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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Einsatzes konzentriert.
    Würden die Rebellen sie mit einem Schnellboot verfolgen? Möglich war es, wenn auch nicht sehr wahrscheinlich. Wenn man kein sehr geschickter Kletterer war, stellte Adam's Hill ein recht beeindruckendes Hindernis dar.
    Die sechs Menschen im Schlauchboot konnten das Womp-womp der Rotoren hören, ehe sie das Flugzeug entdeckten. Eine Viertelmeile offenes Meer trennten sie noch davon. Andressen sah auf die Uhr und beschleunigte ihre Fahrt. Sie hatten ihren Zeitplan überschritten: Das Befreiungsmanöver hatte länger gedauert als erwartet. Das kleine Boot hob und senkte sich mit den Wellen wie ein Stück Treibholz, während sein starker Außenbordmotor sie auf mehr oder weniger geradem Kurs hielt. Jetzt tauchte das Flugzeug vor ihnen auf. Es ruhte auf einem sich selbst aufblasenden schwarzen Gummischwimmer. Die Rotoren peitschten das Meer, und es sah so aus, als würde sich um die Maschine herum eine schüsselförmige Vertiefung bilden. Hennessy, der Honwana auf dem Rückflug ablösen würde, bereitete die Hydraulik vor.
    Jetzt zeichnete sich der matt schimmernde Kunststoffrumpf der Maschine im ersten Schimmern des jungen Tages ab, einem rosafarbenen Streifen, der entlang des Horizonts verlief. Ein paar Minuten später hatte der Streifen sich verbreitert, seine Konturen verloren, war dafür aber intensiver geworden, wie das Licht einer Bogenlampe, wenn man es durch die aneinander gelegten Finger sieht. Der Morgen dämmerte an einem jetzt fast klaren Himmel: ein dunkles Violett, das schnell in ein intensives Hellblau überging. Morgendämmerung auf dem Indischen Ozean. Die erste Morgendämmerung, die Peter Novak seit mehreren Tagen zu sehen bekam.
    Hennessy öffnete sein Fenster und rief zu Janson hinunter: »Und wer ist die Frau?«, wollte er wissen. Seine Stimme klang angespannt.
    »Je von Donna Hedderman gehört?«
    »Maria, Mutter Gottes, Janson! Eine Person solltet ihr befreien. In dieser Kiste bringe ich keine zusätzliche Person unter. Verdammt noch mal, wir sind ohnehin an der Grenze unserer Treibstoffkapazität. Wir können nicht einmal hundert Pfund zusätzliche Ladung aufnehmen, ohne dass uns der Treibstoff ausgeht, ehe wir die Landezone erreichen. So knapp sind die Toleranzen.«
    »Ich verstehe.«
    »Solltest du auch. War schließlich dein Plan, Herrgott. Gib mir also eine Alternative.«
    Janson schüttelte den Kopf. »Es gibt keinen Ort in der Nähe, den wir nutzen können, sonst wäre das eine Alternative.«
    »Und was sieht dein Plan jetzt vor?«, wollte der Ire wissen.
    »Ich werde zurückbleiben«, sagte Janson. »Der Treibstoff in dem Schlauchboot reicht aus, um damit nach Sri Lanka zu kommen.«
    Hennessy sah ihn ungläubig an, worauf Janson hinzufügte: »Ich brauche bloß das Tempo zu reduzieren und die Strömung auszunutzen. Glaub mir, ich weiß, was ich tue.«
    »Sri Lanka ist nicht sicher. Das hast du doch selbst gesagt, bei allen Heiligen!«
    »Für Novak nicht sicher, das habe ich gesagt. Ich kriege das schon hin. Ich habe Ausweichpläne vorbereitet, für den Fall, dass es zu so etwas kommt.«
    Das war nur zur Hälfte ein Bluff. Der Plan konnte funktionieren, aber er hatte nicht mit dieser Eventualität gerechnet.
    Jetzt wurde Donna Hedderman, die erregt, aber zusammenhanglos ständig auf die Männer einredete, an Bord der Maschine gebracht. Ihr Gesicht war gerötet, ihre Kleidung von der Gischt nass.
    »Mr. Janson?«
    Die Stimme des Ungarn klang klar und deutlich und war trotz der lärmenden Rotoren zu verstehen. »Sie sind ein sehr tapferer Mann. Sie beschämen mich, und mich zu beschämen ist gar nicht so leicht.«
    Er packte Janson am Arm. »Das werde ich nicht vergessen.«
    Janson senkte den Kopf und sah Peter Novak gerade in dessen braune Augen. »Bitte, tun Sie das aber. Ich muss Sie sogar darum bitten, aus Gründen meiner Sicherheit und der meines Teams.«
    Das war die Antwort eines Profis. Und Janson war ein Profi.
    Der andere blieb eine Weile stumm. »Sie sind ein guter Mann«, sagte er schließlich. Katsaris half Peter Novak die Rampe hinauf in das Flugzeug und kletterte dann wieder herunter.
    Der Grieche sah Janson mit strengem Blick an. »Ich bleibe. Du gehst.«
    »Nein, mein Freund«, sagte Janson.
    »Bitte.«
    Katsaris ließ nicht locker. »Du wirst gebraucht. Einsatzleitung, ja? Falls etwas schief geht.«
    »In dieser Phase kann nichts mehr schief gehen«, widersprach Janson. »Novak ist in erfahrenen Händen.«
    »Hundert Meilen auf dem offenen Meer in

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