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Der Indianerlord

Der Indianerlord

Titel: Der Indianerlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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»Das ist doch der Wallach, auf dem du hinter meinem Rücken in die Stadt geritten bist.«
    »Nicht hinter deinem Rücken.«
    »Aber ohne meine Erlaubnis.«
    »Oh, hätte ich um Erlaubnis bitten müssen? Eigentlich dachte ich, dafür wäre ich schon zu alt.«
    »Darüber könnte man streiten.«
    »Guten Morgen, Lady Douglas!« rief Sloan, und Willow hob grüßend eine Hand.
    »Hoffentlich mache ich Ihnen keine allzu großen Unannehmlichkeiten«, erwiderte sie lächelnd, während Hawk sie auf den Rotschimmel hob.
    »Keineswegs«, beteuerte Sloan. »In den Black Hills wird's Ihnen gefallen. Genießen wir den Frieden dieser Landschaft, solange er noch existiert.«
    Was er damit meinte, wusste sie nicht. Doch er hatte sich bereits abgewandt und winkte der Haushälterin zu. »Auf Wiedersehen, Meggie! Vielen Dank für den Kaffee!«
    Mit unglücklichem Gesichtsausdruck eilte sie die Treppe hinab. »Lord Douglas ... «
    »Ja, Meggie, ich nehme meine Frau mit, und davon können Sie mich nicht abbringen. Bald kommen wir zurück.« Hawk schwang sich in seinen Sattel, pfiff nach Wolf und lenkte den Hengst um die kleine Herde herum. Mit Willows Hilfe setzte er sie in Bewegung.
    Skylar ritt an Sloans Seite hinter den Tieren, sie drehte sich nochmal um und rief Meggie einen Abschiedsgruß zu.
    »Wie haben Sie das vorhin gemeint, Sloan?«
    »Was denn?«
    »Das mit dem Frieden der Black Hills.«
    »Nun, die Sioux werden immer weiter nach Nordwesten getrieben. «
    »Von der Kavallerie, der Sie angehören.«
    »Vielleicht sollte ich Ihnen meine Geschichte erzählen. Mein Großvater war Granger Tremayne, ein General, der im mexikanischen Krieg seine Ruhmeslorbeeren verdiente. Als die Army nach Westen zog, folgte er ihr mit seiner Familie. Meine Mutter gehörte einer kleinen Army-Eskorte an, die von einem Fort zum anderen ritt und eines Tages von Oglalas überfallen wurde. Damals war sie sechzehn Jahre alt. Mein Vater, ein junger Krieger, nahm sie zur Frau. Zwischen den beiden flogen oft die Funken, obwohl sie sich heiß und innig liebten. Daran erinnere ich mich sehr gut. So wie Hawk wuchs ich bei den Sioux auf.«
    »Und dann gingen Sie zur Kavallerie.«
    »Wie ich bereits erwähnte, war mein Großvater General. Mein Vater fiel in einem Scharmützel mit den Crow. Vorher hatte er den angesehenen Krieger Tall Man gebeten, meine Mutter und mich zu ihrer Familie zu bringen, falls ihm etwas zustoßen sollte. Ich war zehn Jahre alt, als Tall Man uns ins Fort zu den Weißen führte. Dort besuchte ich eine Schule. Später wurde ich auf die Militärakademie West Point geschickt, so wie alle Enkelsöhne von Generälen, selbst wenn sie halbe Indianer sind.«
    »Offenbar sind Sie eher ein Sioux als ein Weißer.«
    Er lächelte. »Weil ich wie eine Rothaut aussehe?«
    »Nein, es liegt viel mehr an den Dingen, die Sie sagen.«
    »Vielleicht bin ich in meinem Herzen ein Sioux.«
    »Warum bleiben Sie dann bei der Kavallerie?«
    »Damit ich erfahre, was vorgeht, und meine indianischen Brüder informieren kann. Die Sioux, die für Regierungsstellen arbeiten, wollen Crazy Horse überreden, mit den Weißen über den Verkauf der Black Hills zu verhandeln. Und ich bin ein Abgesandter der Kavallerie, der den gleichen Auftrag erfüllen soll.«
    »Können Sie Crazy Horse überzeugen?«
    »Nein, er lässt sich sicher nicht auf Verhandlungen ein. Aber er wird's mir nicht verübeln, dass ich ihn darum bitte. «
    »Und was geschieht, wenn Ihre Truppe vo n Indianern angegriffen wird?«
    »Dann kämpfe ich.«
    »Auch wenn sie während einer Kavallerieattacke bei den Sioux sind?«
    »Lady Douglas, Sie stellen sehr persönliche Fragen.«
    »Tut mir leid ... «
    »Und Sie? Was machen Sie hier?«
    Verwirrt starrte sie ihn an, dann begann sie zu lachen. Hawk zügelte sein Pferd, drehte sich um und erteilte Sloan einen Auftrag in der Sioux-Sprache. »Komm zu mir, Skylar!«
    Sein Befehlston missfiel ihr, und ihre Augen verengten sich.
    »Während Sie mit Hawk in die Stadt reiten, treiben Willow und ich die Herde daran vorbei«, erklärte Sloan.
     
    ***
     
    In Gold Town angekommen, hob Hawk seine Frau vom Pferd und führte sie in Henry Pierponts Büro. Der Anwalt begrüßte die beiden überrascht und erfreut. »Nun, was kann ich für euch tun, Hawk?«
    »Du musst meiner Bank in Maryland telegrafieren. Am besten wendest du dich an Harley Gander. Er soll einer Miss Sabrina Connor in Baltimore hundert Dollar schicken. So schnell wie möglich. Meine Frau gibt dir die

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