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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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haben.«
    »Und auch einigen gar nicht so nahe liegenden. Wir sind wirklich >volle Pulle< gefahren, wie man, glaube ich, bei Ihnen sagt. Auf die Gefahr hin, arrogant zu wirken, muss ich sagen, dass wir gewöhnlich das bekommen, was wir haben wollen. Aber diesmal nicht. Und dann haben wir zu anderen Mitteln gegriffen.«
    »Lassen Sie mich raten. Sie haben mit ein paar Leuten unter vier Augen gesprochen«, sagte Janson. »Und dabei fiel mein Name.«
    »Sogar mehrmals. Einige hochgestellte Persönlichkeiten im State Department und der CIA haben Sie alle wärmstens empfohlen. Mr. Janson, Sie haben mit der Regierung nichts mehr zu tun. Sie sind freier Bürger und verfügen über internationale Verbindungen mit anderen Leuten in Ihrer Branche oder dem, was einmal Ihre Branche war. Wenn man Ihre ehemaligen Kollegen von Consular Operations hört, ist Paul Janson >der Beste, den es in seinem Gewerbe gibt<. Ich glaube, das war die exakte Formulierung.«
    »Wenn man Ihnen das im Hinblick auf die Gegenwart gesagt hat, dann ist das irreführend. Die haben Ihnen doch bestimmt auch mitgeteilt, dass ich ausgestiegen bin. Ich frage mich nur, ob man Ihnen auch die Gründe dafür genannt hat.«
    »Das Entscheidende ist, dass Sie jetzt sozusagen ein freier Mann sind«, entgegnete sie. »Sie sind vor fünf Jahren bei Consular Operations ausgeschieden.«
    Janson legte den Kopf etwas zur Seite. »Irgendwie ist es peinlich wenn man sich von jemand auf der Straße verabschiedet und dann feststellt, dass er in dieselbe Richtung geht wie man selbst.«
    Sein Ausscheiden bei Consular Operations hatte ein gutes Dutzend so genannter Austrittsinterviews mit sich gebracht, einige davon salbungsvoll, einige recht unbehaglich und einige, die nachgerade hitzig verlaufen waren. Das Gespräch, an das er sich am deutlichsten erinnerte, war das mit Unter staatssekretär Derek Collins gewesen. Auf dem Papier leitete der Mann im Außenministerium das Büro für Nachrichtendienste; in Wirklichkeit war er Direktor einer Geheimabteilung, die sich Consular Operations nannte. Selbst heute noch sah er Collins ganz deutlich vor sich, wie er seine klobige schwarz geränderte Brille abnahm und sich den Nasenrücken massierte. »Ich glaube, Sie tun mir Leid, Janson«, hatte Collins erklärt. »Ich hätte nie geglaubt, dass ich einmal so etwas sagen würde. Sie waren >die Maschine<, Janson. Sie waren der Mann mit einem Stück Granit an der Stelle, wo andere ihr Herz tragen. Und jetzt sagen Sie, dass das, worauf Sie sich am besten verstehen, Sie anwidern würde. Das macht doch keinen gottverdammten Sinn! Sie sind so etwas wie ein Meisterkonditor, der verkündet, dass er plötzlich nichts Süßes mehr mag. Ein Pianist, der sagt, dass er den Klang von Musik nicht ertragen kann. Janson, Gewalt ist etwas, worauf Sie sich sehr, sehr, sehr gut verstehen. Und jetzt teilen Sie mir mit, Sie könnten das nicht mehr ertragen.«
    »Ich erwarte ja nicht von Ihnen, dass Sie das verstehen, Collins«, hatte er geantwortet. »Sagen wir einfach, ich habe nicht mehr das Herz dafür.«
    »Sie haben überhaupt kein Herz, Janson.«
    Die Augen von Collins waren wie Eis. »Deshalb tun Sie doch das, was Sie tun. Verdammt noch mal, das ist doch der Grund, weshalb Sie der Mensch sind, der Sie sind.«
    »Mag ja sein. Aber möglicherweise bin ich gar nicht der, für den Sie mich halten.«
    Ein kurzes, bellendes Lachen. »Ich kann nicht an einem Tau hochklettern, Janson. Ich kann kein gottverdammtes Patrouillenboot steuern, und wenn ich durch ein Infrarotglas schaue, werde ich seekrank. Aber ich verstehe etwas von Menschen, Janson. Das ist das, was ich tue. Sie sagen, das Töten macht Sie krank. Jetzt werde ich Ihnen etwas sagen, was Ihnen eines Tages auch selbst klar werden wird: Nur so werden Sie das Gefühl haben, zu leben.«
    Janson schüttelte den Kopf. Was der Mann ihm da ins Gesicht sagte, ließ ihn schaudern und erinnerte ihn erneut daran, weshalb er mit dieser Arbeit Schluss machen musste, weshalb er das eigentlich schon lange hätte tun sollen. »Was ist das für ein Mensch...«, setzte er an und hielt dann inne, weil der Ekel ihn übermannte. Er atmete tief durch. »Was ist das für ein Mensch, der töten muss, um das Gefühl zu haben, dass er lebt?«
    Collins' Blick schien sich förmlich in ihn hineinzubohren. »Ich denke, dasselbe sollte ich Sie fragen, Janson.«
    Jetzt saß er Marta Lang in Novaks Privatjet gegenüber und fragte: »Wie viel wissen Sie über mich?«
    »Nun, Mr. Janson,

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