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Der Joker

Titel: Der Joker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Zusak Alexandra Ernst
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Schläge mehr einstecken könnte. Frag mich nicht, warum. Ich verstehe es selbst nicht.
    »Na komm.« Marv steht auf und geht zur Tür. »Ich lade dich zum Frühstück ein.«
    »Wirklich?« Das klingt gar nicht nach Marv.
    Als wir draußen sind, will ich die Wahrheit wissen.
    »Würdest du das auch machen, wenn ich gekniffen hätte?«
    Marv öffnet die Fahrertür und steigt ein. »Nie im Leben.«
    Wenigstens ist er ehrlich.
     
     
    Sein Wagen springt nicht an.
    »Sag nichts.« Er funkelt mich an.
    Wir müssen beide kichern.
    Dies ist ein guter Tag. Ich kann es fühlen.

    Wir gehen in ein heruntergekommenes Café am Fuß der Main Street. Dort bekommt man Eier, Salami und ein merkwürdig flaches Brot. Die Kellnerin ist eine große, kräftige Frau mit einem breiten Mund und einem Taschentuch in der Hand, und ich finde, sie sieht aus, als würde sie Margaret heißen.
    »Was darf ich euch bringen, herschaffen?«
    Wir schauen sie überrascht an.
    »Herschaffen?«, fragt Marv.
    Sie wirft uns einen Blick zu, der sagen soll: Für diesen Quatsch hab ich echt keine Zeit. Sie ist tödlich gelangweilt. »Klar. Also, was darf’s sein, herschaffen?« In diesem Augenblick begreife ich, dass sie »Herrschaften« meint.
    »He«, sage ich zu Marv. »Herrschaften.«
    »Was?«
    »Herrschaften.«
    Marv nimmt die Karte unter die Lupe.
    Margaret räuspert sich.
    Ich möchte sie nicht noch mehr verärgern, also gebe ich schnell meine Bestellung auf. »Ich hätte gerne einen Bananenmilchshake, wenn’s geht.«
    Sie runzelt die Stirn. »Die Milch ist ausgegangen.«
    »Ausgegangen? Wie kann in einem Café die Milch ausgehen?«
    »Hör mal, ich kauf die Milch nicht ein. Ich hab überhaupt nichts mit der Milch zu tun. Ich weiß nur, dass wir keine haben. Warum bestellst du nicht einfach was zu essen?« Diese Lady liebt ihren Job. Das ist nicht zu übersehen.
    »Haben Sie Brot?«, frage ich.
    Marv kichert.
    »Jetzt werdet mal nicht frech, herschaffen.«

    Ich lasse meinen Blick durch den Raum schweifen und schaue, was die anderen Gäste essen. »Ich nehme das, was der Typ da drüben isst.« Ich deute in die Richtung.
    »Bist du sicher?«, fragt Marv warnend. »Das sieht irgendwie schon leicht schimmelig aus, Ed.«
    »Wenigstens haben sie es, Marv.«
    Jetzt wird Margaret wirklich ungehalten. Sie sagt: »Jetzt hört mal zu, herschaffen.« Sie kratzt sich mit ihrem Stift am Kopf. Es hätte mich nicht gewundert, wenn sie sich damit auch noch die Ohren geputzt hätte. »Wenn es euch hier nicht gefällt, dann macht, dass ihr Land gewinnt, und esst woanders.« Sie scheint leicht reizbar zu sein.
    »Also gut.« Ich hebe meine Hände, um sie zu besänftigen. »Ich nehme, was der Typ da isst, und eine Banane, okay?«
    »Gute Idee«, nickt Marv. »Kalium ist wichtig für deinen Körper, du weißt schon - wegen des Spiels.«
    Kalium?
    Ich glaube nicht, dass das helfen wird.
    »Und du?« Margaret verlagert ihre Aufmerksamkeit hin zu Marv.
    Er rutscht auf seinem Platz hin und her. »Ich nehme dieses flache Brot und dazu eine Auswahl Ihrer besten Käsesorten.« Das musste ja kommen. Marv kann es nicht lassen, jemandem wie dieser Margaret noch kräftig in die Suppe zu spucken. Es liegt einfach in seiner Natur.
    Aber so leicht ist Margaret nicht zu beeindrucken. Sie kennt solche Deppen wie uns in- und auswendig. »Der einzige Käse weit und breit kommt aus deinem Mund«, sagt sie. Marv und ich müssen beide lachen und hoffen, dass wir uns damit bei ihr wieder etwas beliebter machen. Ohne Erfolg. »Sonst noch was, herschaffen?«

    »Nein, danke.«
    »Okay. Das macht zweiundzwanzig fünfzig.«
    »Zweiundzwanzig fünfzig?« Es gelingt uns nicht, unseren Schock zu verbergen.
    »Tja, ihr speist nun mal in einem erstklassigen Etablissement.«
    »Offensichtlich. Besonders der Service ist ungeheuerlich.«
    Und jetzt hocken wir auf der unglaublich heißen Veranda des Cafés und warten auf dieses Frühstück. Margaret macht sich einen Spaß daraus, demonstrativ an uns vorbeizugehen, während sie anderen Leuten ihre Bestellung bringt. Wir sind ein paarmal nahe daran, sie zu fragen, wohin unser Essen verschwunden ist, wissen aber ganz genau, dass es dann nur noch länger dauern würde. Die Leute essen tatsächlich schon zu Mittag, bevor wir unser Frühstück bekommen. Und als es endlich auftaucht, lässt Margaret die Teller auf den Tisch fallen, als würde sie uns Kompost servieren.
    »Danke, Schätzchen«, sagt Marv. »Sie haben sich selbst übertroffen.«
    Margaret zieht

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