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Der Jet-set-Dämon

Der Jet-set-Dämon

Titel: Der Jet-set-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hoch sie über dem Boden stand. Das Gelände war als schwierig einzustufen. Bis zum Ort hin fiel es steil ab. Damiano kämpfte sich weiter vor. Auf seinem Gesicht lag ein verbissenes Grinsen. Dieser Unglücksfall war genau das, auf das er gewartet hatte. Der scharfe Wind fuhr gegen sein Gesicht, es machte ihm nichts aus. Ein Mann wie er verspürte keine Schmerzen. Die zweite Hälfte der Strecke gestaltete sich leichter. Die Kabine stand über einem Hang, auf dem noch dick der Schnee lag, weil wenig Sonne hinkam.
    Die Leute würden, wenn sie sprangen, im weichen Schnee landen!
    Fulgera winkte ihnen bereits zu. Sie mußten ihn längst gesehen haben, da sich seine Gestalt deutlich vor dem Untergrund abhob. Mit beiden Armen winkend lief er auf die Gondel zu, mußte danach schwer stapfen, weil der Schnee doch höher wurde. Endlich hatte er sein Ziel erreicht. Schräg unterhalb der Kabine blieb er stehen.
    Sie saßen noch auf den schmalen Bänken, hatten aber ihre Köpfe in eine Richtung gedreht, um Fulgera erkennen zu können. Man konnte den Teil eines Fensters zurückschieben.
    Einer der Männer tat es. Seine Gesichtsfarbe hatte einen käsigen Ton bekommen, als er Fulgera zurief, daß das Seil gerissen war.
    »Ich weiß es und habe dafür gesorgt, daß die Fahrt unterbrochen wurde.«
    »Dann haben wir Ihnen das Leben zu verdanken.«
    Nur keine falsche Bescheidenheit, dachte der Italiener und rief zurück:
    »So ist es!«
    Eine Frau begann zu kreischen. »Verdammt, ich will endlich aus diesem hängenden Sarg raus!«
    Sie sprach deutsch und wurde plötzlich hysterisch. Zwei Männern gelang es schließlich, sie zu beruhigen. Da ließ sie sich wieder auf den Sitz fallen.
    Fulgera behielt die Nerven. »Öffnen Sie die Tür!« rief er hoch. »Sie müssen dann springen.«
    »Nein, das mache ich nicht!«
    »Es gibt keine andere Lösung!«
    Einer der Männer riß an seiner Seite die Tür auf. Die erste Frau sprang. Es war nicht die, die geschrien hatte. Sie fiel wie ein großer Vogel dem Untergrund entgegen und schrie erst auf, als sie im weichen Schnee gelandet war.
    Unverletzt blieb sie dort liegen.
    Auch die anderen drei kamen aus der Gondel. Sie waren tief eingesunken, rappelten sich hoch und kämpften sich durch den hüfthoch liegenden Schnee auf ihren Retter zu.
    Fulgera stand dort, wo der Schnee nicht mehr so hoch lag. Er sah ihnen entgegen, lächelte dabei und nickte. Keiner redete, sie schauten sich nur gegenseitig an, bis der Italiener sagte: »Ich glaube, wir müssen zu Fuß hinunter nach Moritz.«
    Diese Worte brachen den Bann. Plötzlich redeten alle durcheinander. Fulgera konnte sich vor Dankbezeugungen nicht retten, er wehrte alles ab und bat die vier Menschen nur um einen Gefallen.
    »Welchen? Wir erfüllen jeden«, sagten die Deutschen wie aus einem Munde.
    »Bewahren Sie das gut auf.« Er griff in die Tasche und holte vier Visitenkarten hervor.
    Auf ihnen stand nur ein Name.
    DAMIANO FULGERA
    ***
    Unser Trip nach Italien hatte nichts gebracht, und so waren wir wieder nach London zurückgekehrt, wo auch schon vorsommerliches Wetter herrschte und ich die italienische Wärme nicht vermißte. Sir James hatte uns empfangen, sich unseren Bericht angehört und die Schultern gehoben. »Das war eben mal ein Schuß in den Ofen, wenn ich das so locker bemerken darf. Es kann ja nicht jeder Fall gleich ein Hammer sein.«
    »Das meine ich auch, Sir.«
    Er schaute mich an. »Ich kenne Sie, John. Sie haben noch etwas auf dem Herzen.«
    »Und ich auch«, meldete sich Suko.
    »Dann mal raus damit.«
    »Ich glaube nicht an einen Schuß in den Ofen«, erklärte ich.
    Sir James lehnte sich zurück. »Weiter, bitte.«
    »Meiner Ansicht nach hat da jemand versucht, seine Spuren zu verwischen, und dieser Meinung ist auch Suko.«
    »Ob bewußt oder unbewußt, man will uns aufs Glatteis führen«, stand der Inspektor mir bei. »Wir sollen keine Chance mehr erhalten, den Spuren zu folgen. Damiano Pulgera löst sich auf in Rauch.«
    »Aber er ist Ihrer Meinung nach nicht tot.«
    »Wahrscheinlich nicht«, sagte Suko.
    Sir James stand auf und knetete sein Kinn. Er schaute auf die holzgetäfelte Wand, hinter der einige Geheimnisse verborgen lagen, wie Diawand, Karten und so weiter. »Was ist er für ein Typ?« fragte unser Chef. »Die Frage ist sicherlich schwer zu beantworten, aber Sie werden sich ein Bild von ihm gemacht haben können.«
    »Das haben wir tatsächlich. Die Asche deutet natürlich auf einen Vampir hin. Seine und die Asche

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