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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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alten Klosters.
    »Dort, wo ich herkomme«, sagte sie, »nennt man so etwas nicht Landhäuschen.«
    »Na ja, er hat während der Renovierung eine Menge Fresken entdeckt. Und dann hat er auch ein paar Gemälde aufgehängt, die aus anderen Villen stammen. Mit den Deckengemälden hat er ja vielleicht ein wenig übertrieben.«
    »Die verdammten Fledermausbabys haben mich in meine Träume verfolgt.«
    »Das sollen kleine Engel sein. Und Sie sollten sie auch dafür halten. Das ist beruhigender.«
    »Wer ist denn dieser Freund?«
    »Ein Geschäftsmann aus Montreal. >Freund< ist übrigens übertrieben. Wenn es wirklich einem Freund gehören würde, würde ich einen weiten Bogen darum schlagen -das Risiko wäre dann zu groß. Alasdair Swift ist einfach jemand, dem ich einmal ein paar Gefälligkeiten erwiesen habe. Er hat mir immer wieder zugeredet, ich sollte hier wohnen, wenn ich je nach Norditalien käme. Jeweils im Juli lebt er ein paar Wochen hier, ansonsten steht das Haus meist leer. Ich denke, eine Weile sollte es uns genügen. Im Übrigen gibt es hier auch ziemlich viel HightechKommunikationsgerät. Eine Satellitenschüssel, BreitbandInternetverbindung. Eben alles, was ein moderner Geschäftsmann braucht.«
    »Alles, bloß keine Kanne Kaffee«, sagte sie.
    »In der Küche gibt's Kaffee genug. Machen Sie uns doch eine Kanne.«
    »Glauben Sie mir«, sagte sie. »Das wäre keine gute Idee.«
    »Ich bin nicht anspruchsvoll«, antwortete er.
    Sie wich seinem Blick nicht aus. »Ich koche nicht, und ich mache keinen Kaffee. Ich könnte jetzt sagen, aus feministischen Prinzipien. In Wahrheit kann ich es einfach nicht. Keine Ahnung, wie man das macht. Es hat vielleicht damit zu tun, dass meine Mom gestorben ist, als ich noch ein kleines Mädchen war.«
    »Hätte das nicht Anlass sein können, kochen zu lernen?«
    »Sie kannten meinen Dad nicht. Er mochte es nicht, wenn ich in der Küche herumhantierte. So als ob das respektlos gegenüber dem Andenken meiner Mom wäre oder so was. Aber dafür hat er mir beigebracht, wie man in der Mikrowelle Essen warm macht und wie man das Zeug aus dem Stanniol kratzt und es auf den Teller bringt.«
    Er zuckte die Schultern. »Heißes Wasser. Gemahlener Kaffee. Sie werden schon klarkommen.«
    »Andererseits«, fuhr sie fort, und ihre Wangen flammten dabei rot, »bin ich verdammt gut mit einem Karabiner. Und man hält mich allgemein für eine richtige Kanone, wenn es um Taktik geht, Überwachung, Beobachtung, Sie brauchen's bloß zu sagen. Wenn Sie also einen Funken Verstand hätten, könnten Sie mich wahrscheinlich gut gebrauchen. Und stattdessen tun Sie so, als ob Sie nichts im Kopf hätten als Popel und Erdnüsse.«
    Janson lachte laut auf.
    Das war nicht die Reaktion, die sie erwartet hatte. »Mein Dad hat das immer so formuliert«, erklärte die junge Frau mit etwas verlegener Miene. »Aber was ich da gesagt habe, war mein Ernst. Unterschätzen Sie mich nicht. Wie gesagt, Sie könnten mich wirklich gut gebrauchen. Und das wissen Sie.«
    »Ich weiß nicht einmal, wer Sie sind.«
    Seine Augen ruhten auf ihren kräftigen, regelmäßigen Zügen, ihren hohen Backenknochen und den vollen Lippen. Die zornig geröteten Prellungen nahm er inzwischen kaum mehr wahr.
    »Ich heiße Jessica Kincaid«, sagte sie und streckte ihm die Hand hin. »Machen Sie uns Kaffee, und dann setzen wir uns hin und reden vernünftig miteinander.«
    Während eine Kanne Kaffee in Becher und anschließend in ihre Mägen wanderte, begleitet von Spiegeleiern und grobem Brot, das sie von einem runden Laib rissen, erfuhr Janson ein paar Dinge über die Frau, die dreimal versucht hatte, ihn zu töten. Sie war in Red Creek, Kentucky, aufgewachsen, einem kleinen Dorf in den Cumberland Mountains, wo ihrem Vater die einzige Tankstelle der Ortschaft gehörte, und er hatte in dem Laden für Jagdbedarf dort mehr von seinem Geld ausgegeben, als für sie beide gut war. »Dad hat sich immer einen Jungen gewünscht«, erklärte sie, »und die meiste Zeit hat er irgendwie vergessen, dass ich keiner war. Zum ersten Mal hat er mich mit auf die Jagd genommen, als ich noch keine sechs Jahre alt war. Er dachte, ich sollte Sport treiben, Autos reparieren und eine Ente mit einer Kugel schießen können und nicht mit einer ganzen Ladung Schrot.«
    »Wie Annie Oakley.«
    »Scheiße«, sagte sie und grinste. »So haben mich die Jungs auf der High School genannt. Schätze, ich hab denen ziemlich Angst gemacht.«
    »Ich kann es mir vorstellen. Das Auto

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