Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Indianerlord

Der Indianerlord

Titel: Der Indianerlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
armen Wahnsinnigen? In schmutzigen Zellen vegetieren sie dahin, und statt sie zu waschen, spritzt man sie einfach mit Wasserschläuchen ab. Natürlich wird dein liebevoller Stiefvater dich regelmäßig besuchen und sich stundenlang mit dir vergnügen. Niemand würde dein Geschrei beachten.«
    »Elender Schurke! Und wenn ich aus dem Irrenhaus fliehe?«
    »Dann hätte ich immer noch Sabrina. Und da ich ihr Vormund bin, müsste sie schon ans Ende der Welt laufen, um sich meiner Macht zu entziehen. Auch dir würde ich folgen, bis zur Hölle.«
    Plötzlich sah sie ihre Schwester hinter ihm stehen. Als Sabrina versuchte, ihn von ihr wegzuzerren, lachte er wieder und drehte sich zu ihr um.
    Entschlossen sprang Skylar auf und warf sich gegen ihn ...
    In ihrem Traum erlebte sie die Szene noch einmal; sie sah Dillman stürzen, hörte seinen gellenden Hilferuf, die Stimme ihrer Schwester.
    »O Gott, du musst fliehen! Wenn er überlebt, bringt er dich ins Gefängnis - oder sogar an den Galgen ... «
    »Ich kann dich nicht allein lassen ... «
    »Skylar, ich flehe dich an, lauf weg! Wenn wir gemeinsam flüchten, würden wir Aufmerksamkeit erregen. Außerdem hat Brad mich in der Hand. Er ist immer noch mein Vormund. Vorerst bin ich in diesem Haus sicher. Er wird mich nicht misshandeln. Bitte, geh und versuch ein neues Leben für uns beide aufzubauen - weit weg von hier!«
    »Niemals werde ich dich diesem Bastard ausliefern.«
    »Töten wir ihn doch!«
    »Nein, wir dürfen nicht so werden wie er.«
    »Dann musst du verschwinden. Begreif doch - er ist nicht mehr fähig, mir irgendwas anzutun.«
    »Also gut. Ich melde mich so schnell wie möglich. Am besten verständige ich Jimmy Pike. Wende dich an ihn! Er ist unser einziger Freund.«
    »Beeil dich! Wenn Brad das Bewusstsein wiedererlangt, lässt er dich womöglich verhaften ... «
    Die Worte erstarben. Tiefes Dunkel - Hände, die sie packten. Sie hörte sein Gelächter und fühlte, wie sie stürzte und nach Atem rang ...
    Eine Tür flog auf.
    »Skylar!« Mühsam kämpfte sie sich durch die Nebel ihres Schlafs. Irgendjemand hielt sie fest, schreiend öffnete sie die Augen. »Skylar!«
    O Gott, Hawk ... Sie zitterte am ganzen Körper, und er zog sie an sich.
    »Alles in Ordnung«, sagte er zu den schemenhaften Gestalten auf der Schwelle, »sie hat nur geträumt.«
    Die Schatten verschwanden, die Tür wurde geschlossen. Krampfhaft rang Skylar nach Luft und bekämpfte das Nachwirken des realistischen Traums, der sie in die Vergangenheit zurückgeführt hatte. Dann presste sie die Lippen zusammen und wappnete sich gegen Hawks Fragen.
    Doch darauf wartete sie vorerst vergeblich. Besänftigend streichelte er ihr Haar. »Ich glaube, dein Geschrei hat das ganze Haus aufgeweckt.«
    »Tut mir leid. «
    »Schon gut. Das klang beinahe so, als würde ich dich skalpieren. Hast du solche Angst vor den Black Hills?«
    Offenbar glaubte er, sie hätte von einem Indianerangriff geträumt. »Nein, natürlich nicht.«
    »Warum hast du dann geschrien?« Er hob Skylars Kinn hoch. Im Widerschein des Kaminfeuers betrachtete er prüfend ihr Gesicht.
    »Ach, es war einfach nur ein Alptraum - von irgendwelchen Ungeheuern ... « Sie versuchte in seinen Augen zu lesen, aber sie verrieten ihr nichts, sie waren so dunkel wie die -nächtliche Finsternis. Trotzdem gab er ihr ein sonderbares Gefühl der Sicherheit.
    »Auch wenn du keine Angst hast - es widerstrebt dir, mich zu begleiten, nicht wahr?«
    »Nun, ich bemühe mich, die Pflichten einer gehorsamen Ehefrau zu erfüllen. Und wenn du mich in die Wildnis mitnehmen willst, bin ich bereit.«
    »Zumindest bis ich deiner Schwester das Geld geschickt habe.« Ehe sie protestieren konnte, drückte er sie lachend an sich. »jetzt musst du schlafen, Skylar. In wenigen Stunden reisen wir ab. Vielleicht würdest du Ruhe finden, wenn du mir deinen Traum erzählst?«
    Ach sagte doch ... «
    »Ja - irgendwelche Ungeheuer. Erstaunlich! Fast alles kann ich dir entlocken, nur nicht die Wahrheit.«
    »Du würdest sie nicht glauben.«
    »Erzählst du mir deinen Traum?«
    »Den habe ich vergessen.«
    In seinem Blick lag eine seltsame Enttäuschung. »Welche Dämonen dich auch bedrohen - ich werde dich beschützen.«
    War es der zärtliche Klang seiner Stimme, der ihre nächsten Worte erzwang? Ach trage keine Schuld am Tod deines Vaters. Das -schwöre ich dir.«
    Seufzend strich er ihr das Haar aus der Stirn. »Wenn du jetzt nicht zu schlafen versuchst, wirst du's morgen bereuen.

Weitere Kostenlose Bücher