Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Indianerlord

Der Indianerlord

Titel: Der Indianerlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
David wegen der US-Politik im Westen gewesen war. Er war davon überzeugt, die Generäle würden die Regierung zu stark beeinflussen. Als Präsident befehligte Grant die Army. Um den Krieg zu gewinnen, hatten Sherman und Sheridan die Südstaaten verwüstet. Und nun peinigten sie schon seit einiger Zeit die westliche Wildnis.
    Mit jedem Jahr bestärkten die Konflikte eine wachsende Anzahl weißer Siedler in der Absicht, immer weiter nach Westen vorzudringen. Die Rothäute sollten dort hausen, wo man sie einquartiert hatte oder sie wurden bitter bekämpft. Aber in den Reservaten führten sie ein jämmerliches Leben. Die Weißen beanspruchten das beste Land für sich. Rücksichtslos jagten sie die Büffel, die bereits auszusterben drohten. Wenn die Indianer zu wenig Wild erlegten, würden sie verhungern - es sei denn, sie bebauten Felder. Doch die Prärieindianer ernährten sich hauptsächlich von ihrer Jagdbeute. Wären sie von Natur aus Bauern, würde es ihnen auch nichts nützen, denn sie müssten das fruchtbarste Land ohnehin den Weißen überlassen.
    In den Reservaten wurden sie dann träge und tranken zu viel - bis der Stolz sie in die Freiheit zurücktrieb, wo sie als Feinde der weißen Siedler galten.
    Vor alldem hatte David seinen Sohn oft genug gewarnt und ihn gedrängt, eine weiße Frau zu heiraten, die keine Schwester oder Tochter eines Feindes wäre.
    Hätte er doch den Whiskey auf die Veranda mitgenommen! Er wünschte, seine Schläfen würden nicht so schmerzhaft pochen, und er wünschte …
    Verdammt, das war sein Haus. Warum saß er mit seinem Hund hier draußen, während sie sich's da drin gemütlich machte? Noch dazu, wo er die halbe Nacht geritten war, um Gold Town zu erreichen und sofort wieder den Rückweg angetreten hatte ...
    Warum wollte sie nicht nach Osten fahren? Vielleicht kannte sie den Inhalt von Davids Testament und glaubte, sie könnte einen größeren Gewinn erzielen, wenn sie hierblieb, als Hawks Ehefrau.
    Seine Frau. Er dachte an Henrys Frage, ob irgendwas nicht mit ihr stimme. Beinahe hätte er laut gelacht. Alles an ihr stimmte, ihre Augen strahlten wie bläuliches Silber, das Haar glänzte wie gesponnenes Gold. Und ihre Haut fühlte sich an wie Seide. Ihren Körper zu spüren, ihre Lippen zu kosten, war ein reines sinnliches Vergnügen. Obwohl sie den Tod seines Vaters verschuldete ...
    Fluchend starrte er in die Abenddämmerung. Schon viel zu lange hielt er sich von Mayfair fern, und er musste wieder in das Flussgebiet jenseits der Berge reiten, zum Stamm seines Großvaters.
    Aber nicht in dieser Nacht. Jetzt wollte er sich betrinken, in tiefen Schlaf fallen und träumen, man könnte die Zeit zurückdrehen - oder die Prärie wäre groß genug für rote und weiße Menschen und riesige Büffelherden.
    Er tätschelte Wolfs Kopf, dann sprang er auf und kehrte in die Hütte zurück. Nachdenklich stand Skylar vor dem Feuer.
    Als er eintrat, wandte sie sich misstrauisch zu ihm. Auf dem Herd dampfte ein Topf und verströmte köstliche Düfte. »Eine Suppe«, erklärte sie. »Letzte Nacht hast du doch gesagt, ich soll mich wie zu Hause fühlen, nicht wahr? Also habe ich Zwiebeln, Kartoffeln, Schinken und Erbsen gekocht.«
    »Ah, was für eine wunderbare Ehegattin! Sie kocht!«
    »Und was für ein netter Ehemann! Er trinkt!«
    »Auf dein Wohl!« Lächelnd griff er nach der Whiskeyflasche und genehmigte sich einen Schluck. »Er trinkt und er ist ein Sioux. Stört's dich gar nicht, dass ich eine Rothaut bin? Willst du trotzdem an unserer Ehe festhalten? Laß dich warnen! Viele Weiße behaupten, die Sioux wären die wildesten Indianer in der Prärie.«
    Doch sie ignorierte seinen Spott. »Möchtest du essen?«
    »O ja. Ich bin halb verhungert.«
    Sie füllte eine Schüssel, stellte sie auf den Tisch, und er setzte sich.
    »Schmeckt's?« fragte sie.
    »Hast du die Suppe vergiftet?«
    »Nein.«
    »Nun, dann ist sie genießbar.«
    »Vielen Dank«, erwiderte Skylar kühl.
    Er hielt ihr Handgelenk fest. »Vielleicht solltest du mich vergiften. Da ich ein junger Mann bin, darfst du nicht erwarten, dass ich in absehbarer Zeit an Herzversagen sterben werde.«
    Wütend riss sie sich los. »Iss jetzt! Wenn ich das nächste Mal was koche, werde ich dir den Topf vermutlich an den Kopf werfen, ehe du feststellen kannst, ob Gift drin, ist.« Sie füllte eine Schüssel für sich selbst und setzte sich auf die andere Seite des Tisches.
    Nach der Mahlzeit nahm er wieder einen großen Schluck Whiskey.
    »Frönst

Weitere Kostenlose Bücher