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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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bleibt stehen, der Boyfriend macht sich zur nächsten Notrufsäule auf, und inzwischen setzen Sie sich mit dem Vergaser auseinander. Ein paar Minuten später springt der Motor wieder an.«
    »So ähnlich«, sagte sie und lächelte; anscheinend hatten seine Worte in ihr eine bestimmte Erinnerung wachgerufen.
    »Ich hoffe, Sie sind jetzt nicht beleidigt, wenn ich sage, dass Sie nicht gerade typisch für Cons Op sind.«
    »Ich war auch nicht gerade typisch für Red Creek. Ich war sechzehn, als ich mit der Highschool fertig war. Am nächsten Tag habe ich mir eine Hand voll Scheine aus der Registrierkasse von Dads Tankstelle geschnappt, bin in einen Bus gestiegen und losgefahren. Auf der Busstation habe ich mir den Rucksack mit Taschenbüchern vollgestopft, alle handelten von FBI-Agenten und solchem Zeug. Und ausgestiegen bin ich dann erst in Lexington. Ob Sie's glauben oder nicht, ich war vorher noch nie dort gewesen. Ich war vorher überhaupt nirgendwo gewesen - mein Dad wollte das nicht. Die größte Stadt also, die ich je gesehen hatte. Und dort bin ich gleich ins FBI-Büro gegangen. Am Eingang sitzt eine Sekretärin, Typ fette Mama, am Schreibtisch. Die habe ich dazu überredet, dass sie mir ein Bewerbungsformular gibt. Ich war damals der typische Teenager, schlaksig, nur Haut und Knochen, hauptsächlich Knochen, und als dann ein junger Fed vorbeikam, habe ich ihm wie eine Blöde zugezwinkert. Darauf er: >Hat jemand dich zum Verhör herbestellt?< Und ich: >Wie wär's, wenn Sie mich verhören würden? Denn wenn Sie mich engagieren, dann ist das die beste Entscheidung, die Sie je getroffen haben.<«
    Bei der Erinnerung daran wurde sie rot. »Na ja, ich war jung. Wusste nicht einmal, dass man einen Collegeabschluss braucht, um FBI-Agent zu werden. Und er und noch so ein Typ im dunkelblauen Anzug albern mit mir rum, weil nicht viel los ist, und ich sag denen, dass ich so gut wie alles treffe, worauf ich ziele. Darauf geht einer von den beiden aus lauter Jux mit mir in den Schießstand im Keller. Irgendwie, um mich zu blamieren, aber hauptsächlich aus Alberei. Und da stehe ich jetzt auf dem Schießstand, und die reden mir zu, dass ich eine Schutzbrille aufsetze und Ohrenschützer, und bist du auch sicher, dass du schon mal eine Zweiundzwanziger in der Hand gehabt hast?«
    »Jetzt sagen Sie bloß nicht, dass Sie ins Schwarze getroffen haben.«
    »Scheiße. Ein Schuss, ins Schwarze. Vier Schüsse, alle ins Schwarze. Keiner daneben. Da ist denen das Lachen vergangen. Und dann haben sie ständig neue Zielscheiben gebracht, und ich hab sie weggeputzt. Anschließend sind sie auf lange Distanz gegangen und haben mir einen Karabiner gegeben, und ich hab denen gezeigt, was ich kann.«
    »Und darauf haben Sie den Job bei den Scharfschützen gekriegt?«
    »Das nicht gerade. Aber einen Job als Trainee. Und inzwischen musste ich mir ein College-ÄquivalentZertifikat besorgen, 'ne Menge Stoff aus Büchern lernen. Aber das war gar nicht so schwer.«
    »Nicht für ein kluges junges Mädchen mit Wagenschmiere unter den Fingernägeln und Kordit im Haar.«
    »Und Quantico war ein Kinderspiel. Ich bin schneller an dem Seil hochgeklettert als fast alle anderen in meiner Klasse. Hand-über-Hand-Klettern, Eindringen im ersten Stock, Kletterwand, was auch immer. Das waren alles Football-Typen, die sind da nicht mitgekommen. Dann habe ich mich um einen Job in der National Security Division des Bureau beworben, und die haben mich genommen. Ein paar Jahre später bin ich in einem Spezialeinsatz, und irgendso ein Typ von Cons Op sieht mich, und das war's dann.«
    »So wie Lana Turner, die man in Schwab's Drugstore an der Theke entdeckt hat«, sagte Janson. »Warum habe ich jetzt das Gefühl, dass Sie das Interessanteste überspringen?«
    »Na ja, die Einzelheiten sind ein wenig unangenehm«, erwiderte sie. »Ich stehe auf Scharfschützenposition in Chicago. Ein komischer Fall, Wirtschaftsspionage, nur dass der Spion tatsächlich für die Volksrepublik China tätig ist. Ein Cons-Op-Einsatz, aber die Feds sind zur Unterstützung mit eingeschaltet. Ich hatte in erster Linie den Auftrag, Wache zu stehen. Aber dann sind die Dinge ein wenig außer Tritt geraten. Der Typ schlüpft durchs Netz. Wir wissen, dass er eine Unmenge Mikrofiches mit sich rumträgt, also wollen wir nicht, dass er entkommt. Irgendwie ist er durch die Sperre in der Hotelhalle geschlüpft und rennt jetzt die Straße runter zu seinem Wagen. Wenn er den Wagen erreicht, dann ist er weg,

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