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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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geringe Verlässlichkeit berühmt waren, besonders im Stadtbereich. Außerdem war Sprechfunk nicht immer möglich oder angemessen. Die Transponder erlaubten es dem Teamleiter, die Mitglieder seiner Schicht im Auge zu behalten: Jedes einzelne erschien als pulsierender Punkt auf einem Plasmaschirm. Wenn eine Person sich bei der Verfolgung der Zielperson zu weit entfernt hatte, würden die anderen ihm mit oder ohne verbale Anweisungen folgen können.
    Janson schlüpfte in die gelbe Windjacke des Mannes, setzte sich seine graue Mütze auf und eilte im Laufschritt durch den Seitenausgang des Kaufhauses ins Freie.
    Jetzt würde er seinen Abstand halten müssen. Er rannte die Eolou hinunter zur Praxitelous-Straße und dann durch die Lecka-Straße, wobei ihm bewusst war, dass seine Bewegungen als pulsierender Punkt sichtbar sein würden.
    Was hatte Andros ihnen gesagt?
    Und was für eine Erklärung gab es für das Geld auf seinem Konto auf den Cayman-Inseln? Hatte jemand ihn reingelegt? Wenn das der Fall war, dann war das eine sehr aufwändige Methode. Wer hatte schon Zugang zu so viel Geld? Mit Sicherheit keine Regierungsbehörde. Für ein ranghohes Mitglied der Liberty Foundation dagegen wäre das kein Problem. Womit sich wieder einmal die uralte Frage stellte: Cui bono? Wer hat Nutzen davon?
    Wer in der Liberty Foundation würde jetzt, da Novak aus dem Weg geschafft war, daraus einen Vorteil ziehen? War Novak getötet worden, weil er in Begriff gewesen war, irgendeine Ungeheuerlichkeit in seiner eigenen Organisation zu entdecken, eine Unkorrektheit vielleicht, die bislang weder ihm noch Marta Lang aufgefallen war?
    Eine kleine Katze huschte am Trottoir entlang: Janson näherte sich erneut dem Katzenzentrum Athens, dem Nationalgarten. Er hastete hinter der Katze her, versuchte sie einzufangen.
    Ein paar Passanten musterten ihn verblüfft.
    »Greta!«, rief er, schnappte sich die graue Katze und drückte sie an sich. »Du hast ja dein Halsband verloren!«
    Er ließ das Plastikarmband mit dem Transponder um den Hals des Tieres herum zuschnappen. Es saß knapp, aber nicht unbequem. Als er sich dem Park näherte, ließ er das wild um sich schlagende Tier los, das sofort im Dickicht verschwand und die Mäusejagd aufnahm. Dann trat Janson in eine der Holzhütten, die in dem Park als Toiletten aufgestellt waren, und stopfte die Mütze und die gelbe Windjacke in einen schwarzen Abfallbehälter.
    Minuten später saß er in einem Wagen der Straßenbahnlinie 1; weit und breit war kein Beschatter zu sehen. Bald würden die Mitglieder des Teams im Park zusammenströmen. Wie er den Sektor Athen kannte, würde sich gleich darauf jeder mit großer Genialität dem Verfassen gesichtswahrender Berichte zuwenden.
    Sektor Athen. Er hatte Ende der siebziger Jahre dort mehr Zeit verbracht, als ihm lieb war. Jetzt zermarterte er sich das Gehirn bei dem Versuch, sich an jemanden zu erinnern, der ihm vielleicht erklären konnte, was hier im Gange war - es von innen heraus erklären konnte. Es gab eine Menge Leute, die ihm Gefälligkeiten schuldeten; jetzt war es an der Zeit, sie daran zu erinnern.
    Das Gesicht tauchte vor seinem inneren Auge auf, ehe sich der Name einstellte: ein Schreibtischhengst in mittleren Jahren von der Athener CIA-Station. Er arbeitete in einem kleinen Büro im zweiten Stock der US-Botschaft an der Vassilissis Sofias Avenue, in der Nähe des Byzantinischen Museums.
    Nelson Agger war ein vertrauter Typ. Ein Karrierebeamter mit Magengeschwüren und ohne nennenswerte Überzeugungen. Er hatte sein Studium an der Northwestern University mit einem Diplom in Politologie abgeschlossen, und seine Studienleistungen und Empfehlungsschreiben hatten zwar ausgereicht, um ihm die Promotion zu ermöglichen, aber nicht für ein Stipendium oder den Zuschuss zu den Studiengebühren, den er gebraucht hätte. Derartige Unterstützung musste von einer außen stehenden Stelle kommen - in seinem Fall einer vom State Department gesponserten Stiftung.
    Als das alles geregelt war, wurde er Analytiker und legte in seiner Tätigkeit eine wahre Meisterschaft in der Beherrschung der ungeschriebenen Regeln für die Produktion analytischer Berichte an den Tag. Die Berichte - von denen Janson eine ganze Anzahl zu Gesicht bekommen hatte - waren ausnahmslos untadelig und verlässlich und deuteten auf die große Autorität ihres Verfassers hin, wobei die hochtrabenden Formulierungen ihre Inhaltslosigkeit hervorragend tarnten. Sie waren mit Phrasen wie

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