sagte der Bürgermeister, »es Ihnen zu erklären.«
»Lügner!«
Ein mitleidiger Ausdruck trat in das Gesicht des Bürgermeisters während er Hart in die Augen sah.
»Sie sind sehr müde«, sagte er. »Sie sind eine lange Strecke gereist, und Sie gehören einem müde gewordenen Volk an, das seit langer Zeit seinen Glauben verloren hat; und jetzt sehnen Sie sich so sehr danach, zu glauben, daß Sie sich selbst das größte Hindernis sind. Wenn Sie töten, werden Sie es sich nur noch schwerer machen. Auf diese Weise werden Sie ihn nie finden.«
»Wohin ist er gegangen? Er hat es Ihnen gesagt; Sie wissen es. Los, erzählen Sie's mir!« Der Kapitän fuchtelte mit der Pistole.
Der Bürgermeister schüttelte den Kopf.
»Reden Sie! Reden Sie!«
Die Pistole knallte einmal, zweimal. Der Bürgermeister stürzte, sein Arm war getroffen.
Martin sprang vor. »Kapitän!«
Die Pistole zuckte herum und deutete auf Martin. »Mischen Sie sich nicht ein!«
Vom Boden her, seinen verwundeten Arm haltend, blickte der Bürgermeister hoch. »Stecken Sie Ihre Pistole weg. Sie tun sich selbst weh. Sie haben nie geglaubt, und jetzt, da Sie annehmen zu glauben, tun Sie deshalb anderen Leuten weh.«
»Ich brauche Sie nicht«, sagte Hart, über ihm stehend. »Wenn ich ihn hier um einen Tag verpaßt habe, werde ich eben zu einer anderen Welt weiterfahren. Und zur nächsten und weiter zur nächsten. Auf dem nächsten Planeten werde ich ihn vielleicht um einen halben Tag verpassen, und einen viertel Tag auf dem zweiten, und zwei Stunden auf dem dritten Planeten, und eine Stunde auf dem nächsten, und eine halbe Stunde auf dem nächsten, und eine Minute auf dem nächsten. Dann aber werde ich eines Tages zugleich mit ihm ankommen! Haben Sie das gehört?« Die letzten Worte schrie er heraus. Er schwankte vor Erschöpfung. »Kommen Sie, Martin.« Er ließ die Hand mit der Pistole hängen.
»Nein«, erwiderte Martin. »Ich bleibe hier.«
»Sie sind ein Narr. Bleiben Sie, wenn Sie wollen. Ich fahre weiter mit den anderen, so weit ich nur kann.«
Der Bürgermeister blickte zu Martin hoch. »Um mich brauchen Sie sich nicht zu kümmern. Lassen Sie nur. Andere werden meine Wunden pflegen.«
»Ich komme zurück«, sagte Martin. »Ich werde nur bis zum Raumschiff mitgehen.«
So rasch sie konnten, eilten sie durch die Stadt zurück. Man sah, mit welcher Anstrengung der Kommandant kämpfte, um vor allen seinen unverminderten Elan zu beweisen, um sich selbst voranzutreiben. Als sie das Raumschiff erreichten, schlug er mit zitternder Hand gegen seine Wand. Er steckte seine Pistole ein. Er sah Martin an.
»Nun, Martin?«
Martin sah ihn an. »Nun, Kapitän?«
Die Blicke des Kapitäns wanderten über den Himmel. »Wollen Sie wirklich nicht – mitkommen – mit mir, hm?«
»Nein, Sir.«
»Es wird ein großes
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