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Der Judas-Code: Roman

Titel: Der Judas-Code: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins , Norbert Stöbe
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passten ihm, doch es gelang ihm nicht, seine Füße in die fremden Stiefel hineinzuzwängen.
    Zu klein.
    Deshalb trat er mit bloßen Füßen, aber nicht mit leeren Händen auf den Gang.
    Das Gewicht des Gewehrs übte eine beruhigende Wirkung auf ihn aus.
    Er streifte sich das Halstuch übers Gesicht. Jetzt war er ebenso gesichtslos wie die anderen Piraten. Die Orientierung fiel ihm leicht, denn er hatte sich auf dem Herflug den Übersichtsplan des Schiffs eingeprägt. Monk stieg ein Deck nach unten und eilte den Steuerbordgang entlang. Auf der Treppe begegnete er zwei Piraten, tat aber so, als sei er beschäftigt und in Eile, und zwängte sich wortlos zwischen ihnen hindurch.
    Einer der angerempelten Männer rief ihn an. Monk verstand ihn nicht, konnte sich aber denken, dass es sich um eine Beschimpfung handelte. Wortlos reckte er das Gewehr, ohne stehen zu bleiben.
    Er rannte den Gang entlang.
    Lisas und Monks Kabinen lagen nebeneinander. Hier wollte er als Erstes nach seiner Kollegin suchen. Er war an zwei Toten vorbeigekommen, beiden hatte man in den Rücken geschossen. Er musste Lisa finden.
    Er behielt die Kabinennummern im Blick. Hinter einer Tür weinte jemand, doch er eilte weiter, bis er die gesuchten Kabinen erreicht hatte.
    Er versuchte, seine Kabinentür zu öffnen. Abgeschlossen. Die Schlüsselkarte war in dem Gepäck, das er im Schlauchboot hatte zurücklassen müssen. Er ging zur nächsten Tür weiter, zu Lisas Kabine. Der Türknauf ließ sich nicht bewegen - hinter der Tür war jemand.
    Das musste Lisa sein.

    Gott sei Dank...
    Er klopfte leise mit seinem Plastikfingerknöchel gegen die Tür und flüsterte: »Lisa... ich bin’s.«
    Der Türspion verdunkelte sich, als jemand hindurchschaute. Monk trat einen Schritt zurück und streifte das Tuch vom Gesicht. Nach einer Weile klirrte die Türkette, und das Schloss klickte.
    Monk zog die Gesichtsmaske wieder hoch und blickte im Gang nach rechts und links. »Beeil dich«, flüsterte er.
    Die Tür schwenkte nach innen auf.
    Er trat einen Schritt vor. »Lisa, wir müssen...«
    Im nächsten Moment bemerkte er seinen Fehler und hob das Gewehr.
    Die Person war nicht Lisa.
    Halb hinter der Tür verborgen, hockte ein Mann auf dem Boden. »Bitte nicht schießen.«
    Monk hielt das Gewehr im Anschlag, während er sich in der Kabine umsah. Jemand hatte den Raum durchsucht: Schubladen waren durchwühlt, der Inhalt der Schränke auf dem Teppich verstreut. Dann fiel sein Blick auf einen Toten, der bäuchlings auf dem Bett lag. Es war einer der Piraten. Der Blutlache nach zu schließen, hatte man ihm die Gurgel durchgeschnitten.
    Monk wandte sich dem Eindringling zu.
    »Wer sind Sie?«
    Der junge Mann schwenkte den Arm. »Ich wollte Dr. Cummings finden. Ich wusste nicht, wo ich sonst nach ihr hätte suchen sollen.«
    Jetzt erkannte Monk den Krankenpfleger, der mit Lisa zusammengearbeitet hatte. Seinen Namen hatte er allerdings vergessen.
    »Jesspal, Sir... Jessie«, beantwortete der junge Mann seine unausgesprochene Frage.
    Monk senkte das Gewehr, nickte und trat in die Kabine. »Wo ist Lisa?«
    »Das weiß ich nicht. Ich war mit der Einteilung der Verletzten beschäftigt«, erklärte er, während er am ganzen Leib zitterte. Offenbar stand er unter Schock. »Dann fingen die Explosionen an... vier Besatzungsmitglieder eröffneten auf der Krankenstation
das Feuer. Ich lief weg. Dr. Cummings hatte mit dem Toxikologen sprechen wollen. Ich habe zu Vishnu gebetet, es möge ihr gelingen, sich in der Kabine in Sicherheit zu bringen.«
    Der junge Mann warf einen Blick zum blutdurchtränkten Bett. »Dr. Cummings hatte ihre Handtasche in der Notaufnahme liegen lassen. Ich nahm sie mit und fand darin die Schlüsselkarte. Der Mann hatte in der Kabine gewartet. Als er mich sah, wurde er zornig. Er zwang mich, niederzuknien und Dr. Cummings anzufunken.«
    Jessie zeigte auf das Funkgerät, das auf dem Boden lag.
    »Und was ist mit seiner Gurgel passiert?«
    »Ich durfte nicht zulassen, dass er Meldung erstattet. Dr. Cummings hatte außer der Schlüsselkarte noch etwas anderes in ihrer Handtasche gelassen.« Jessie zog ein Skalpell hinter dem Hosenbund hervor. »Ich... ich... musste es tun...«
    Monk tätschelte ihm beruhigend den Arm. »Das haben Sie gut gemacht, Jessie.«
    Der junge Mann ließ sich aufs zweite Bett niedersinken. »Ich habe die Durchsagen gehört. Sie haben mehrere Ärzte einbestellt. Auch Dr. Cummings.«
    »Wo sollten sie sich treffen?«
    »Auf der Brücke.«
    »Wurde

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