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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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sich: Wenn ein Schuss aus einer schallgedämpften Waffe nicht sofort tödlich war -also nicht das Zentralnervensystem lähmte -, würde das Opfer mit seinen Schreien alle alarmieren. Im Nahkampf leistete die Würgeschlinge gute Dienste, weil sie die Luftzufuhr ebenso wie den Blutkreislauf unterbrach, aber das kam hier nicht in Frage. Blasrohrbolzen mochten riskant sein, aber bei der taktischen Optimierung ging es nicht darum, die bestmögliche Methode zu wählen, nein, es galt die beste verfügbare Methode einzusetzen.
    Janson zielte mit seinem Blasrohr auf die schnatternden beiden Wachen und schickte sich an, einen weiteren Bolzen abzuschicken, als die beiden benommen zusammen-sanken; Katsaris hatte sie also doch getroffen.
    Jetzt herrschte wieder Stille; nur das Keckem der Elstern und die Rufe der Möwen, das Summen und Schrillen der Zikaden und Käfer waren zu hören. Alles schien richtig. Alles schien so, als ob die Probleme erledigt worden und die Männer zu ihrem pflichtgemäßen Wachdienst zurückgekehrt wären.
    Und doch konnte die Sicherheit, die sie sich gerade verschafft hatten, jeden Augenblick wieder dahin sein. Die Informationen, die sie sich aus abgehörten Telefonaten und Satellitenbildmaterial verschafft hatten, deuteten darauf hin, dass die nächste Schicht erst in einer Stunde den Dienst antreten würde - aber sie hatten keine Garantie, dass der Dienstplan nicht geändert worden war. Jede Minute war jetzt von immensem Wert.
    Janson und Katsaris huschten blitzschnell zu der dunklen Stelle unter der Nordveranda und glitten zwischen den massiven Stützpfeilern hindurch, die die Veranda in Abständen von einem Meter trugen. Nach den Plänen, die sie studiert hatten, befand sich der kreisförmige Steindeckel in der Mitte der Nordmauer und grenzte dort unmittelbar an das Kalksteingemäuer des Hauptgebäudes. Janson tastete sich blind am Boden entlang, seine Hände wanderten über das Bruchsteinfundament, wo Boden und Bauwerk sich trafen. Plötzlich spürte er, wie seine Hand an etwas stieß und dann darüber glitt. Es fühlte sich wie ein prall gefüllter Gummischlauch an. Seine Hand zuckte zurück. Er hatte eine Schlange in ihrem Schlaf gestört. Die meisten Schlangenarten auf der Insel waren harmlos, aber auch die giftigen - darunter die Sägeschuppenviper und die anuranische Krait - waren ziemlich weit verbreitet. Er zog sein Kampfmesser aus seiner Scheide und stach damit in die Richtung, wo er die Schlange ertastet hatte. Das Messer stieß mitten in der Luft auf Widerstand - es hatte etwas getroffen -, und Janson drückte das Etwas lautlos auf die Steinmauer herunter. Etwas Sehniges, Massives gab unter dem Druck der rasiermesserscharfen Klinge nach.
    »Ich hab es gefunden«, flüsterte Theo, ein kurzes Stück von ihm entfernt.
    Janson knipste eine winzige Infrarotlampe an, zog sich das Nachtsichtgerät über die Augen und schaltete es von passivem auf aktives Infrarot.
    Theo kauerte vor einer großen Steinscheibe. Die Grotte unter ihren Füßen war im Laufe der Jahre für die verschiedensten Zwecke benutzt worden, deren wichtigster die Unterbringung von Gefangenen war. Zu anderen Zeiten hatte man die Grotte auch zur Lagerung unbelebter Gegenstände benutzt, seien es nun Lebensmittel oder Munition, und unter dem massiven Steindeckel gab es deshalb einen senkrechten Tunnel, der als Abwurfschacht diente. Der Deckel war so konstruiert, dass man ihn leicht entfernen konnte, aber der Zahn der Zeit neigt dazu, die Dinge zu komplizieren. Sie konnten froh sein, wenn sie es überhaupt schafften, den Deckel zu entfernen.
    Er hatte beiderseits Handgriffe. Theo zerrte an dem einen, stemmte die kräftigen Beine ein und versuchte, den flachen, runden Stein in die Höhe zu hieven. Nichts. Nur ein halb ersticktes Grunzen war zu hören.
    Jetzt schloss Janson sich ihm an, kauerte sich auf der gegenüberliegenden Seite nieder und presste die Hände in den für diesen Zweck vorgesehenen Schlitz. Beide Beine einstemmend, drückte er mit aller Kraft zu. Er konnte hören, wie Theo langsam seinen Atem entweichen ließ, während er seine ganze beträchtliche Körperkraft einsetzte.
    Nichts.
    »Drehen«, flüsterte Janson.
    »Das ist doch kein Glas mit Oliven«, sagte Theo, veränderte aber seine Position. Er stemmte die Beine gegen die senkrechte Mauer, krampfte beide Hände um den Vorsprung in dem Steindeckel und drückte. Auf der anderen Seite zog Janson den Deckel in dieselbe Richtung.
    Und jetzt bewegte er sich: Das

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