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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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einem Schlauchboot - das ist kein Witz«, beharrte Katsaris mit versteinerter Miene.
    »Willst du sagen, ich bin für einen kleinen Segeltörn zu alt?«
    Katsaris schüttelte den Kopf, ohne auf den lockeren Ton des anderen einzugehen. »Bitte, Paul. Ich sollte der sein, der hier bleibt.«
    Sein schwarzes Haar glänzte im Licht der Morgendämmerung.
    »Verdammt noch mal, nein!«, herrschte Janson ihn in einer Aufwallung von Ärger an. »Ich habe hier das Kommando, ich habe Mist gebaut, und ich werde das auslöffeln. Kein Mitglied meines Teams geht ein Risiko ein, das mir zukommt. Ende der Diskussion.«
    Es war eine Sache des Stolzes - es hatte etwas mit Ehre in der Schattenwelt zu tun, in der sie lebten. Katsaris schluckte und tat dann, was Janson ihm befohlen hatte. Aber die Sorge konnte er nicht aus seinem Gesicht wischen.
    Janson stieß ab und drosselte den Motor des Schlauchboots. Bei geringerem Tempo würde der Treibstoff länger halten. Anschließend vergewisserte er sich durch einen Blick auf den Kompass seiner Armbanduhr, dass die Richtung stimmte.
    Er würde drei oder vier Stunden brauchen, um die Küste im Südosten von Sri Lanka zu erreichen. Dort hatte er einen Kontaktmann, der ihn auf einem schnellen LKW zum internationalen Flughafen von Colombo bringen konnte, vorausgesetzt, dass dort nicht wieder die Tiger von Tamil Eelam das Sagen hatten. Das war keine ideale Lösung, aber eben die beste aller verfügbaren Alternativen.
    Er sah der kleinen türkisfarbenen Spezialmaschine nach, wie sie sich in die Lüfte erhob, Höhe gewann und Kurs auf Katchall nahm.
    Der Morgenhimmel war jetzt von herrlichem Azurblau, einem Blau, von dem sich der Kunststoffrumpf des Flugzeuges kaum abhob, und Jansons Erleichterung wuchs, als er die Maschine über den Himmel gleiten sah.
    Einen kurzen Augenblick lang gab er sich einem Gefühl des Stolzes hin. Was sie geleistet hatten, war ein Triumph gegen fast aussichtslose Chancen gewesen. Peter Novak war frei. Die muslimischen Fanatiker hatten ihren prominenten Gefangenen verloren und eine schwere Demütigung hinnehmen müssen. Janson lehnte sich im Boot zurück und sah zu, wie das Flugzeug noch ein wenig höher stieg; mit seiner Beweglichkeit sah es beinahe wie ein natürliches Lebewesen aus, ein Insekt.
    In dem kleinen Boot würde er die Küstenebene von Sri Lanka mit großer Vorsicht ansteuern müssen; manchmal traf man dort auf unerwartete Sandbänke, die das Manövrieren erschwerten. Aber von Colombo gab es einen direkten Flug nach Bombay, und von dort würde er unmittelbar in die Staaten zurückkehren können. Er hatte sich Marta Langs Telefonnummer eingeprägt und die von Katsaris ebenfalls; er würde sie so bald wie möglich anrufen. Sein Boot verfügte nicht über die dafür erforderlichen Einrichtungen, aber er wusste, dass Katsaris das Kommando übernehmen und in wenigen Minuten Novaks Stellvertreterin davon verständigen würde, dass der Einsatz geglückt war. Janson hatte sich gewünscht, dieses Gespräch führen zu können, aber Katsaris hatte ein mindestens ebenso großes Anrecht darauf: Er hatte Ungewöhnliches geleistet, und der Triumph gebührte ebenso ihm.
    So wie Janson die Liberty Foundation kannte, hatten sie, wahrscheinlich schon bevor die BA609 nach Katchall zurückkehrte, eine kleine Luftflotte zusammengestellt, sinnierte er und blickte der Maschine nach, wie sie immer höher in den Himmel stieg.
    Und dann - nein, das konnte nicht sein, es musste sich um eine Luftspiegelung handeln! - sah er den Blitz, das grelle, feurige Leuchten und die weiße Wolke einer Explosion. Ein heller Schimmer bleichte den Morgenhimmel, unmittelbar gefolgt von einem gewaltigen zweiten Blitz, diesmal dem Gelbweiß von in Sekundenbruchteilen verbrennendem Treibstoff. Kleine Wrackstücke regneten auf das Meer herab.
    Nein! Um Himmels willen, nein!
    Einige endlose Sekunden lang war Janson wie benommen. Er schloss die Augen, öffnete sie wieder: Hatte er sich das eingebildet?
    Ein Propeller wirbelte träge an ihm vorbei, bevor er ins Meer klatschte.
    Du lieber Gott.
    Es war eine Katastrophe, wie er sie noch nie erlebt hatte. Er spürte, wie sich eine eisige Hand um sein Herz krampf-te. Theo. Theo Katsaris, der Mann, der für ihn wie ein Sohn gewesen war. Ein Mann, der ihn liebte und den er geliebt hatte. »Lass mich hier bleiben«, hatte Theo ihn angefleht, und Janson hatte es - aus Eitelkeit, aus Stolz -abgelehnt.
    Tot. Vor seinen Augen verbrannt.
    In einem Kaleidoskop sah er die

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