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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Hand entfernt. Werfen Sie sie mir herüber.«
    Die vor Schreck halb erstarrte Frau kam der Aufforderung nach, so wie man einem gefährlichen Irren gehorcht, und flüchtete dann in den Hinterflügel.
    Das kleine Quadrat in dem Doppelfenster, das klarer als seine Umgebung war: Dort befand sich der Scharfschütze.
    Er musste die dicke Holztür als beweglichen Schild benutzen. Er sprang auf, drehte den Knopf und öffnete die Tür einen Spalt.
    Ein dumpfer Knall, dann gleich ein zweiter: Kugeln, die sich in das dicke Holz bohrten. Kugeln, die ihn getroffen hätten, wenn er nach draußen gelaufen wäre.
    Die Tür stand jetzt offen, einen knappen halben Meter, aber für einen gut gezielten Schuss sollte das genügen. Das blank geputzte Quadrat aus Glas - mit etwas Glück konnte er es von hier aus treffen, selbst mit einer ganz gewöhnlichen Faustfeuerwaffe.
    Seine Gegner würden Zielfernrohre haben; er hatte so etwas nicht. Aber auch Zielfernrohre hatten ihre Grenzen. Je stärker die Vergrößerung, umso eingeschränkter das Sichtfeld. Und es brauchte zehn oder zwanzig Sekunden, um das Teleskop neu zu positionieren und die Optik scharf zu stellen, wenn die Position des Ziels sich änderte.
    Er kroch zu dem toten Wachmann, der auf dem blassblauen Teppich lag - er färbte sich jetzt von seinem Blut immer dunkler -, und zerrte die Leiche auf das Foyer zu, wusste, dass ihm die meterhohe Ziegelmauer unter dem Fenster Schutz bieten würde. Hastig zog er ein Taschentuch heraus und wischte dem Mann das Blut vom Gesicht. Dann legte er seine Anzugjacke über den Oberkörper des Mannes und stülpte der Leiche seine Pelzmütze auf den Kopf, packte den Toten fest am Hals und positionierte den Kopf exakt. Er schob ihn schnell auf den offenen Türspalt zu, drehte ihn hin und her, ahmte die Bewegungen eines Mannes nach, der sich vorsichtig umsieht.
    Der Scharfschütze würde den Kopf flüchtig sehen, im Profil und aus der Ferne.
    Zwei Übelkeit erregende Laute, die so klangen, als ob jemand ausspucken würde, bestätigten seinen schlimmsten Verdacht. Der Kopf des Toten wurde von zwei großkalibrigen Kugeln aus zwei unterschiedlichen Richtungen getroffen.
    Janson sprang auf, richtete sich zu seiner ganzen Größe auf. Die Zielfernrohre der Scharfschützen würden auf den Punkt gerichtet sein, wo der Kopf des toten Wachmannes aufgetaucht war, also einen reichlichen Meter unterhalb der Stelle, wo Janson sich ihrem Feuer aussetzte. Aber er würde beinahe gleichzeitig zielen und schießen müssen.
    Die Zeit fing an, träge wie Sirup zu fließen.
    Er spähte hinaus, identifizierte das kleine, schimmernde Quadrat aus Glas und feuerte schnell hintereinander drei Schüsse darauf ab. Mit etwas Glück würde er zumindest die Waffe des Scharfschützen beschädigen. Die Pistole ruckte in seiner Hand hoch, als die Schüsse krachten, unmittelbar darauf zog Janson sich wieder hinter die schwere Tür zurück. Von draußen war eine Folge von kehligen Flüchen zu hören, was ihm verriet, dass er zumindest einen Teil seiner Absicht erreicht hatte.
    Damit war jetzt möglicherweise ein Gegner außer Gefecht gesetzt. Aber wie viele waren noch geblieben? Er studierte die beiden zusätzlichen Einschusswunden am Kopf des Wachmannes. Ein Projektil war steil von oben gekommen, offenbar vom gegenüberliegenden Haus. Der zweite Einschuss, oben an der Wange, verlief beinahe im rechten Winkel dazu, und das deutete auf einen Scharfschützen zu seiner Rechten.
    Er hätte Cooper in der gepanzerten Limousine vorfahren lassen können, aber die paar Schritte, die er sich dann ungeschützt im Freien bewegen musste, würden sich bei einem aktiven Scharfschützen in der Umgebung als tödlich erweisen. Wenigstens eine Person hatte zweifellos die Waffe direkt auf die Türschwelle gerichtet.
    Janson stemmte die Leiche hoch, sodass es aussah, als ob jemand zu einem Sprung quer durch den vorderen Teil der Eingangshalle ansetzen wolle, und studierte die Reaktion.
    Ein nicht schallgedämpfter Schuss zerschmetterte das, was vom Fenster noch übrig geblieben war, gleich darauf folgten eine Reihe schallgedämpfter Schüsse, die nicht weniger zielgenau waren. Wie viele? Wie viele Waffen waren auf dieses Haus gerichtet, wie viele Schützen warteten auf ihre Chance, einen Schuss abgeben zu können? Mindestens fünf, wahrscheinlich noch mehr.
    Du großer Gott. Das hier war ein Frontalangriff auf Peter Novaks Zentrale. Hatte seine Anwesenheit das ausgelöst? Das überstieg beinahe sein

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