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Der Jet-set-Dämon

Der Jet-set-Dämon

Titel: Der Jet-set-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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flatternde Etwas in die Höhe steigen sah. Die Gestalt wirkte wie ein Tuch, das jemand durch die Luft geschleudert hatte und sich immer mehr vergrößerte.
    Es war kein Tuch.
    Es war ein Tier.
    Klein der Kopf, rot die Augen, weit aufgerissen die im Verhältnis zum Kopf viel zu große Schnauze mit den nadelspitzen Zähnen. Aus dem Mensch war ein Tier geworden.
    Ein blutsaugendes Etwas - eine Fledermaus!
    ***
    Kiki stieß ihre neue Freundin an. »Ich kann mir nicht helfen, Sandra, aber mir ist unheimlich.«
    »Wieso?«
    Kiki stand am Fenster und schaute in die Finsternis. »Das kann ich dir auch nicht sagen. Man hat uns gerettet, ich finde es auch toll, aber ich habe das Gefühl, vom Regen in die Traufe geraten zu sein.«
    Sandra Ceur mußte lachen. »Und das sagst ausgerechnet du, ein Mädchen aus New York, dem nichts fremd sein dürfte. Du bist doch aus der Szene, solltest dich vor nichts fürchten…«
    »Rede doch keinen Unsinn, Sandra. Du weißt selbst, daß das alles nur oberflächlich ist. Da wird viel gespielt, das geht nicht tiefer, aber auch wir haben Gefühle. Vor allen Dingen Angst, die tief sitzt und latent vorhanden ist.«
    »Und jetzt steigt sie an die Oberfläche?«
    »Ja, so ist es.«
    Sandra verengte die Augen. Auch sie steckte inmitten einer Spannung. Noch immer war es ihr ein Rätsel, daß sie den Absturz überstanden hatten. Daß so schnell ein Boot zur Stelle gewesen war, hatte sie ebenfalls gewundert, und ihr war der Verdacht gekommen, daß es sich um ein abgekartetes Spiel gehandelt hatte. Dies waren ihre Gedanken gewesen, mit Kiki hatte sie darüber nicht geredet, um sie nicht zu verunsichern. Jetzt sah die Sache anders aus.
    »Was macht dich so unsicher?«
    Kiki drehte sich hastig um und schaute Sandra an. »Das ist alles nicht normal. Von dem Boot, das so schnell da war, mal ganz zu schweigen.«
    In Sandras Nicken hinein redete sie weiter. »Schau dich doch nur mal um. Das hier ist nicht normal. Ein Schloß am Meer, okay, das lasse ich mir noch gefallen, aber nicht diese Einrichtung. Sie wirkt verstaubt, vermodert…«
    »Das haben alte Schlösser nun mal so an sich.«
    »Richtig, wenn sie nicht bewohnt sind. Hat unser edler Lebensretter nicht von einem Fest erzählt, das er geben wollte?«
    »In Rom.«
    »Und jetzt sind wir hier. Ich sage dir, Sandra, ein abgekartetes Spiel hätte man mit uns gar nicht treiben können.«
    Sie schwieg, wartete auf Sandras Antwort. »Denkst du vielleicht an eine Falle?« fragte diese.
    »Ja!«
    »Ich auch!«
    Kiki war überrascht. »Wieso du auch? Und weshalb hast du mit mir darüber nie gesprochen?«
    »Ich wollte erst deine Meinung hören und erfahren, ob ich mich nicht geirrt habe.«
    »Das hast du wohl nicht.« Kiki ballte die Hände und stellte sich wieder an das Fenster. »Wir liegen verdammt hoch. In der Ferne sehe ich das Meer und den hellen Schaum der Brandung, aber ich kann mir einfach nicht helfen, ich fühle mich hier wie in einem gewaltigen Gefängnis. Das ist ein Kessel, dessen Innendruck sich von Minute zu Minute verstärkt. Furchtbar.«
    »Was machen wir?«
    Kiki lachte leise. »Eine gute Frage, Baby, eine verdammt gute. Wir müßten uns eigentlich mit den anderen in Verbindung setzen. Die halten sich doch bestimmt in den Nebenräumen auf.«
    »Würden sie uns nicht auslachen, so wie sie sich im Flugzeug benommen haben?«
    Kiki kam zu ihr. »Damit kannst du recht haben.« Ihr Blick wurde lauernd.
    »Versuchen wir es dann auf eigene Faust?«
    »Hast du ein gutes Gewissen dabei?«
    »Das darf mich nicht kümmern.« Kikis Stimme wurde drängend. »Ich will hier raus, verdammt. Ich will einfach hier raus, das ist alles. Begreifst du das? Ich muß weg. Das ist eine Falle. Dieses Schloß ist mir unheimlich, wie auch dieser Kerl. Oder was hältst du von einem Damiano Fulgera?«
    Sandra verzog die Lippen, aber es war kein Lächeln, eher ein Anzeichen von Bitternis. »Nichts, Kiki, ich halte nichts mehr von ihm. Ich verdanke ihm mein Leben. Er hat mir nur eine Visitenkarte hinterlassen. Maskiert trat er auf. Wir konnten höchstens von ihm schwärmen wie zwei Teenager von einem Filmstar. Das war auch alles. Wir haben ihn glorifiziert, er war für uns ein Übermensch, und jetzt sind wir wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden.«
    »Mehr noch, Sandra, mehr noch.« Kiki stand mit geballten Händen vor der Freundin. »Er wird uns jetzt die Rechnung präsentieren. In dieser verdammten Welt mit ihren kaputten Typen ist doch nichts umsonst. Wenn

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