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Der Indianerlord

Der Indianerlord

Titel: Der Indianerlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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hätte sich irgendwas geändert? Du bist immer noch ein Eindringling in meinem Leben. Und wenn du glaubst, du könntest mein Erbe übernehmen, irrst du dich ganz gewaltig. Beeil dich jetzt!«
    »Wie grausam du bist ... «
    »Ja, offensichtlich hast du einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, nicht wahr?«
    Wortlos kehrte sie ihm den Rücken und kleidete sich an. Wie gern hätte sie ein heißes Bad genommen - und die Vergangenheit weggewaschen ... Doch darauf kam es jetzt nicht an. Eine andere Frage war wichtiger: Wie viel Zeit blieb ihr noch, um Sabrina zu retten? Mochte dieser Indianer sie auch niederträchtig behandeln, es konnte nicht so grässlich sein wie die Gefahr, die ihr im Osten drohte.
    Sobald sie sich angezogen hatte, stand sie vom Bett auf. Der Rock war etwas zu kurz und zu weit. Aber alles andere passte ihr. Hawk lehnte am Tisch und trank seinen Kaffee. Zu ihrer Überraschung half er ihr, die Strümpfe zwischen ihrer zerrissenen, zerknüllten Unterwäsche hervorzusuchen.
    »Sag mir doch, mein teurer Lord Douglas ... Wenn ich dir die ehelichen Rechte verweigert hätte und die Heiratsurkunde illegal wäre - könnte ich diese Hütte dann unbehelligt verlassen?«
    Er hob die Brauen. »Was willst du wissen? Ob ich dich vergewaltigt und skalpiert hätte?«
    »Nun, du warst skrupellos genug, meine Sachen zu ruinieren. Hätte ich nackt hinausgehen müssen?«
    »Natürlich nicht. Ich hätte dir was zum Anziehen gegeben, deine Kleider ersetzt und deine Heimreise bezahlt. Und das wäre sehr großzügig gewesen, nachdem ich dich der Hochstapelei und Erbschleicherei überführt hätte.«
    »Großzügig!« fauchte sie. »Wär's dazu gekommen, würde ich dich wegen Entführung und Vergewaltigung anzeigen ... «
    »Gewiss, du hast bereits erklärt, was du mir antun würdest, wenn du's könntest. Zieh jetzt deine Strümpfe und Schuhe an und trink Kaffee. Inzwischen sattle ich Tor und rufe Wolf.«
    Wütend starrte sie die Tür an, die er hinter sich geschlossen hatte. Doch da sie unmöglich in den Osten zurückkehren konnte, war sie ihm machtlos ausgeliefert. Sie schlüpfte in die Strümpfe und Schuhe. Während er in die Hütte zurückkehrte und das Feuer löschte, leerte sie einen Becher Kaffee. Das Geschirr vom Abendessen hätte Hawk mittlerweile gespült.
    »Bist du bereit?« fragte er.
    »Sollen wir nicht aufräumen? Das Badewasser ... «
    »Darum wird sich jemand kümmern. Komm jetzt.«
    Sie folgte ihm auf die Veranda, wo sie von lautem Gebell begrüßt wurde. Erschrocken wich sie zurück. Aber der große Hund wedelte freundlich mit dem Schwanz und stieß ihre Hand mit seiner feuchten Nase an.
    »Er will nur Aufmerksamkeit erregen«, erklärte Hawk und tätschelte Wolfs Kopf. »Schon gut. Braver Junge.«
    Inmitten der kleinen, von Eichen umgebenen Lichtung wartete das Pony Tor, diesmal gesattelt - im Gegensatz zu jenem wilden Galopp nach dem Überfall.
    Hawk hob Skylar in den Sattel, stieg hinter ihr auf, und dann ritten sie dem Hund nach, der fröhlich vorausrannte. Immer schneller sprengte Tor dahin, und sie klammerte sich angstvoll an seiner Mähne fest. Wenn sie vom Pferd stürzte und sich das Genick brach, wäre Hawk von ihr befreit. Kein besonders tröstlicher Gedanke ... Erst später, als Tor das Tempo verlangsamte, spürte sie den starken Arm ihres Mannes, der ihre Taille umfing. Also war sie die ganze Zeit in Sicherheit gewesen. Er wollte sie nicht töten. Zumindest jetzt noch nicht.
    Wenig später erreichten sie ihr Ziel. Auf der langen Bank vor der Handels- und Postkutschenstation saßen Riley und Sam Haggerty, der sofort aufsprang und Skylar aus dem Sattel half. »Guten Tag, Lady Douglas. Oh, ich freue mich so, Sie wiederzusehen ... «
    »Das sollten Sie auch!«
    Zerknirscht streichelte er Wolfs Kopf, der ihn mit lebhaftem Gekläff begrüßte. »Nun ja, Ma'am, ich muss zugeben - keiner von uns allen wusste, wer Sie wirklich sind.«
    »Wie sich inzwischen herausgestellt hat, ist sie Lady Douglas«, erklärte Hawk, der sich inzwischen vom Rücken seines Ponys geschwungen hatte.
    Verwundert riss Sam seine großen blauen Augen auf. »Also waren Sie mit David verheiratet, Ma'am?«
    »Nein, sie ist mit mir verheiratet«, verkündete Hawk. »Offensichtlich hat mein Vater dieses Arrangement getroffen und vergessen, mich darüber zu informieren. Ist der Sarg schon eingetroffen?«
    Nun gesellte sich Riley hinzu. »Ihr Pa liegt im Salon, Hawk, und ich habe Mayfair bereits verständigt. Wahrscheinlich, waren Sie nicht

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