Der Indianerlord
Wasserrand, stolperte über einen Körper und stürzte. »Vater?« flüsterte sie, -berührte seinen Rücken, spürte warmes, klebriges Blut. « Vater ... «
»O Skylar!« würgte er hervor und drückte ihre Hand. »Sei vorsichtig - und tapfer, Baby ... Verrat mich nicht ... «
»Niemals!«
»Ich wollte ... «
»Sei still, Vater, ich hole Hilfe. Bitte, stirb nicht, verlass mich nicht ... «
Da brach sein Blick, und als sie erkannte, dass er tot war, begann sie zu schreien. Ein Unionssoldat, der im Hafen patrouillierte, fand sie und brachte sie in ein Army-Büro. Dort wurde sie mit Fragen bestürmt, aber sie schwieg und erfüllte den letzten Wunsch ihres Vaters - nichts zu verraten.
Die ganze Nacht wurde sie festgehalten. Am Morgen erschien ihre Mutter im Army-Büro, leichenblass vor Verzweiflung, und verlangte die sofortige Freilassung ihrer elfjährigen Tochter. Niemand konnte Richard Connors Spionagetätigkeit für den Süden nachweisen, und Jill machte den Offizieren eine so heftige Szene, dass sie ihr das Mädchen notgedrungen übergaben.
Abends wurde dann der Vater im Salon aufgebahrt, und Skylar belauschte ein leises Gespräch, das, aus der Küche drang. Mit zitternder Stimme erklärte Brad Dillman ihrer Mutter, die elenden Rebellen hätten Richards Güte mit einem niederträchtigen Mord vergolten, und Jill schluchzte leise. Wieder einmal lag dichter Nebel über Baltimore.
Trotzdem rannte Skylar in die Nacht hinaus, wollte niemanden sehen und mit ihren Gedanken allein sein.
Bei der Rückkehr schaute sie zufällig in den Stall. Und da sah sie Brad Dillman - groß, breitschultrig und attraktiv. Sorgfältig wischte er Blut von einem langen Kavalleriemesser. Als er den Kopf hob, entdeckte er sie, kam zum Tor und griff nach ihr. »Skylar, süße kleine Skylar ... «
***
Warme Finger berührten ihre Wange, und sie fuhr schreiend hoch.
In der Hütte ballten sich schwarze Schatten, das Herdfeuer war zu schwacher Aschenglut herab gebrannt. Trotzdem sah sie die Umrisse der hochgewachsenen Gestalt, die sich nun herab neigte und ihre erhobenen Fäuste festhielt.
»Attackieren Sie nur mich, Lady Douglas? Oder jeden, der sich in Ihre Nähe wagt?«
Der Indianer war zurückgekommen. Und er verspottete sie wieder.
»Warum mussten Sie mich so erschrecken? Bitte, Sie tun mir weh ... «
Da ließ er sie los und richtete sich auf. »Auch Sie haben mich erschreckt«, erwiderte er, schürte das Feuer und warf ein Holzscheit hinein. Funken flogen umher, neue Flammen loderten empor. Seufzend griff er nach der Whiskeyflasche uhd nahm einen großen Schluck. »Sie sind tatsächlich meine Frau.«
»Tut mir leid.« Sie setzte sich auf, strich ihr Haar aus der Stirn und hielt den Schlafrock über der Brust zusammen.
Welch eine unerträgliche Situation ... Es musste einen Ausweg geben. Aber sie konnte nicht in den Osten zurückkehren. Was auch immer geschehen mochte, sie musste in Dakota bleiben - als Lady Douglas. Zumindest vorläufig.
Langsam schlenderte Hawk zum Bett zurück. »Wenn Sie um eine Annullierung unserer Ehe ansuchen, lasse ich Sie nach Osten zurückbringen ... «
»Nein!«
»Was?« Viel zu nahe stand er vor ihr, berührte fast ihre Knie.
Sie sprang auf, rannte hinter den Tisch und rief verzweifelt: »Unmöglich - ich kann nicht um eine Annullierung ansuchen.«
Argerlich hob er die Brauen. »Hören Sie, mein Vater wollte Sie nicht heiraten. Stattdessen suchte er eine Frau für mich. Soeben war ich bei meinem Anwalt, und er hat mir alles erklärt. Ja, Sie sind tatsächlich Lady Douglas. Aber das werden wir ändern. Ich gebe Ihnen genug Geld, Sie reisen nach Hause und ... «
»Nein.«
»Verdammt noch mal, was soll das heißen?«
»Ich fahre nicht zurück.«
»Aber ich will keine Ehefrau«, stieß er hervor.
»Nun, das ist Ihr Pech«, entgegnete sie kühl.
Wütend schlug er mit einer Faust gegen die Wand, und die ganze Hütte erzitterte. »Wollen Sie etwa hierbleiben?«
»Ich muss hierbleiben. Aber ich werde Ihnen nicht im Weg stehen.«
Er trat an den Tisch, stellte die Whiskeyflasche darauf und beugte sich zu Skylar hinüber. »Und wenn es andere Frauen in meinem Leben gibt?«
»Das stört mich nicht«, entgegnete sie und hielt seinem Blick tapfer stand.
»Und wenn ich eine richtige Ehe mit Ihnen führen will?«
»Oh - ich ... «
»Falls Sie mir die ehelichen Rechte verweigern, kann ich mich scheiden lassen.«
Sein Lächeln zerrte an ihren Nerven. Unsicher wich sie zum Herd zurück. Trotz
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