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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Aber was sollten sie mit Donna Hedder-man machen? Es war kein dritter Klettergurt und auch kein weiteres Bremssystem vorhanden, das sie benutzen konnte. Janson und Katsaris wechselten einen langen Blick - und einigten sich wortlos auf ein weiteres Vorgehen, das sie in stummer Verzweiflung als das einzigmögliche erkannt hatten.
    Während Theo ein weiteres Seil in einer Doppelschlinge um einen anderen Felszacken legte, ließ sein Gesichtsausdruck keine Zweifel an seinen Gedanken. Der Teufel sollte die Amerikanerin holen! Aber sie hier zurückzulassen kam nicht in Frage.
    Ein Feuerstoß von dem Wachturm ließ neben ihm Felssplitter aufspritzen.
    Sie hatten keine Zeit.
    Immer mehr Wachposten würden jetzt ihr Feuer auf den Felsvorsprung konzentrieren. Die Dunkelheit und der Nebel erschwerten freilich das Ziel, denn es war klar zu erkennen, dass die Schüsse auf eine Distanz von vierzig Metern weitab lagen. Aber was den Rebellen an Genauigkeit fehlte, ersetzten sie durch Masse. Jetzt knatterten ununterbrochen Schüsse. Wie lange noch, bis eine der vielen Kugeln ihr Ziel traf?
    »Nimm dein Seilende«, wies Janson Katsaris an. Unterdessen verschnürte Janson die Frau in seinem eigenen Klettergürtel, was nicht ganz leicht war und dazu führte, dass das Nylonnetz sich um ihre Schenkel und ihre beträchtliche Taille spannte. Hastig bereitete er den Abseilachter vor. Ein nicht gerade zaghafter Schubs, und sie war auf dem Weg nach unten.
    Janson hatte jetzt weder einen Klettergurt noch eine Abseilvorrichtung. Er überprüfte die Verankerung, die Katsaris vorgenommen hatte, klammerte sich dann rittlings an das Seil, schlang es um den linken Schenkel und quer über die Hüfte, über die Brust und den Kopf herum zur rechten Schulter und dann wieder auf dem Rücken zur linken Hand. Das Seil schlang sich jetzt wie ein S um seinen Oberkörper. Er würde es mit der rechten Hand führen und mit der linken die Geschwindigkeit regulieren. Wenn er das Seil mit der Handfläche nach oben umfasst hielt, konnte er es vom Rücken wegdrücken, um sein Tempo zu beschleunigen, oder es sich um die Hüfte schlingen, um langsamer zu werden. Seine Nylonkleidung würde ihm etwas Schutz vor Reibungsverbrennungen liefern. Trotzdem gab er sich keinen Illusionen hin. Er hatte sich bei einer Übung einmal auf diese Weise, im so genannten Dülfersitz, abgeseilt; es würde äußerst schmerzhaft sein.
    »Funktioniert das wirklich?«, fragte Katsaris skeptisch.
    »Aber sicher funktioniert es«, erwiderte Janson. »Ich habe das schon mal gemacht.«
    Damals hatte er gehofft, es nie wieder tun zu müssen.
    Einige Feuerstöße, die wie das Rattern einer Kreissäge klangen, peitschten wie ein bleierner Hagel auf die Klippe nieder. Das Felsgestein zu ihren Füßen, nur wenige Zentimeter von ihnen entfernt, explodierte; ein paar Splitter trafen Janson ins Gesicht. Sie hatten keine Zeit.
    »Ich stecke fest!«
    Das war Donna Heddermans klagende Stimme, vielleicht zehn Meter unter ihnen.
    »Wir kommen gleich!«, rief Janson ihr zu, während er und Katsaris sich über den Vorsprung hinunterließen. In der Hüfte abgeknickt, stemmten die beiden Männer die Beine senkrecht zur Felswand, »gingen«, wo das möglich war. Für Janson war der Abstieg qualvoll; seine Nylonweste war zwar kräftig, konnte aber in keiner Weise verhindern, dass das Seil sich in sein Fleisch presste. Der Druck ließ sich nur dadurch lindern, dass er seinen ohnehin schon schmerzenden Muskeln noch mehr zumutete.
    »Helft mir!«, hallte die Stimme der Frau ängstlich aus der Tiefe.
    Als sie ein Drittel des Weges zurückgelegt hatten, erreichten sie sie und sahen, was passiert war. Ihr langes, von der Gefangenschaft verfilztes Haar hatte sich in dem Achter verfangen. Damit hätten sie rechnen müssen. Katsaris zog ein Messer heraus, stieß sich seitwärts mit den Füßen ab und schwebte auf sie zu. Sie stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus. Mit einem Schnitt war ihr verheddertes Haar frei. Aber sie hatte noch viel mehr Haare, und es konnte wieder passieren. Katsaris wand einen Segeltuchstreifen um das Tau, der ein weiteres Abgleiten verhinderte.
    »Ganz ruhig«, sagte er, schob sich weiter auf die Frau zu, packte eine Hand voll Haar und säbelte es ab, ohne auf ihre lauten Protestrufe zu achten. Mit ihrer Frisur war jetzt kein Staat mehr zu machen, aber diesmal ging Sicherheit vor Schönheit.
    Janson gab sich alle Mühe, mit den anderen Schritt zu halten, biss die Zähne zusammen, als das Tau sich

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