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Der Infekt

Der Infekt

Titel: Der Infekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe A. O. Heinlein
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intensivem Nachdenken anregten.
    Mit Bleistift hingeworfene Kreise, nicht immer in Idealform, durch kleine Striche in Abschnitte unterteilt und mit Buchstaben- und Zahlenkombinationen beschriftet.
    Eco RI, Cla I , Hin dIII.
    Langsam dämmerte es Green. So stellte man Klonierungsvektoren dar, also DNA-Stücke, die sich in Zellen unabhängig vom internen Erbmaterial vermehren ließen und in die man fremde DNA einbauen konnte, um sie auf diese Weise mit zu vermehren.
    Der Blick des Engländers blieb an einigen kurzen Bemerkungen hängen, die Kossoff neben einer der Skizzen an den Rand geschmiert hatte. Green begann zu begreifen, was er da in den Händen hielt.
    Mit nachdenklich geschürzten Lippen sah er auf. Yvonne Hartfield hatte die ganze Zeit vor ihm gestanden und keinen Mucks von sich gegeben. Auch jetzt sagte sie keinen Ton, sondern blickte ihn nur interessiert an.
    Green klappte das Notizbuch zu und wedelte damit vor ihrer Nase herum. »Das ist es, Yvonne«, sagte er nickend. »Hinter diesem Büchlein sind sie her! Auch Charles Kossoff ist dafür gestorben!« Nachdenklich fügte er hinzu: »Ich hoffe nur, daß er bisher das einzige Opfer war.«

III. Therapie
San Francisco, Kalifornien, USA
    I n der Halle des International Airports herrschte ein Betrieb wie im Ameisenhaufen. Brodelnde Menschenmassen wogten zwischen den Abfertigungsschaltern, Info-Theken, Restaurants und Geschäften hin und her und erzeugten den Eindruck von fortgeschrittenem Chaos.
    Inmitten der Hektik bahnte sich Zachary Mount seinen Weg zum Rooftop-Restaurant. Margo de Keysers Sekretär war vor zehn Minuten mit einem firmeneigenen Lear Jet in San Francisco gelandet, um den Sicherheitschef des FunFries -Konzerns zu treffen.
    Es schien Probleme zu geben. Zachary Mount spürte es deutlich. Zudem war es äußerst ungewöhnlich, daß der Leiter der Abteilung Sicherheit um ein Gespräch im Flughafenrestaurant von San Francisco nachsuchte.
    Mount trat auf die Rolltreppe und ließ sich ins Dachgeschoß tragen. Es kostete ihn einige Mühe, den richtigen Tisch ausfindig zu machen, denn auch im Restaurant war der Teufel los.
    »Was gibt es denn so Besonderes, daß Sie mich hierher bestellen?« fragte Mount ohne Umschweife und winkte dabei dem Kellner, um Kaffee zu bestellen.
    David Cruikshank lehnte sich zurück. »Nun, Mr. Mount, wir haben Probleme.«
    »Wir? Also, ich habe zur Zeit keine!«
    Cruikshank musterte den Sekretär abschätzend. Das Bürschlein wollte wohl den Souveränen spielen! »Ach, Mr. Mount! Wenn es um die Firma geht, sind meine Probleme automatisch auch die Ihren, glauben Sie mir!«
    »Ich werde es versuchen. Worum geht es also? Uruguay?«
    »Nein, in Uruguay haben wir die Sache voll im Griff. Aber in Irland läuft es nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe.«
    »Bei Interclone? Wieso das? Ich denke, der Fall Kossoff ist erledigt?«
    Cruikshank nickte. »Das war er auch. Leider hatten wir, wie soll ich sagen, ein bißchen Pech. Efrem Blunstone wurde von seiner Vergangenheit eingeholt und mußte sich einen Schnüffler vom Hals schaffen. Es steht zu vermuten, daß der Bursche vom australischen Geheimdienst war. Ich habe davon allerdings erst erfahren, als es zu spät war.«
    »Wollen Sie damit andeuten, daß Blunstone diesen Kerl umgebracht hat?« fragte Mount entsetzt. »Ist der denn blöd? Er konnte sich doch an allen zehn Fingern abzählen, daß man ihm auf den Pelz rückt!«
    Cruikshank winkte ab. »Nun mal langsam. So plump hat er sich gar nicht angestellt. Ein perfekter Unfall. Niemand hat sich in diesem Zusammenhang um Interclone gekümmert. Wie auch? Aber vorgestern haben unsere englischen Freunde einen Mitarbeiter des Instituts erwischt, der sich nachts in Blunstones Labor herumtrieb. Ein leitender Wissenschaftler, Mr. Mount! Ein Dr. Lundquist. Und nun raten Sie, welcher Nationalität dieser Mensch ist!«
    »Australier!« erwiderte Mount bestimmt.
    »Stimmt! Wie sind Sie bloß darauf gekommen?« sagte Cruikshank sarkastisch. »Bisher weiß ich noch nicht, was er dort gesucht hat, aber die Engländer werden mich auf dem Laufenden halten.«
    Zachary Mount runzelte die Stirn. »Schön und gut, aber das ist doch kein Problem, das sich nicht lösen ließe. Deshalb können Sie sich doch unmöglich mit mir getroffen haben!«
    »Das ist richtig. Es gibt noch einige zusätzliche Verwirrungen. Die Schwester dieses Kossoff hat aus mir nicht bekannten Gründen einen Begleiter mit nach New Haven geschleppt, als sie die Leiche ihres Bruders

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