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Der Jet-set-Dämon

Der Jet-set-Dämon

Titel: Der Jet-set-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es tatsächlich mal so ist, kann man es nicht glauben. Nein, seine Rechnung leitet er ab zu dem Begriff Abrechnung.«
    Sandra Ceur war überrascht. »Das hört sich aber verdammt endgültig an, Kiki.«
    »Ist es auch.«
    Sandra lachte falsch und sprach dabei. »Er wird uns doch nicht töten wollen?«
    »Kannst du in seinen Kopf schauen?«
    »Nein.«
    »Eben. Er hat sich immer geheimnisvoll gegeben, ließ sich nie in seine Karten schauen und erging sich stets in Andeutungen. Ich sage dir was, Sandra, hier riecht es nicht nur, hier stinkt es auch. Und das bis zum Himmel.«
    Sandra wollte nicht widersprechen.
    Sie hatten ja ähnliche Gedanken beschäftigt, und Kiki drängte sie.
    »Machen wir es gemeinsam, oder soll ich…?«
    »Nein, nein, gemeinsam.«
    »Dann komm.«
    Sandra blieb noch. »Ohne die anderen?«
    »Ja, zum Teufel. Ich will dieses verfluchte Zimmer verlassen. Ich hasse die alten, verstaubten Möbel. Sie sind mir auch unheimlich.«
    Kiki ging zur Tür. Es war ihr plötzlich egal, ob Sandra mitkam oder nicht. Mit der Unterkante streifte die Tür über den alten Teppich, aber Kiki trat noch nicht hinaus auf den Gang. Sie blieb in der Türöffnung stehen.
    »Was ist denn?« fragte Sandra.
    »Da hat wohl jemand geschrien.«
    Sandra näherte sich der Freundin. »Bist du dir da sicher?«
    »Fast. Ich habe gute Ohren.«
    »Und wo ist der Schrei aufgeklungen?«
    »Im Schloß natürlich.«
    Die beiden standen in der offenen Tür und dachten nach. Keiner wollte so recht mit einem Vorschlag herausrücken. Irgendwie fürchteten sie sich davor, etwas Falsches zu sagen.
    »Keiner von uns kennt das Schloß!« wisperte Sandra. »Der Schrei kann überall aufgeflammt sein.«
    »Ja, ja…«
    »Was macht dich dann so nachdenklich?«
    Kiki verzog das Gesicht. »Ich denke darüber nach, wer ihn ausgestoßen haben könnte. Da kommen doch eigentlich nur die anderen Geretteten in Frage. Die Sanders oder die Richmanns.«
    »Meinst du?«
    Kiki hob die Schultern. Sie hatte sich entschlossen, den Gang zu betreten. Der Kerzenschein störte sie nicht, dafür die langen Schatten, die von ihm produziert wurden und über den Boden glitten. Auch Kiki wurde in das Spiel aus Hell und Dunkel eingefangen. Sie hatte die dünnen Schreie deutlich vernommen. Jetzt waren sie verstummt. Weshalb? Hatte man den oder die Menschen ausgeschaltet? Sie drehte sich um.
    Sandra stand noch an der Tür. Erst als Kiki winkte, betrat auch sie den Gang. »Komm, wir müssen auf die Treppe zulaufen. So etwas gibt es in jedem Schloß…«
    »Wenn du meinst.«
    So weit kamen sie nicht. Vor ihnen öffnete sich eine Tür. Die Mädchen zuckten zurück, Angst und Spannung hielten sie umklammert, ihre Haltungen waren steif geworden, sie schauten starr auf die Tür und hörten auch die vorsichtig gesetzten Schritte. Jemand kam… Wenige Sekunden später atmeten sie auf, denn es waren Bekannte, die den Raum verließen. Die Richmanns.
    Das Ehepaar hielt sich an den Händen gefaßt. Auch die beiden mußten etwas von der unheimlichen Atmosphäre spüren, die in dem alten Schloß herrschte. Die Mädchen hatten sie weder gehört noch gesehen. Es war Martina Richmann, die den Kopf drehte, die beiden Gestalten entdeckte und heftig erschrak. Fast hätte sie noch einen Schrei von sich gegeben.
    Sandra legte die Finger auf ihre Lippen. Martina Richmann verstand und war ruhig.
    Auch ihr Mann hatte sich gedreht. Er blickte den Mädchen in die Gesichter und hob die Schultern.
    Kiki fragte leise: »Dann wissen Sie auch nicht Bescheid — oder?«
    »Nein.«
    »Haben Sie denn die Schreie gehört?«
    »Wieso? Hat jemand geschrien?«
    »Ja, ja.« Kiki nickte heftig. »Ich habe es deutlich genug gehört. Deshalb haben wir auch unser Zimmer verlassen. Wir wollten nachschauen, und wir dachten auch, daß Sie…«
    »Nein, wir haben nichts getan. Uns wurde es nur langweilig. Außerdem keimte Mißtrauen hoch. Wir wissen nicht, was das alles zu bedeuten hat. Da läßt sich niemand sehen, wir sitzen in diesem verdammten Zimmer fest und haben keine Chance.«
    »Stimmt leider.«
    »Und was habt ihr vor?« fragte Frau Richmann.
    »Wir wollen das Schloß verlassen.«
    Martina warf ihrem Mann einen Blick zu. »Die Idee hatten wir doch auch, Jörg.«
    »Ja, deshalb würde ich vorschlagen, daß wir uns gemeinsam auf den Weg machen. Mittlerweile habe ich das Gefühl, daß unser Lebensretter nicht so selbstlos gehandelt hat und auch nicht so nett ist, wie er sich immer gibt. Oder wie sehe ich das?«
    »Wohl

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